Pravčická brána - das Prebischtor


Publiziert von Nik Brückner , 9. Dezember 2021 um 18:06.

Region: Welt » Tschechien » České Švýcarsko
Tour Datum: 9 Juni 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 1:45
Aufstieg: 330 m
Abstieg: 330 m
Strecke:8 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der Straße von Hřensko zum Parkovištĕ Uvodopádu.
Unterkunftmöglichkeiten:Im Hotel "Sokolí hnízdo"

Das Pravčická brána (deutsch: Prebischtor) in der Böhmischen Schweiz ist mit einer Spannweite von 26 Metern und einer lichten Höhe von 16 Metern das größte natürliche Sandsteintor Europas. Es gehört zu den herausragendsten Naturdenkmälern des Elbsandsteingebirges und ist damit natürlich auch für mich ein Must-See! Nachdem ich den Tag auf Stiegen rund um Schmilka verbracht hatte, war noch etwas Zeit übrig, und so fuhr ich über die Grenze nach Hřensko.


Das Prebischtor ist heute aufgrund strenger Naturschutzregelungen offiziell nur von der tschechischen Seite aus zugänglich. Am schnellsten erreicht man es auf einem Wanderweg von Hřensko (Herrnskretschen) aus.

Der bis 1945 von der deutschen Seite zum Prebischtor führende Fremdenweg endet heute unterhalb des Großen Winterbergs. Der restliche Wegeverlauf zur deutsch-tschechischen Grenze liegt in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz und ist für Wanderer gesperrt. Dasselbe gilt für die Fortsetzung auf der tschechischen Seite im Nationalpark Böhmische Schweiz.

Ich startete deshalb am Parkplatz Parkovištĕ Uvodopádu in der Nähe von Hřensko. Dort folgte ich zunächst für etwa einen Kilometer der Straße, und dann der Beschilderung, die unfehlbar zum Tor hinaufführt. Man wandert in ein weites Tal hinein (Gabrielina cesta im Langen Tal), und an dessen Ende rechts in Serpentinen hinauf. Dort geht es herrlich unter senkrechten Felswänden entlang. Auf einem Bergsporn angekommen, geht es links hinauf, dann steht man unten an einem Felskessel. Hier führt der Weg in gemächlichen Serpentinen hinauf zum Prebischtor. Zunächst steht man aber vor einem Wirtshaus, wo es einen kleinen Obulus zu entrichten gilt.

1826 wurde am Prebischtor ein erstes Wirtshaus errichtet, 1881 ließ dann der Fürst Edmund von Clary-Aldringen an dessen Stelle das Hotel "Sokolí hnízdo" (deutsch: "Falkennest") erbauen. Im Zuge dieser Arbeiten wurde auch der Serpentinenweg angelegt.

Das gesamte Gelände des Prebischtors befindet sich seit der Privatisierung des Hotels in Privatbesitz und ist während der Öffnungszeiten gegen ein Eintrittsgeld (2020: 95 CZK, erm. 30 CZK; bzw. 4 €, erm. 1,5 €) zugänglich. Ich hatte Glück, weil ich nach 17 Uhr kam - dann ist's kostenlos.


Als erstes ging's natürlich zu der faszinierenden Felsbrücke hinüber.

Mit seiner Spannweite von 26 Metern und seiner Höhe von 16 Metern ist das das Prebischtor eins der beeindruckendsten Bauwerke der Natur, die man in Europa zu sehen bekommt. Lange Zeit hieß es einfach nur "das Tor", als aber vor etwa 150 Jahren die Besucherströme zunahmen, erhielt es seinen heutigen Namen. Man orientierte sich dabei an benachbarten Flurnamen wie "Prebischkegel" oder "Prebischgrund". "Prebisch" ist ein verbreiteter Familienname in der Gegend.

Seit 1982 darf die natürliche Felsbrücke wegen der starken Erosion nicht mehr betreten werden. Treppen und Geländer, die einst hinauf- und hinüberführten, wurden damals demontiert. Selbst ein wildes Betreten ist ohne Kletterfertigkeiten nicht möglich.

Nördlich des Prebischtors befindet sich eine kleine Felsenschlucht. Durch die gelangt man auf die Rückseite des Kreuzsteins, eines nordwestlich benachbarten Felsmassivs. Dort geht es auf Treppen und Brücken hinauf zur Kreuzsteinaussicht, von der aus man einen grandiosen Blick auf das Prebischtor hat. Den sollte man sich nicht entgehen lassen, ebenso wie den Blick auf den unmittelbar benachbarten Klettergipfel Prebischkegel.

Im Auf- bzw. Abstieg von diesem Aussichtspunkt sollte man ein bissl herumschauen, dann sieht man die alten Brückenlager, über die man früher auf das Prebischtor gelangen konnte. Spätestens am Aussichtspunkt wird dann klar, warum das Prebischtor immer wieder als Motiv in Filmen zu sehen ist. Im Film "Die Hüterin der Wahrheit – Dinas Bestimmung" etwa sind sowohl das Prebischtor als auch das Hotel zu sehen. Auch einige Landschaftsaufnahmen zum Film "Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia" wurden hier gedreht. Die Aufnahmen, in denen die Darsteller über die Felsbrücke laufen, wurden allerdings nachträglich im Studio gedreht und digital eingefügt.

Ich wanderte wieder hinunter zum Hotel, und kehrte auf meinem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz Parkovištĕ Uvodopádu.



Ich empfehle als Literatur für das Elbsandsteingebirge:
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1. den "Stiegen-Wanderführer Sächsische Schweiz" von Peter Rölke
2. die Bände "Klettersteigführer. Steige und Stiegen in der Sächsischen Schweiz" von Michael Bellmann
3. und für die ganz Genauen die Stiegenbücher aus dem Stiegenbuchverlag. Insbesondere Stiegenbuch I-III, Bergpfade I-III und Geheimnisvolle Wege I-III.

Die besten Karten, die ich kenne, sind die Wander- und Radwanderkarten 1: 15 000 von Sachsen Kartographie.

Tourengänger: Nik Brückner


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