Mal wieder Schwarzhorn ...


Publiziert von ralfzurich , 7. Juli 2021 um 20:42.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:30 Mai 2021
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 770 m
Abstieg: 770 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:öV bis Davos, dann Mobility

... gemeinsam mit S., dieses Mal aber mit Schneeschuhen. Als Konditions-Test für die Tour zum Breithorn, die wir zwei Wochen später planten.

Wir seien schon etwas spät dran. Da müsse man wegen der Lawinengefahr aufpassen. Wir bedankten uns bei dem freundlichen Herrn. Klar waren wir spät dran um 10:00 auf dem Flüelapass, wenn man am Morgen erst ab Zürich losfährt. Und natürlich muss man Ende Mai auf Gleitschnee aufpassen. Für Skitouren-Geher sind Schneeschuh-Gänger vermutlich immer noch mehr Touristen als seriöse Bergsteiger.

Kaum im Schnee, brachen wir trotz Schneeschuhen mehrmals ein bis zur Hüfte. Und fürchteten schon das Übelste für den Rest des Wegs. Weiter oben hatten wir jedoch absolut stabile Verhältnisse.

Auf den ersten Hängen sahen wir eine Gruppe Wintersportler. Es sah aus als hätten sie eine Höhle gegraben und würden jetzt frühstücken. Den Reim darauf konnten wir uns erst zum Schluss unserer Tour machen.

Die Route

Ab dem Flüelapass geht man ein kurzes Stück die Passstrasse entlang Richtung Susch. Deutlich vor der ersten Strassenkurve nach links steigt man aber schon nach rechts in den Schnee hinein. Der Weg führt über nordseitige Hänge in Richtung des Sattels am unteren Ende des Schwarzhorn-ONO-Grates, gelegen zwischen P.2779 und P.2603. In unserem Falls gab es eine Skispur. Wir verliessen die aber häufiger und stiegen direkt auf. Es wäre sonst ein ausgesprochen unangenehmes Schräg-Gehen gewesen.

Ab dem Sattel wendet man sich nach Südwesten stets unterhalb der Ostflanke des Schwarzhorns entlang. Unmittelbar hinter dem Sattel gibt es mehrere heikle Passagen. Jede für sich kurz, dafür aber steil. Und anfällig für Lawinen von oben. Wir stiegen über mehr als einen Lawinenkegel. Pro Lawinenstrich gab es auch mehr als einen Abgang. Hier ist Vorsicht geboten. Wir hielten Abstand. Und aller Schnee blieb dort, wo er auch bleiben sollte.

Nach der Querung dieser Hänge öffnet sich ab etwa 2700m der Blick auf die recht eben wirkende flache Zone unterhalb der Ostflanke. Alle paar Meter ein Lawinenstrich von oben. Wir hielten uns so weit oben wie möglich, aber stets unterhalb der Lawinenkegel.

Zum Abschluss der Aufschwung in einem weiten Bogen nach rechts über 150Hm in die Schwarzhornfurgga. Pause.

Eieieiei, ein fett steiler Schneehang erwartete uns, über welchen wir für den ersten Gipfelaufschwung aufsteigen mussten. Zum Glück ganz aktuell so dermassen durchpflügt, dass wir keine Lawinengefahr vermuteten, sondern geradewegs nach oben aufstiegen. Der Hang hielt, was er uns versprach

Am oberen Ende dieses Hangs erwartete uns eine Querung nach rechts aufsteigend von 100-200m Länge, bei der wir uns wünschten, der Hang möge auch hier nicht abrutschen. Es sieht von oben schon ungemütlich steil aus.

Im Abstieg später war die Querung auch nicht ganz ohne. Der Hang geht dann links nach unten. Die Querung macht aber eine deutliche Kurve nach rechts. Wer also z.B. bei sulzigem Schnee ins Rutschen kommt, bewegt sich ratzfatz auf den Abhang zu statt entang der Querung. Da war dann ganz langsames Schrittchen für Schrittchen angesagt. Selbst Skifahrer scheinen hier eher abzurutschen als zu -schwingen. Das interpretierten wir aus der Breite Spur in der Querung.

Oberhalb der Querung muss man lediglich noch darauf achten, dass man nicht irgendwann zu weit nach rechts hinüber geht und auf den Wächten spaziert statt auf dem festen Untergrund. Sonst ein wunderschöner restlicher Aufstieg bis zum Gipfel bei Traumwetter

Abstieg wie Aufstieg.

Auf den letzten Hängen vor dem Flüelpass sahen wir dann die Gruppe Wintersportler wieder. Und unser Rätsel löste sich: Sie hatten eine Naturschnee-Schanze gebaut und probten Salti mit ihren Snowboards. Wow, welch artistisches Können!!!

Auf der Terrasse des Flüela-Hospiz genossen wir den Nachmittag, bis uns der Schatten von der Terrasse vertrieb.

Tourengänger: ralfzurich


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