Eggberg, 2202m

Im Prättigau war ich seit 2 Jahren nicht mehr, weshalb ich mich für diese Region entschied. Der heutige Tag versprach der beste Tag der Woche zu werden, weshalb ich kurzfristig frei nahm. Tourenziele gibt es in der Region von St. Antönien mehr als genug. Der Eggberg ist zweifelsohne ein Ski- und Schneeschuh-Touren Klassiker. 
Ich war noch etwas hin- und her gerissen, ob ich die Ski oder Schneeschuhe mitnehmen soll. Schliesslich entschied ich mich dann doch für die Schneeschuhe, da sich der Abfahrtsspass auf relativ wenige Höhenmeter beschränkt und ich ebenso gerne Schneeschuhtouren unternehme. 

Erwartungsgemäss war ich nicht der einzige, als ich beim Parkplatz P3 in St. Antönien-Rüti eintraf. Es herrschte emsiges Treiben, es wurden Felle aufgeklebt und Skischuhe angezogen. Ich war der einzige, welcher Schneeschuhe dabei hatte; die mitleidigen Blicke ignorierte ich jedoch gekonnt. Und im ersten Abschnitt war ich gegenüber den Skitüürerler klar im Vorteil; aber der Reihe nach.

Um ca. 8.45 Uhr ging's los. Zunächst oberhalb Litzirüti noch mehrheitlich flach, dann hinauf zum Rütiwald, am Hof Engi vorbei und schliesslich in Richtung Dörfji. Besonders in den Waldabschnitten gab es einige unbequeme Stellen, wo sich die Tüüreler vor mir ziemlich abmühten. Zudem lag an gewissen Stellen kaum mehr Schnee. An den genannten Passagen konnte ich mühelos mit den Schneeschuhen geradeaus gehen ...

Etwas oberhalb Dörfji überholte ich eine Seniorengruppe, welche gerade pausierte. Sie hatten offensichtlich das Hasenflüeli als Ziel auserkoren. Der Waldabschnitt lag hinter mir, ab jetzt befand ich mich in offenem Gelände und in herrlicher Umgebung; die Madrisa immer im Blickfeld.
Nun ging's etwas steiler hinauf, wobei ich nicht der Skispur folgte, sondern mehrheitlich direkt aufstieg. Bei der Hütte (Säss) gönnte ich mir eine Pause und genoss die Sonne.

Oberhalb Säss fand ich ein paar schöne Pulverhänge vor - dieser (relativ kurzer) Abschnitt per Ski abzufahren wäre definitiv ein Genuss gewesen. Unterhalb P.2204 bin ich hinausgequert, um direkt zum Gipfelgrat zu gelangen. War nicht ganz trivial, diese Querung ...
Wenige Minuten später stand ich auf dem Eggberg, 2202m. Es wurde nicht zuviel versprochen, von wegen Aussichtsberg. Natürlich omnipräsent die Sulzfluh, Drusenfluh & Schijenflue. Die Madrisa weiterhin imposant mit ihren Zacken. Etwas weiter entfernt dann Vilan, Glegghorn & Co.

Ausser mir waren lediglich 3 weitere Tüüreler auf dem Gipfel. Ich genoss die Pause bei herrlichem Panorama. Wenig später wanderte ich zurück zum Sattel, dann hinauf zu P.2204. Hier rastete ein BF mit seinem Gast. Deren ersten Schwüngen zu entnehmen, war die Abfahrt im Gipfelbereich noch etwas ruppig ...
Ich machte mich derweil ebenfalls an den Abstieg und wählte mehrheitlich die Direttissima.

Mehr oder weniger ging's auf der Aufstiegsroute zurück. Schneearten waren diverse dabei, von Pulver über leichter Deckel bis Sulz. Nach knapp 4 Stunden war ich wieder zurück auf dem Parkplatz. Etwas erstaunt sah mich ein jüngeres Pärchen an, welches gleichzeitig gestartet war (mit Ski) und wir jetzt auch wieder gleichzeitig zurück waren ...
Bereits um 15 Uhr war ich wieder zu Hause; schön war's!

Fazit:
eine schöne Tour auf einen leicht zu erreichenden Gipfel, welcher eine tolle Aussicht bietet.
Es hat sich definitiv gelohnt, um heute frei zu nehmen!