Gipfelbiwak auf dem Monte Gambarogno 1734m


Publiziert von budget5 , 20. August 2021 um 17:04.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 9 Juli 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Monte Gambarogno   I 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Tag 1: Alpe di Neggia - P. 1555 – Monte Gambarogno – Monte Gambarogno (Cima Orientale). Tag 2: Monte Gambarogno - Alpe Cedullo - Oratoria Sant'Anna - Monte Paglione - Covreto - Alpetto Caviano - Monti di Caviano - Dirinella.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus oder Zug nach (Magadino)-Vira, dann Bus bis Alpe di Neggia.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus von Cadenazzo nach Dirinella

Die Idee, auf dem Monte Gambarogno zu biwakieren, schwebte mir schon lange vor. In der Vorstellung war die Tour lohnend, in Wirklichkeit unvergesslich.

Noch kurz ins Büro, dann ab auf den Zug: Die letzten Wochen der Gültigkeit meines Generalabonnements sollen genutzt sein – und so machte ich mich an diesem Freitagnachmittag auf die Reise ins Tessin. Bis Bellinzona lief alles wie geschmiert, dann verpasste ich meinen (ersten) Anschlusszug, was dazu führte, dass ich letztlich erst um 19.30 (!) auf der Alpe di Neggia ankam. Die Busverbindungen von Vira sind halt spärlich. Immerhin lädt das pittoreske Dorf zum Verweilen ein. Auf der Bussfahrt zur Alpe di Neggia blockierten ausserdem ein verunfallter Töfffahrer sowie ein Krankenwagen die Strasse. Sich angesichts dieses Vorfalls über Verspätung zu beklagen, wäre dann doch etwas überheblich. Gute Besserung!

So startete ich also erst um 19.30 Uhr und rannte förmlich mit schwerem Rucksack auf den Monte Gambarogno. Den Sonnenuntergang wollte ich keinesfalls verpassen. Nach knapp einer Stunde stand ich auf dem Gipfel, respektive auf dem Cima Orientale mit Kreuz. Gleich neben diesem Kreuz breitete ich Matte und Schlafsack aus, stattete dem Haupgipfel noch einen kurzen Besuch ab und genoss anschliessend – chili-con-carne-kochend und weintrinkend – den Sonnenuntergang. Etwas überraschend war ich nicht ganz alleine: Auf dem Hauptgipfel biwakierten ein paar Ostschweizerinnen. Offenbar ist auch der Monte Gambarogno kein Geheimtipp.

Am nächsten Morgen dann eine Premiere: Noch nie durfte ich einen Sonnenaufgang im Schlafsack, direkt auf dem Gipfel geniessen. Das einmalige Schauspiel, insbesondere die in der Morgensonne leuchtenden Walliser 4000er, werde ich wohl nie mehr vergessen. Nachdem ich einige Fotos geschossen, aber auch ausgiebig diesen einzigartigen Moment genossen hatte, brach ich gegen 7.00 Uhr zu meiner Wanderung auf. Nach einem kurzen Abstieg zur Alpe Cedullo (bellender Hund!), erreichte ich meinen Frühstücksplatz: das Rifugio Sant'Anna. Von hier aus führt der Weg durch den Wald auf den Monte Paglione und weiter zum Monte Covreto – alles immer der Krete entlang. Während auf der rechten Seite stets der Lago Maggiore grüsst, hat man linkerhand stets den Grat vom Monte Tamaro zum Monte Lema im Blick. Die Wanderung ist markiert und unschwierig (T2).

Der Abstieg vom Monte Covreto nach Dirinella, ein Grenzdorf zu Italien, zog sich dann in die Länge. Je weiter ich an Höhe verlor, desto wärmer wurde es. Pünktich um 10.30 Uhr erreichte ich das Restaurant direkt beim Zoll, wo ich sogleich meinen Bus davonfahren sah. Mittlerweile bin ich mich das Verpassen von Anschlüssen gewohnt. Insgeheim hatte ich sogar ein wenig darauf gehofft, denn beim anschliessenden gemütlichen Cappucino in der Beiz kam ich mit den "Locals" ins Gespräch und konnte mein schlechtes Italienisch (Spanisch mit italienischer Gestik?!) wieder einmal anwenden. So hat alles sein Gutes.

Tourengänger: budget5


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