Sementina Wasserfall

Vor zwei Jahren besuchten wir bereits den Wasserfall der Sementina. Diesen schönen Ausflug wiederholten wir heute. Schon damals liebäugelte ich mit der Fortsetzung hinten hoch zur Wasserleitung. Heute war das richtige Team dazu zusammen. Dazu später.
Wir starten bei schönstem Wetter und etwa 22 Grad um 10.00 in Sementina. Ich empfehle, die Wanderung früh anzugehen, auch wenn sie kurz ist. Das untere Ende des Wasserfalls (wie nennt man das :-)) liegt ab Mittag im Schatten. Möglicherweise sinkt dann die Motivation zum Baden, und die Kleider trocknen nicht mehr so gut. Bis zur Kirche Madonna della Valle ist ein guter Fahrweg, dann ist Ende Zivilisation, und wir folgen dem Trampelpfad. Die orangen Markierpunkte wurden mit gelb erneuert und sind aktuell gut sichtbar. Bei zwei Punkten ist eine Flussquerung fällig. Die Wanderung der Sementina entlang ist einfach wunderschön. Sie führt durch lockeren Wald, über blockiges Gebiet, auch mal mit Kraxelei über grosse Blöcke, aber immer in Wassernähe. Ich kann nicht widerstehen und tauche schon beim Hinweg in eine Glungge. Das Wasser ist nicht mal sooo kalt, aber glasklar. Die Querungen sind problemlos möglich, die Sementina führt erstaunlich wenig Wasser trotz der vielen Niederschläge der letzten Zeit.
Hinten beim Wasserfall ist es einfach wunderschön. Wir werden schon bei der letzten Querung auf die Wiese hinüber richtig nass von der Gischt. Aber die Sonne scheint, und es fühlt sich nicht kalt an. Kleider weg und hinein in den Teich! Es ist herrlich in der Nähe des hinunterstürzenden Wassers, die Gischt raubt einem den Atem, die ganze Welt scheint herabzustürzen. Ich schaffe es nicht, ganz hineinzutauchen unter den Fall, die Kraft des Wassers ist einfach zu stark. So schön ist Nasswerden selten!
Wieder im Trockenen nehmen wir den Anstieg zur Wasserleitung in Angriff. Oben am Wasserfall wird Wasser abgeleitet, und entlang der Wasserleitung auf der linken Talseite führt ein Pfad. Ich weiss, da ist schon mal jemand hoch, Hikr hats gesagt. Wir studieren das Gelände und folgen ziemlich hinten einer steinigen Rinne nach oben. Der Aufstieg ist kriminell, alles loses Gestein mit Dornen, zum Teil noch nass, aber wir sind zuversichtlich und steigen hoch. Dann, etwa halb oben, ist Ende Gelände. Erst jetzt ist klar, dass da ein breites Felsband zu überwinden ist. Beschrieben ist eine Traversierung Richtung Sementina und dann weiterer Aufstieg. Wir kehren um. Das Gelände ist uns einfach zu rutschig, zu gefährlich, zu dornig, zu steil. Der Abstieg ist eine Herausforderung, ohne Steinschlag geht es nicht. Wir sind froh, heil unten anzukommen. He nu, jetzt ist klar, nichts für uns! Aber das musste geklärt sein!
Auf halbem Rückweg, auf einer grossen, geneigten,sonnigen Granitplatte, rasten wir und packen das Mittagessen aus. Es ist warm, die Sonne brennt, die Sementina rauscht. Auf der Platte huschen Eidechsen umher. Hier hat es gerade zwei tiefe Stellen zum Baden, die schöne Rutschbahn oberhalb lasse ich aus, das wage ich mich nicht. Steinmannli zeugen von anderen Besuchern, die hier die Natur und die Ruhe genossen haben. Hier wäre ein herrlicher Platz für Kinder. Wir lassen uns richtig Zeit, bis die Sonne auch hier hinter der hohen Geländekante verschwindet.
Zurück in Sementina kommt natürlich der krönende Abschluss. Die Gelati in der Gelateria "I love Gelato" ist maximal. Heute gibts für mich Uvo und Fichi (beides aus lokal angebauten Früchten), gesalzene Caramel und Mango war gestern