Riesseekalke Hainsfarth - unterwegs am Kraterrand


Publiziert von 83_Stefan , 22. Dezember 2020 um 07:42.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:11 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 1:15
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:5,6 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via B 466 nach Hainsfarth; kostenfreie Parkmöglichkeiten am Sportplatz direkt beim Geotop.
Kartennummer:BayernAtlas

Vor etwa 15 Millionen Jahren traf ein Meteorit mit einer Wucht von mehreren hunderttausend Hiroshima-Bomben die Erde und schuf einen gewaltigen Einschlagskrater. Bevor sich dieser zum heutigen Nördlinger Ries entwickelte, bildete sich ein Kratersee aus, der Lebensraum für Tiere und Pflanzen war. Im Verlauf von zwei Millionen Jahren verlandete der See schließlich. Am Rande des Nördlinger Ries zeugen heute mächtige Kalkschichten von dieser Zeit. Sie stammen hauptsächlich von den im See lebenden Cyanobakterien, deren kegelförmige Wachstumsformen am besten in einem ehemaligen Steinbruch nahe Hainsfarth studiert werden können.

Das Geotop befindet sich am Sportplatz von Hainsfarth. Dieser wurde in einem alten Steinbruch errichtet, die freigelegte Felswand umgrenzt den Fußballplatz auf einer Seite. Man sieht hier sehr schön die Grundflächen der Kalk-Kegel, die von den im ehemaligen Riessee lebenden Cyanobakterien im Laufe der Zeit abgeschieden wurden - ein klassisches Exkursionsziel für Geologen. Aber auch für einen Laien sind die ungewöhnlichen Formationen interessant anzuschauen. Nach dem Studium des Geotops folgt man dem Weg entlang der Wand durch den Sportplatz zu einer schmalen Straße, hält sich links und gleich wieder rechts.

Am Wörnitztal-Riesrandweg wandert man am Rande des Kraters in östlicher Richtung. Wo die Bäume die Sicht freigeben, kann man schön über die Felder des flachen Nördlinger Ries schauen. Der Weg führt schließlich in den Wald hinein und trifft auf einen Fahrweg. Hier heißt es aufpassen: Der Wörnitztal-Riesrandweg zweigt hier nach rechts ab; man verlässt den ausgeschilderten Weg und wandert stattdessen geradeaus auf einer Fahrspur im dichten Wald weiter.

Wo der Weg den Wald verlässt, biegt man links ab und quert - mit schönen Blicken über das Nördlinger Ries - oberhalb einer umzäunten Schafweide nach Osten hinüber zu einem Wirtschaftsweg am Waldrand. Man folgt ihm ein paar Meter nach links, bis er wieder in den Wald hinein führt. Hier zweigt man nach rechts ab und wandert auf Spuren am Waldrand entlang - um ein 90-Grad-Eck mit einem markanten Jägerstand -  zu einer Fahrweg-Verzweigung am Waldrand. Auf dem Weg, der vorbei an einem verfallenen Gebäude nach Nordosten durch den Wald und anschließend am Waldrand entlang zu einem Fischteich führt, erreicht man schließlich den Weiler Wornfeld.

Man durchquert die kleine Ortschaft nach Westen und folgt der schmalen Asphaltstraße hinüber zum Waldrand. Die Straße wird verlassen und man wandert auf dem Jakubusweg - die Richtung beibehaltend - zunächst durch Wald, später am Waldrand entlang zurück zur Zufahrt des Sportplatzes. Nach links sind es nur noch wenige Meter zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Rundwanderung über Wornfeld: T1 (keine Schwierigkeiten, lediglich die Orientierung ist zwischen dem Verlassen des Wörnitztal-Riesrandwegs und Wornfeld kein Selbstläufer).

Fazit:
Die von den Cyanobakterien im ehemaligen Riessee ausgeschiedenen Kalk-Kegel sind zwar recht interessant anzuschauen, recht viel mehr gibt das Geotop allerdings nicht her. Auch die beschriebene Runde ist alles andere als spektakulär - insgesamt eine 2*-Unternehmung.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Die Riesseekalke Hainsfarth sind Geotop Nummer 63 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Schwäbisches Keuper-Lias-Land, 2*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
 50990.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 26. Dezember 2020 um 09:29
Ein toller Bericht, an dem ein trainman seinen Gefallenen gefunden hätte....
Natürlich nur im Sommer!


Beste Grüße und ois Guade für 2021!

ADI

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. Dezember 2020 um 16:08
Seawas ADI, vielen Dank! Ich wünsche dir auch einen guten Start ins neue Jahr. Dem trainman wäre das viel zu kalt und die Wanderung viel zu kurz gewesen. Er wäre bestimmt zu einer weit entfernten Bahnstation weiter gewandert. Schöne Grüße, oida Spezl!!!


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