Hüfihütte


Publiziert von Tricolor , 22. September 2009 um 14:25.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:13 September 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1059 m
Abstieg: 1147 m
Strecke:Bristen - Maderanertal, Alpentaxi bis Alp Guferen - Blindensee - Hüfihütte - Blindensee - Alp Guferen - Balmenschachen - Alsp Stössi - Alpentaxi nach Bristen
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV - SBB - Zürich - Art Goldau - Erstfelden ; Postauto Erstfelden - Bristen/Golzern Seilbahntation
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto Bristen - Amsteg ; Linienbus Amsteg - Erstfelden ; SBB Erstfelden - Art Goldau - Zürich
Unterkunftmöglichkeiten:Hüfihütte
Kartennummer:1212 Amsteg ; 1192 Schächental

Freie Tage, die Option der Begleitung durch eine Kollegin und ein Wetterbericht mit der Vorhersage von einer Niederschlagswahrscheinlichkeit um die 30% für die nächsten 2 Tage, da fällt es einem leichter die angesagt sinkende Schneefallsgrenze zu ignorieren. Der Glaube ans Positive eben.
Also machten meine Kollegin und ich uns am Sonntag morgen auf nach Uri mit dem Ziel Hüfihütte. Ich wollte ja schon seit Ewigkeiten mal auf "die Hütte mit dem einzigartigen Blick ins Maderanertal ".
Und es war beeindruckend auch ohne Sicht;  Nebel auf allen Seiten, ab und an kurze Sichtlöcher und eine fast gespenstische Rundumatmosphäre beim Laufen.

Aber zum Weg.
Von Zürich aus sind wir mit dem ÖV nach Bristen, genau zur Seilbahnstation Golzern. Dort wäre der eigentliche Startpunkt durchs Maderanertal hoch zur Hüfihütte. Da wir aber einige Höhenmeter umgehen wollten haben wir uns ein Alpentaxi zur Seilbahnstation bestellt und sind mit diesem bis zur Alp Guferen gefahren. So spart man ungefähr 400 Hm von 1500 hm die man rauf muss bis zur Hütte. 

Von der Alp Guferen läuft man weiter Richtung Brücke , überquert diese und geht auf einem gut markiertem Wanderweg mit wenig Steigung bis zur Streckenkreuzung Hüfihütte - Windgällenhütte. 
An dieser Kreuzung -  für Wanderer die Münzen grad parat haben - kann man sich mit Sirup und Blindenseewasser stärken. Wegweiser zeigen dann weiter in Richtung der jeweils angestrebten Hütte. 

Wiederrum einen Bach über eine Brücke überquerend gehts nun steiler einen schmalen Bergpfad an einem Berghang hinauf. Mit zunehmender Höhe überschreitet immer wieder Wasserläufe am Hang, der Weg ist recht nass und stellenweise auch schlüpfrig mit Wegrutschgefahr.Ab und an läuft einem das Wasser auch als Minirinnsal auf dem Pfad entgegen. Gutes Schuhwerk ist hier sicher von Vorteil.

Einer dieser Bauchläufe ist etwas heikel zum überwinden, wenn man wie ich den falschen Übergang nach der anderen Seite wählt. Von unten her kommend ist der Weg nicht so optimal ersichtlich wie wenn man oberhalb steht, den Bach also überquert hat. Ich wollte einfach locker von Stein zu Stein wie auch bei den anderen Überquerungen möglichts gerade aus rüber, bis ich in der Mitte gemerkt hab, dass es nicht geht, ich rutsche und ich den falschen Weg hab......auf einer grossen Steinplatte, glatt wie abgeschliffen und in Hangneigung liegend. Ich musste dann zurück und bin dann oberhalb von diesem Stein entlang. Diesen Weg sieht man wenn man oberhalb des Wasserlaufes steht viel besser, die ganze Überquerung schaut einfacher aus von oben. Eine junge Saarbrückerin welche wir auf der Hütte trafen fand diese Stelle auch etwas schwierig und hatte bei dieser Überquerung leicht Mühe.

Bis ca 1900m hat es noch viel Vegetation am Hang, höher kommt man dann wieder auf eine grössere Fäche, man läuft nicht mehr direkt am Berghang und die Wegsteigung des  sehr gut markierten Bergpfades verläuft bis zur Hütte recht moderat. 

Auf der Hütte angekommen wurden wir vom Hüttenwart Paul begrüsst und gönnten uns grad zuerst ein Panaché, bevor wir von Paul eine Einweisung zur Hütte und ins Massenlager bekamen.
Wir waren zu acht auf der Hütte, das ermöglichte ein gemeinsames viergängiges Essen- welches dank Pauls Kochkünsten sehr gut gewesen ist -  an einem Tisch, viel Gesprächsstoff von Lustig bis Politisch, Berg- und Hüttenwartsgeschichten. Hüttenwart Paul hatte Zeit sich zu uns zu setzen, offerierte allen noch etwas "undefinierbar" Hochprozentiges ( Honigkräuterirgendwas ) , bekam Hilfe beim Abwasch.....alles in allem war es einfach ein u gemütlicher Hüttenabend. Danke Paul und all den Anderen !

Am nächsten Morgen war die Welt dann weiss, zumindest der Teil den wir sehen konnten. Es hatte geschneit in der Nacht. Am Frühstückstisch hatten ein paar der Anwesenden das Gefühl, dass die Sonne irgendwie doch versucht durch den Nebel zu drücken, aber das war wohl Wunschdenken. Das Wetter wurde zunehmend schlechter und es begann wieder zu schneien. 
Ein Teil der Markierungen war zugeschneit und überhaupt sah das Gelände für mich irgendwie exponierter aus. In Hüttennähe hätte ich ein kurzes Wegstück fast nicht wiedererkannt, ich konnte mich nicht daran erinnern, dass es am Vortag an dieser Stelle seitlich so bergab ging. Aber wir hatten Glück, wir und ein anderes Paar aus dem süddeutschen Raum.

Einer Vierergruppe, welche am Vorabend von der Claridenhütte kam gehörte ein Bergführer an. Dieser entschied spontan, meine Kollegin, mich und das süddeutsche Paar für den Abstieg in die Gruppe reinzunehmen. Dafür hier nochmals Vielen herzlichen Dank, ohne diese Hilfestellung hätte ich vermutlich Stunden im oberen Teil gebraucht.
Der Abstieg gestaltete sich dann dementsprechend rutschig und Bilder habe ich auf Grund des Wetters keine gemacht. Nach 1000Hm Abstieg mit oben Schneefall und Dauerregen in tieferen Lagen machten wir Rast in einer " Pseudoschutzhütte" nahe der Kreuzung Hüfihütte/Windgällenhütte. Hier trennten sich dann auch unsere Wege und ich hoffe die Gruppe hat gut nach Frankfurt zurück gefunden. Ich warte ja immer noch auf die Abstiegswegbilder ..:-).

Wir sind dann in gemütlicherem Tempo weiter in Richtung Bristen - über die Alp Stössi- gelaufen. Auf der Alp Stössi bestand noch die Möglichkeit Berg- /Alpkäse zu kaufen und einen Kaffee zu trinken. Wegen einem Knieproblem welches ich nicht noch weiter verschärfen wollte bin ich ab der Alp Stössi dann mit dem Alpentaxi bis nach Bristen gefahren. Dort haben wir dann noch z'Mittag gemacht, bevor wir gegen 15.00 Uhr wieder in Richtung Zürich aufgebrochen sind.

Insgesamt gesehen war es trotz bescheidenem Wetter eine sehr schöne und empfehlenswerte Tour. Ich finde es immer wieder beeindruckend zu spüren, dass man im Eigentlichen ein Nichts ist da Oben.
Etwas sollte ich noch erwähnen. Unmittelbar vor der Hüfihütte - beim Abstieg - hatte es Schneehühner, nicht nur eines, sondern grad fünf......, die ersten Schneehühner die ich überhaupt gesehen habe. 


Antje


Tourengänger: Tricolor


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