Pizzo Formalone 2062 m und Cima del Sassone 2085 m


Publiziert von basodino , 1. November 2021 um 23:45.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:28 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Vigezzo   I 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1090 m
Abstieg: 1090 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit dem PKW durchs Valle Vigezzo bis Craveggia, dort nach dem Ortskern nach ca. 300 m rechts abbiegen Richtung Rif. Blitz. Wir haben ca. 300 m nach dem Rif. Camoscio in einer Bucht geparkt, weder offiziell erlaubt noch verboten, am ersten Abzweig unserer Tour ist rechts eine größere Fläche neben der Straße, wo sicherlich 10 PKW parken könnten

Zwei Jahre zu spät kamen wir wieder an einem Spätherbsttermin ins Tessin. Wegen Schlechtwetter und einer Erkältung in 2019 ausgefallen, danach durch Corona unmöglich, hatten wir dieses Jahr wieder die Möglichkeit, wenngleich das Wetter nur an den ersten beiden Tagen mitspielen sollte. 

Um nochmals einen schönen Blick auf die Walliser Viertausender werfen zu können, entschieden wir uns für eine Tour im Valle Vigezzo, welches freilich nicht mehr zum Tessin gehört, aber landschaftlich die Fortsetzung des uns vertrauten Kantons bildet. 

Mit dem Auto durchs Centovalli, auf italienischer Seite bis Craveggia und von dort oberhalb auf guter Straße bis zum Rif. Camoscio, wo aber nur Gäste des Hauses parken dürfen. Etwas weiter fanden wir unser Plätzchen, aber Wiederholern würde ich raten, bis zum Beginn des Wanderweges weiterzufahren. Wir liefen auf der Straße noch für ca. 200 m, um dort die Abzweigung zur Alp Crest und nach Cortignasco zu finden. Wir folgten ganz kurz einem Fahrweg aufwärts und fanden versteckt ausgeschildert vor einem ersten Haus eine wenig auffällige steile Spur, der wir ansteigend nach links aufwärts folgten. Von hier an ist es eine gute Strategie im Zweifel immer der besseren Spur oder dem besseren Weg zu folgen, sofern keine oder missverständliche Schilder bzw. Wegzeichen vorhanden sind. Nach wenigen Minuten erreichten wir Crest, wo man ein erstes eindeutiges Wegzeichen findet. Man zweigt nach rechts ab. T2, 25 min

Nun ist mir bewusst, dass die Schweizer Landeskarten keinen Anspruch auf 100%-ige Korrektheit auf italienischem Boden begründen, aber in der Folge stimmt bzgl. der Karte versus der Realität recht wenig. Und das trifft auf Wegführung, wie auf landschaftliche Eigenschaften wie bspw. Wiesen statt Wald oder Gebäude auf selbigen zu. Man verfahre nach der bereits genannten Strategie und man findet den Weg, der weiter oben auf sehr nette und witzige Art gekennzeichnet ist (siehe Bilder). Letztlich umgeht man weite Teile von Cortignasco bzw. der dortigen Alpfläche links im Wald und überquert die Alp nur ganz oben. Darüber geht es durch den Wald zur Bocchetta San Antonio, ab der dann die Karte wieder präziser wird. T2, 1 h 30 min

Nach einer schönen Pause mit herrlichen Aussichten könnte man hier leicht den Monte Ziccher in ca. 30 Minuten mitnehmen, was wir aber nicht taten. Stattdessen bogen wir links aufwärts ab und fanden eine gute Spur bis zum Pizzo Formalone, wobei man P. 2011 rechts liegen lässt und P. 2044 durchaus überschreiten könnte. Der Ziegenpfad links in seiner Flanke ist kein wirklicher Vorteil. Schließlich erreichten wir den Gipfel, auf dem nur ein Wegweiser steht. T2, 40 min

Nach Teil 1 einer Mittagspause, die wir auf beide Gipfel verteilten, stiegen wir weiter über den Nordwestgrat. Die Spur verliert nach einer Weile in der linken Flanke an Höhe, was auch gut so ist, denn der Grat bricht am Ende steil ab und so umgeht man die Schwierigkeiten, die das aufwerfen würde. Vom tiefsten Punkt stieg ich rechts gleich wieder auf den Grat. Im Aufstieg zur Cima del Sassone umging ich eine plattige Felsenfront knapp links, kehrte dahinter aber zum Grat zurück. Das Gelände ist hier steil, aber gut gestuft und es finden sich Wegspuren und sogar auch zumindest ein altes Wegzeichen. In der Karte ist hier kein Weg eingezeichnet. T3, 30 min

Bei herrlichen Bedingungen genossen wir den allerdings leicht verschissenen Gipfel mit dem zweiten Teil unserer Mittagspause. Die Ziegen schienen sich dieses Vergnügen auch ab und an zu gönnen, wofür es am Boden genug Beweise gab. 

Wir stiegen dann über den Westgrat direkt hinab. Im oberen Teil geht es leicht über die Kante selber, im unteren Abschnitt kann man auch leichter rechts über eine Spur ausweichen. T3+, 10 min

Wir stiegen noch etwas tiefer auf die Südseite hinab, fanden eine unmarkierte Spur nach rechts, die weiter an Höhe verliert und noch etwas weiter unten den markierten Weg. Unter der Bocchetta della Cima findet sich ein Wegweiser (solange er noch steht). Hier bogen wir scharf nach links ab und fanden den Weg hinab nach La Colla. Wenn die Vegetation wieder einsetzt, wird der Weg zeitweilig etwas undeutlich und wir verloren ihn knapp oberhalb von La Colla ganz. Im Aufstieg dürfte die Spur nur schwer zu finden sein. T3, 45 min

Nach einer weiteren Pause, in der wir nochmals die warme Oktobersonne in uns aufsogen, begannen wir den finalen Abstieg zurück ins Tal. Die Alpe Marco erreicht man dabei nicht ganz, da der Weg vorher den ersten Bach überquert, an dem man sich wieder mit Wasser versorgen kann. Kurz vor und nach dem Bach war der Weg weniger gut (schlammig, feucht), ansonsten aber oft eine Wohltat und leicht zu gehen. Im Wald verliert man dann zwischen drin mal ordentlich an Höhe, quert dann aber oft wieder flach den Hang entlang. Das geht so, bis man an den Wegweiser nach Crest kommt. Nachahmer empfehle ich dorthin zurückzuwandern. Wir aber bogen erst rechts, dann links ab und dachten, wir kämen über einfache Wiesen auf die Straße. Da aber an der Straße viele Privatgrundstücke mit Zäunen liegen, der Weg selbst rechts viel zu tief hinabführt, gibt es keine gute Lösung bis in die Nähe des Rif. Camoscio zu queren. Irgendwie ist es uns dann doch gelungen, empfehlen aber wie gesagt würde ich es nicht. Noch in der Sonne vollendeten wir die Rundtour. T2, 1 h 45 min

Auf dem Heimweg kehrten wir dann unmittelbar nach der Kirche in Re in einer Pizzeria am linken Straßenrand ein (großer Parkplatz rechts), wo wir eine gute Pizza zum fairen Preis bekamen. Ein rundum gelungener erster Tag dunkelte langsam ein und wir waren guten Mutes für morgen

Tourengänger: basodino, tourinette


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