Herzogstand (1731m) von Norden: Rauteckkopf und Pioniersteig

Wollte ich schon lange mal machen, heute klappte es: den Herzogstand auf einsamen Pfaden von Norden. Startpunkt ist unten am Kochelsee und nach ein bißchen Gehatsche auf Forststraßen wird es dann richtig schön: der verwachsene Steig über das Rauteck kommt direkt am Schlehdorfer Kreuz heraus.
Ob man dann über den Grat zum Heimgarten geht oder zum Herzogstand ist Geschmackssache, ich wählte für diesmal Osten und kam so zum Herzogstand. Als Abstieg bietet sich dann der Pioniersteig an, ebenfalls sehr einsam, obwohl beschildert.
Los geht es vom Wanderparkplatz Raut auf der Straße nach Süden. Um den Kochelsee wabert noch Nebel, hier bin ich bereits in der Sonne. Es geht erstmal eine Weile auf Forststraßen dahin, im Wald durchaus auch ein Hauch eintönig. Ausgeschildert ist immer Herzogstand/Heimgarten. Dann erreicht man in einer Kurve den Beginn des Pioniersteiges.
Er führt auf einen Graben zu, man hört schon das Wasser rauschen, doch dann macht der Steig eine Schleife zurück. Nährt man sich zum zweiten Mal dem Graben, zweigt nach rechts deutlich ein Steig ab. Er führt auf der Rippe rechts des Graben steil nach oben. Später wird es flacher und man erreicht die malerische Wiese der Unteraueralm. Von der Hütte genießt man tolle Ausblicke.
Der Steig führt an der Alm vorbei zum rechten oberen Eck und wieder in den Wald hinein. Bald dreht er mehr nach rechts und quert durch etwas sumpfiges Gebiet zur nächsten freien Wiese. Hier liegt die schnuckelige Holzhütte, die Rauteckalm.
Hier nun links dem Pfad folgend die Schneise empor. Der Pfad wird nun kurzzeitig etwas undeutlicher, man orientiere sich ans obere linke Eck der Wiese. Hier trifft man im lichten Wald wieder auf deutlichere Spuren, der Pfad führt nun zielstrebig auf einer Art Rippe bergwärts, ab und an weicht er Latschen nach links aus.
Dann erreicht man den abgeschiedenen Rauteckkopf mit schönem Blick hinaus ins Land. Dahinter geht es hinab in eine Senke und auf deutlichen Pfad zunehmend steiler auf einer Rippe bergwärts. Kurz vor dem Sclehdorfer Kreuz wird es etwas bröselig, dann steht man auch schon oben am kleinen Gupf im Gratverlauf zwischen Heimgarten und Herzogstand. Da der Gupf nicht direkt am Weg liegt, ist es auch hier sehr einsam.
Ich mache mich nach kurzer Rast auf den Weg nach Osten, um zum Herzogstand aufzusteigen. Hier kommen mir auch die ersten Wanderer entgegen. Nach kurzer Gipfelrast mache ich mich auf den Weg Richtung Bergstation, zweige aber vorher links ab Richtung Kesselberg.
Im Abstieg kann man die Schleifen der Almstraße des Öfteren abkürzen, bis in einer Senke, leicht zu übersehen, nach links der Pioniersteig abzweigt. Vor allem am Anfang landschaftlich sehr reizvoll, bleibt einem zum Schluß trotzdem der Forststraßenhatsch nicht erspart, aber da kann man ja die wunderbare runde im Kopf nochmal Revue passieren lassen.