Tüfelsjoch-Rundtour

Tüfelsjoch bei perfekten Verhältnissen


The early bird catches the worm - und wir sollten dafür belohnt werden. Beim Parkplatz der Talstation lernte ich R. kennen und wir beschlossen den heutigen Tag gemeinsam anzugehen, da wir beide das selbe Ziel hatten: den frischen Pulver ännet am Joch geniessen. 

Bei der Bergstation angekommen sahen wir gerade noch ein Spurer-Duo, welches wir später eingeholt und wir uns fortan als Vierergruppe bewegt haben. Das hat grossen Spass gemacht - sei es, als wir als erste unsere Spuren in die mit perfektem luftigen Pulverschnee verzierte Südflanke vom Gemsfairenjoch zeichnen durften oder als wir dann als zweite Gruppe die unverspurten steilen Hänge nördlich des Tüfelsjoch geniessen konnten. Die Schneeverhältnisse waren schlichtwegs perfekt und die Lawinenverhältnisse liessen Varianten zu, welche ich bei angespannter Situation so nie fahren würde. 

Wieder zurück in der Sonne beim Urnerboden genossen wir die verdiente Vesperpause und konnten das soeben Erlebte kaum in Worte fassen. "Gorgeous" ist auf englisch sicher das richtige Wort dafür. 

Danke R., Chr. und G. für den super coolen Tüfelstag mit Euch!


Verhältnisse / Material Tüfelsjoch:

Aktuell ist der Aufstieg eher heikel. Die Kette verschwindet im Schnee, der helfende Bügel fehlt und man muss auf die Füsse oder noch besser auf die Steigeisen vertrauen. Ein Pickel hilft und ist im Aufstieg und je nachdem auch im Abstieg angenehm. Die Ketten sowie das Fixseil für den Abstieg liegen frei. Das Fixseil hört aufgrund des Gletscherschwundes ein paar Meter vorher auf, was zwingend eine Reepschnur oder ein Seil erfordert. Wir hatten 60m Einfach-Reepschnur dabei, welche wir dankend zur Hand genommen haben. Die Ketten sind aufgrund der Kälte rutschig und das Gelände ist steil. Eine Schlinge mit Karabiner (z.B. Standschlinge) hilft auf jeden Fall - im Auf-, sowie auch im Abstieg. Auch ein Helm ist nicht falsch, vor allem, wenn man beim Skidepot noch auf die vorausgehende Seilschaft warten muss - da kommt dann schon mal Material von oben geflogen.


Ski Schwierigkeit:

Grundsätzlich würde ich die Tour mit ZS+ / S- bewerten, es gibt aber auch rassige Varianten, welche eine höhere Bewertung zu lassen. Wir bewegten uns heute auf einer solchen Variante, der Einfachkeit halber lasse ich die Bewertung aber bei S-.