Suevit-Steinbruch Aumühle - was vom Einschlag übrig blieb


Publiziert von 83_Stefan , 25. Juli 2022 um 21:03.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum: 1 März 2022
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 150 m
Abstieg: 150 m
Strecke:9,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die B 466 etwa einen Kilometer nördlich von Hainsfarth verlassen und in östlicher Richtung rund 400 Meter auf asphaltiertem Feldweg zur Einfahrt in den Steinbruch; kostenfreie Parkgelegenheiten.
Kartennummer:BayernAtlas

In einem Steinbruch nahe von Hainsfarth am nördlichen Rand des Nördlinger Ries sind die beiden typischen Gesteinsprodukte des Meteoriteneinschlags von vor etwa 15 Millionen Jahren nebeneinander aufgeschlossen. Die vorwiegend rötlich gefärbte Bunte Brekzie entstand aus den Bruchstücken der im Bereich des Einschlags vorhandenen Gesteine, der graue Suevit bildete sich aus kurz nach dem Einschlag abgesunkenem Gesteinsstaub und enthält Anteile erstarrter Gesteinsschmelzen. Der bei Geologen international bekannte Aufschluss kann mit einer Rundwanderung über den Stückelsberg weiter aufgewertet werden. Von Teilen der Runde überblickt man sehr gut den Einschlagskrater und kann die Dimension des Ereignisses vage erahnen.

Der Steinbruch ist direkt mit dem Auto erreichbar. Hierzu verlässt man die B 466 etwa einen Kilometer nördlich von Hainsfarth und fährt auf einem asphaltierten Feldweg rund 400 Meter nach Osten bis zur Einfahrt in das Betriebsgelände. Hier gibt es einige Parkmöglichkeiten. Der kleine Steinbruch darf aus Haftungsgründen offiziell nur mit Genehmigung betreten werden, ist aber offen zugänglich. Zumindest ist vor dem Betreten sicherzustellen, dass keine Arbeiten darin stattfinden. Der Steinbruch ist mit einem Schotterweg erschlossen, der als Schleife einmal herum führt. Schaustück ist der Bereich, in dem der graue, tuffähnliche Suevit direkt auf der rötlichen Bunten Brekzie aufliegt, die sich aus den Bruchstücken der Ausgangsgesteine gebildet hat. Zwei völlig verschiedene Gesteinstypen, die bei einem einzigen Ereignis entstanden sind, befinden sich hier direkt nebeneinander.

Nach der Besichtigung des Steinbruchs bietet sich noch eine Rundwanderung über den Stückelsberg an. Man folgt dem ab hier geschotterten Feldweg weiter nach Osten. Direkt nach einer Rechtskurve zweigt man ab und wandert auf einem weiteren Feldweg in der ursprünglichen Richtung weiter. Zwischen Feldern geht es leicht bergauf und man erreicht in der Nähe des Kreuzhofs eine Verzweigung. Hier hält man sich rechts und gleich wieder links und folgt einem asphaltierten Weg rund 300 Meter. Nach der Linkskurve zweigt man nach rechts ab und man wandert auf Feldwegen so lange durch Felder nach Osten, bis man den Rand des Junghauholzes erreicht. Man befindet sich hier auf einer Anhöhe am Rand des Nördlinger Ries und kann gut über den Krater schauen sowie einen Eindruck über dessen Größe gewinnen.

Man zweigt nach rechts ab und wandert am Waldrand entlang, bis der Wald endet. Hier hält man sich links und folgt einem Fahrweg - zunächst am Waldrand entlang, dann durch Felder - hinunter in ein kleines Tälchen. Dort kurz links, sogleich aber wieder rechts weiter und leicht ansteigend am Rand des Westenholzes nach Osten zu einer Verzweigung. Hier geht man geradeaus auf den Wanderwegen 2 und 7 in den Wald hinein und durchquert das Waldstück. Am gegenüberliegenden Waldrand verlässt man den offiziellen Wanderweg schon wieder und hält sich am ersten Fahrweg links. Dieser führt knapp unterhalb des Stückelbergs im dichten Wald zunächst ziemlich eben nach Westen, verliert dann aber an Höhe und leitet auf Höhe des Erlgrabens wieder aus dem Wald heraus; dieser Wegabschnitt ist in den offiziellen Karten nicht eingetragen und vermutlich im Zuge der Waldbewirtschaftung entstanden.

Nach dem Überqueren des Grabens hält man sich rechts und folgt dem Fahrweg grob in westlicher Richtung. Im Nordwesten zeigt sich auf diesem Abschnitt recht gut der Hesselberg, die höchste Erhebung Mittelfrankens. Man wandert so lange nach Westen, bis ein asphaltierter Feldweg erreicht wird. Dort zweigt man nach links ab und gelangt auf ihm über eine Anhöhe mit schönem Blick ins Nördlinger Ries zurück zur Verzweigung am Kreuzhof. Hier schließt sich die Runde, der restliche Rückweg erfolgt auf bekannter Route.

Schwierigkeiten:
Besichtigung Steinbruch: T1 (Fahrweg)
Runde über Stückelsberg: T1 (bequeme Wege, lediglich beim Abstieg von Stückelsberg batziger Wirtschaftsweg, der nicht in der Karte zu finden ist).

Fazit:
Eine nette 3*-Runde mit sehenswertem Geotop und unspektakulärer, aber kurzweiliger Runde durch land- und forstwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaft. Lohnend sind insbesondere die Ausblicke ins Nördlinger Ries sowie zum Hesselberg. Die Runde ist nur auf einem kurzen Abschnitt als Wanderroute ausgewiesen, man muss sich selbst zurecht finden.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Suevit-Steinbruch Aumühle ist Geotop Nummer 9 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Schwäbisches Keuper-Lias-Land, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 56636.kml Tourenskizze (kein GPS)

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