Teufelsschlucht - Alpentraum


Publiziert von MarcelL , 10. Oktober 2021 um 20:35.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 9 Oktober 2021
Klettern Schwierigkeit: VIII- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nätschen über Andermatt

Spektakuläre Tour. Eindrücke hier sind etwas speziell, da wir sie in kaltem Nebel geklettert sind – aber kann andern ja auch passieren (unser Wetterbericht für den Tag war richtig gut und stabil). Ernsthaftigkeit wird deutlich gesteigert, wenn im Herbst die Tage kurz sind. Wir haben gewartet, bis die Sonne reinkam und das dauert recht lang für die Anfangslängen. Am Schluss hatten wir noch so um die 5 h für die Kletterei, und das ist nicht viel trotz einiger leichterer Längen. Die harten SL waren dafür härter/anstrengender als erwartet. Der Fels ist eher glatter als vergleichbare Touren (am Salbit, Gandschijen usw), teilweise sogar gefühlt schmierig (sehr geschlossene, sehr quarzreiche Oberfläche, und bei uns noch leicht feuchte Flechten). Die Risse erfordern viel Kraft, da sie selten einfach mal gut klemmen. Risshandschuhe kann man eigentlich daheim lassen, da dafür die Größe praktisch nie passt, oder diese Stellen dann auch keinen Schutz brauchen. Die Absicherung ist wirklich teilweise spektakulär gut. Danke-danke dafür!. Macht Spass so.
(Aber gerade in der Schlüssellänge sind die Bh am weitesten auseinander. Man muss da schon beherzt lossteigen. An ein paar Stellen kann man die Sicherung) perfektionieren, wenn man zwei kleine-mittlere Cams mitnimmt. Ach ja: und die Standplätze sind spektakulär gut und bequem.


Einstieg: man muss erst mal über den Bach. Ist nicht schwer und nicht gefährlich, aber es trocken zu schaffen ist nicht ganz trivial (zumindest nach den Schnee/Regenfällen der letzten Tage). Danach die Fixseile entlang. Achtung: NICHT das letzte Fixseil entlang. Da hinten sind 2 andere Touren, aber eher Trad. Also da hoch, wo man viel Haken sieht…

SL1 (6a): Nicht so einfach, zumal die Risse nass waren, aber schön. Guter Aufwärmeinstieg.
SL2 (6c): Eine Rissverschneidung, die sehr eng gesichert ist – aber auch brechend hart. Sehr harter engagierter Piazriss, mit sehr wenig Fussunterstützung. Könnte anderswo auch einen Grad härter bewertet sein.
SL3 (6c): Ziemlich perfekter Fingerriss. Sprich: Scharf, tief, klar; Hand klemmt nicht, nur vordere 2 Fingerglieder. Tritte nur durch verdrehen der Fusspitzen im Riss (aber die gehen kaum rein, da riss Recht eng). Eldorado für Rissafficionados… danach dann bessere Klemmer. Da wo sich der Riss sich aufweitet, sogar mal gute Handklemmer (die dafür nicht so leicht einzusetzen sind, da sie im Grund einer Art offwidth Verschneidung liegen. Rest sehr schön, aber jeder Meter leicht anstrengend.
Wer bis hier kommt, kommt auch oben an, wenn nicht Zeit und Kraft ausgehen. Alle Stände sind übrigens zum Abseilen eingerichtet... nur was tun, wenn man wieder unten in der Schlucht ist?

SL4: (6b): Eine Piazrissverschneidung geht es nach oben. Hier sind die Haken deutlich weiter auseinander (!). Und es ist gar nicht so trivial. Ohne die Klemmblöcke wärs sehr hart. So steht man zum clippen aber immer recht bequem. Insgesamt aber eine gutgängige Länge, die Freude macht.
SL5: Weiter piazen, bis auf den Turm, dann sehr schön an der Wand weiter (an Piazrissen…)

SL6 (7a): Die schönste Länge der Tour. Fels ist rauer und mit kleinen Trittchen, das ganze ist bisschen mehr Wandkletterstil mit Schuppen und Rissen, die mal links, mal rechts liegen. Crux ist das Dach in der Mitte. Dort quert man an Untergriffen nach R (einfach, Bh darüber auch gut zu clippen), aber an der Dachkante muss man seinen Körper ums Eck auf ein Band schieben. Das ist ein harter Boulder. Danach muss man sich wieder oberhalb des Dachs nach L schieben. Ist etwas einfacher (sehr guter griff Links), aber auch interessant dabei zu vermeiden, dass man rausdreht. Weiterweg sehr schöne Schuppenkletterei.
SL7 (6c+): Freie Auswahl der Beschreibung…: (a) Kurze Länge: die relativ flache Verschneidung hoch, am Dach an relativ scharfen Untergriffen nach L und 1 Zug hoch zum Stand… Oder: (b) die Verschneidung irgendwie hochmoven (sehr komplex, erstaunlich schwierig). Am Dach die Griffe zuschrauben dass es knallt, weil man Null Tritte hat. Dann entweder SEHR weit L den scharfen Rettungshenkel treffen, oder nicht so weit L, dafür weit oben, die miese runde Kante anheppen und festhalten (+ manteln).
SL8 (6a, easy), könnte man an SL7 dranhängen.
SL9 (6c): An einer Quarzader steil nach oben, 3 m Hangelquerung nach R (ganz nett, es gibt auch 2-3 gute Tritte) und dann die Verschneidung hoch, die unten einen guten Riss hat. Die letzten 3 m brachial hart am Riss entlang (top Absicherung) und die darauffolgende Rampe nochmal etwa eirig nach oben. Danach nach R und einfach/griffig weiter zum Stand. Wer nach der Länge noch Kraft übrig hat ist ein Hulk.
SL10: schnell durchzulaufen nach oben aufs Plateau. Keine Orientierungsprobleme, da auch hier im einfachen Gelände genügend Bh…
Abstieg: dem Pfad entlang, bei der ersten Kreuzung nach L und bei der zweiten Kreuzung nach R oben zu den Fixseilen…

Tourengänger: MarcelL


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