leicht alpin auf den Piz de Molinera


Publiziert von Felix , 17. Mai 2021 um 21:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 9 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo di Claro   CH-GR   CH-TI 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:Bergstation Funivia Pizzo di Claro, Monti Savorù, P. 1308 - (P. 1392) - P. 1660, Alp di Pissadello - Capanna Brogoldone - P. 1907 - Alp di Brogoldone - Piz de Molinera > P. 1907 - Alpe di Domass - Chèin - Sentiero delle sculture - (P. 1392) - Bergstation Funivia
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW San Vittore - Lumino; Funivia Pizzo di Claro - Monti Savorù
Unterkunftmöglichkeiten:Rustico Cadrobi 20 in San Vittore
Kartennummer:1293 - Osogna, 1294 - Grono

Nach dem gestrigen Hinüberblick von der Cima d’Aspra erachteten wir einen Aufstieg zum heutigen Gipfelziel als machbar - auch wenn nicht zu beurteilen war, wie dann der Gipfelzustieg im Detail erfolgen könnte … dieser stellte sich schliesslich als die Schlüsselstelle dar.

 

Auf die erste Bahnfahrt hin sind wir in Lumino zur Stelle, um bei schönstem Wetter die ersten 1000 Höhenmeter mit der Gondelbahn nach Monti Savorù zurücklegen zu können.

 

Nach einem kurzen Anstieg an der Sonne tauchen wir für längere Zeit ein in den eher kühlen Wald, wandern erst auf der SE-Seite, später auf der NW-Seite des Grates an (P. 1392) vorbei zur Weggabelung auf 1376 m. Hier wählen wir den direkt (!) zur Hütte hinaufführenden BWW - welcher sich jedoch bald einmal als kaum passierbar erweist. Mehrere umgestürzte Bäume verlangen Umgehungen oder mühsame akrobatische Einlagen.

Wie diese Hindernisse endlich überwunden sind, gewinnen wir - an einer Quelle unterhalb des Grates vorbei - die Lichtung Alp di Pissadello; hier eröffnet sich erstmals ein weiter Ausblick; wir können dabei auch die gestern erreichte Cima d’Aspra erkennen.

 

Erst in Gratnähe, dann kurz etwas flacher im Westhang traversierend, weist der Weg einige lauschige Passagen auf; danach, wieder stärker ansteigend, nimmt die Hangneigung zu. Und hier folgen wir irrtümlich einer Spur ins stets weniger gangbare Gelände nahe Alpe di Pretoldéi. Nun das GPS zur Hilfe ziehend, kehren wir um - und finden die unter dem hier streckenweise beinahe meterhoch liegenden Schnee die Fortsetzung der Route. Ein steiler derartiger Abschnitt ist zudem hartgefroren, so dass wir hier mit entsprechender Vorsicht uns weiter hoch arbeiten.

Wir sind etwas überrascht, dass wir auf dieser Höhe doch noch diese ansehnliche Menge an Schnee antreffen - umso schöner dann das Hinaustreten an die Sonne, und auf trockene, dürre Grasflächen unterhalb der Capanna Brogoldone.

Wunderschön gelegen ist sie tatsächlich - bis dato hatten wir immer nur glustige Fotos davon gesehen: wir verweilen für eine Znünirast unweit von P. 1907.

 

Daraufhin folgen wir der offiziellen BWW-Route (zu unserem Gipfelziel) bis auf 1975 m; hier biegt ein auf der LK eingezeichneter breiter Fussweg nach E ab. Wir folgen erst diesem, und wenden uns dann dem vom Gipfelmassiv in SSW-Richtung hinunterziehenden Rücken zu. Auf diesem steigen wir nun länger über apere Grasflächen der Alpe di Brogoldone auf; erst in Sichtweite des felsig-schrofigen Gipfelaufbaus - mit steilen Schneerunsen und beachtlicher Gipfelwechte - kommen wir in Schneekontakt.

Um erste Felsen herum nähern wir uns der alpin anmutenden SSW-Flanke des Gipfels, um die Durch- und Aufstiegsmöglichkeiten besser einschätzen zu können. Ursula und ich entscheiden uns für zwei unterschiedliche Varianten; beide weisen erst zunehmend steilere Grasrinnen auf, auf welchen sich zwar nur kurze, doch abschüssige, Schnee- und felsige Abschnitte anschliessen. Während sich meine Frau mit der Überwindung der „lochschneeigen“ Gipfelwechte abmüht, erreiche ich nach einer ausrutschträchtigen Schnee-Gras-Passage ein schmales Felsband, auf welchem ich zum südöstlichen Gipfelgrat gelange und anschliessend im tiefen Schnee zum Gipfel des Piz de Molinera‘ stapfe.

Nur kurz halten wir uns hier auf, weht doch ein sehr kühler, starker, Wind - so entscheiden wir uns, abzusteigen und unterhalb die Gipfelrast abzuhalten.

 

Für den Abstieg wählen wir den Gang zurück zum SE-Grat; dort hatte ich quasi aus dem Augenwinkel im Vorbeigehen festgestellt, dass eine Möglichkeit bestünde, kurz am Grat abzusteigen und zum Felsaufbau (unter welchem wir unsere Routen zum Gipfel gewählt hatten) zurückzukehren. Zudem bestätigte uns ein eben von dort aufgestiegener Bergwanderer, dass dies machbar sei …

Und wie anregend und lohnend sich nun diese Route erweist (eine wbw Markierung können wir zudem erkennen): ein nun aufwartender grosser Felsblock wird zur Hälfte überschritten, dann (weil die ganze Überschreitung unmöglich ist) mittels kraxligem Abstieg nordostseitig oberhalb moderat abfallendem Gelände umgangen. Ein kurzer Steilanstieg im Schnee und eine grössere Traverse im hier noch reichlich vorhandenem Schnee leitet uns schliesslich zurück auf den Punkt unserer gewählten verschiedenen Gipfelzustiege - die Mittagsrast ist nun reichlich verdient.

 

Erst auf dem bekannten Schneefeld, danach wieder auf den aperen Grasflächen, steigen wir ab und zurück zum Fussweg bis auf 1975m. Auf dem BWW kehren wir zurück zu P. 1907; hier wenden wir uns nun dem BWW zu, welcher länger, am westlich ausgerichteten, meist bewaldeten Hang weit unterhalb unseres eben besuchten Gipfels, ohne Schwierigkeiten (auch die teils wieder meterhohen Schneeauflagen auf dem Wanderweg stören wenig) zur Alpe di Domass leitet. Auf deren Alpweiden grast eine Herde Schafe, bewacht von einem Alpaca ;-)

 

Erst sehr beschaulich leitet alsdann der BWW zurück Richtung Ausgangspunkt; wenige Schneereste sind auch hier noch anzutreffen - bevor wir via Chéin an einem ehemaligen Köhlerplatz vorbei zur kunstvoll angefertigten hölzernen Adlernachbildung treffen. Auf dem Sentiero delle sculture wandern wir weiter - erst frohgemut …

Bald jedoch widerfahren uns dieselben Mühseligkeiten wie während des Aufstieges: insbesondere eine ~ siebenstämmige, zu Boden geworfene, Baumgruppe verlangt mir einen aufwändigen Einsatz ab …

 

Nach dieser fordernden Übungseinheit verläuft der abschliessende Rückweg zur Weggabelung auf 1376 m unproblematischer. Zurück beim wunderschönen Treppenabschnitt lassen wir uns nochmals nieder, bevor wir zum Ausgangspunkt, der Bergstation der Gondelbahn auf Monti Savorù zurückfinden; an der Sonne warten wir auf der Terrasse der geschlossenen Buvette auf die nächste Talfahrt.

 

h bis P. 1660, Alp di Pissadello

55 min bis Capanna Brogoldone

1 h bis Gipfel

¼ h bis Rast unterhalb des Gipfelaufbaus

2 h bis Felsentreppe südlich von P. 1392

h bis Bergstation


Tourengänger: Ursula, Felix


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