Monte Granero (3.170 m) - großartige Überschreitung


Publiziert von panodirk , 4. September 2021 um 10:25.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:30 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1270 m
Abstieg: 1270 m
Strecke:Pian del Re - Passo Luisas - Monte Granero - Buco di Viso - Pian del Re (12.7 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Gebührenpflichtiger Parkplatz (10 Euro pro Tag; nur Tagesbillets) im Talschluss am Pian del Re. Straße im oberen Verlauf gut geteert, aber teilweise einspurig. Kostengünstiger ab Pian della Regina. Im Hochsommer Großparkplatz in Crissolo und Navette (e Euro pro Fahrt) zum Pian del Re.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:S.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Pian del Re, Crissolo
Kartennummer:Fraternali editore 10

VORBEMERKUNG
Eine ideale Eingehtour für den Viso. Man darf die Hände an ein wenig Fels gewöhnen. Der Kletteraufstieg vom Passo Luisas ist wunderschön: Er ist durchaus teilweise ausgesetzt mit ein paar IIer-Stellen, doch meist einfacher oder gar Gehgelände. Es handelt sich nicht um einen Klettersteig, wie in der Karte angegeben, doch es gibt ein paar Haken an den schwierigeren Stellen. Der Normalweg auf diesen schönen Berg hingegen ist richtiger Schrott: Ein rutschiger und steinschlägiger Kanal (T4). Helm unbedingt mitnehmen!
Wir überschreiten nicht nur den schönen Berg, der eine tolle Aussicht auf die Nordflanke des Monviso bietet, sondern wir überschreiten auch zwei Mal die Grenze Italien-Frankreich, beim zweiten Mal durch den 75 Meter langen unbeleuchteten Tunnel Buco de Viso, der schon seit 1480 existiert.

DIE TOUR
Man ist nicht allein, wenn man am Pian del Re (2.020 m) auf dem V16 in Richtung Buco di Viso aufbricht. Wir bleiben auf dem V16 bzw. Giro del Viso (GDV) und ignorieren alle Abzweige. Erst knapp unterhalb des Tunnels bei einer baufälligen Weltkriegsbaracke auf gut 2.800 m verzweigt sich der Weg und Passo Luisas ist erstmalig angeschlagen. In steileren Kehren folgen wir dem immer noch sehr guten Weg zum Passo Luisas (3.019 m), 2,5 Stunden.
Wer mag, kann den Monte Meidassa (3.107 m) mitnehmen, doch uns drängten die aufsteigenden piemontesischen Wolken nach links den gelben Markierungen folgend. Die erste Kletterstelle weist sofort mal den zweiten Grat auf und war für mein Empfinden die schwierigste Stelle. Nun schlängelt sich der Pfad durch die komplette Südwand des Monte Granero, teilweise ausgesetzt, teils gehend, teils kletternd, bis man am Südwestgrat den Normalweg erblickt, dem man nun noch 50 Höhenmeter - teils kraxelnd - folgt! Dann steht man nach 30-45 Minuten ab dem Pass auf dem Gipfel des Monte Granero (3.170 m). Der Gipfelaufbau um die große Madonna ist recht schmal und bietet eine umfassende Aussicht (falls die Wolken es zulassen)!
Der Abstieg auf dem Normalweg ist nicht schwer, aber gruselig geröllig und steinschlägig. Das ist keine Freude und bergauf gewiss auch etwas mühsam. Nun geht es einige hundert Meter über schönes Gletscherschliffgelände zu dem Abzweig auf etwa 2.850 m, von dem es nach links zum Grenzpass Passo Seillierino (2.899 m) geht (1-1,5 Stunden ab dem Gipfel).
Willkommen im schönen Queyras! Ein kurzer Abstieg führt wieder auf den GDV und wir gehen nach links zum Tunnél de Traversette, wie der Buco di Viso im Queyras heißt. Nach 20 Minuten ab dem Pass ist unser Frankreich-Abstecher auch schon wieder vorbei; wir stehen am schön renovierten französischen Portal des Buco di Viso (2.890 m). Wer weder Stirn- noch Handylampe dabei hat, investiert noch 60 Höhenmeter zum Colle delle Traversette, denn innen ist es wirklich dunkel und man kann sich durchaus an einigen Stellen den Kopf anschlagen.
Tritt man wieder ins helle Licht, geht es ein paar Meter hinab zur Baracke und auf dem Anstiegsweg in knapp 1,5 Stunden zurück nach Pian del Re (2.020 m).

Tourengänger: panodirk


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