Hasenflüeli


Publiziert von maenzgi , 20. April 2021 um 12:57.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Prättigau
Tour Datum:27 März 2021
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Parkplatz 12

Einleitung:
 
3 in 1 Tourenbericht. Das Hasenflüeli war in diesem Jahr ganz klar mein Renner. Nachdem ich anfangs Winter mit jemandem auf dem Eppberg war, war für mich klar, dass ich das Hasenflüeli ebenfalls noch machen möchte. Da die Verhältnisse dermassen genial waren, sind drei Besteigungen daraus worden. 1x im absoluten Witeout. 1x im Doppelpack Eppberg und Hasenflüeli und 1x das Hasenflüeli von hinten. Die beiden Gipfel überzeugen weniger mit langem Abfahrtsspass, sind die Aufstiege doch kurz und kompakt. Jedoch sind es lawinensichere Hänge in einer wunderschönen Berg Region.
 
Routenbeschrieb:
 
27. März Parkplatz 12-Hasenflüeli-Parkplatz 12: WS, 3h30min

Das Wetter bereits beim Parkplatz alles andere als gut. Schneefall und Hochnebel beherrschen die Szene. Für einmal mussten wir nicht mit vielen Personen rechnen hier. Da ich den Aufstieg jedoch vom Eppberg gut studiert hatte, war ich mir sicher den Weg zu finden. Zuerst der Fahrstrasse entlang, doch schon bald stechen wir direkt hoch durch die letzten Bäume hindurch. Nun geht es auf knapp sichtbaren Spuren hoch, immer wieder verlieren wir sie jedoch und steigen einfach gerade hoch. Irgendwann taucht dann das Säss auf. Dies lassen wir jedoch recht liegen. Nun bin ich mir nicht mehr so sicher, wie die Route genau verlief. Im totalen Witeout schwer festzustellen. Zum Glück sahen wir nun für den Rest des Aufstieges gerade noch so die Spur von gestern. Auf einmal taucht aus dem nichts eine 4er Gruppe in der Abfahrt auf. Einer fragte noch, ob wir das schlechte Wetter bringen. Ich weiss nicht was er erlebt hat, wir hatten es heute jedenfalls nie besser gehabt. Das Schlussstück vor der Fläche fühlte sich steil an und uns war etwas unwohl. Bei späteren Touren sahen wir, dass wir viel zu weit links aufgestiegen waren. Dort ist es wesentlich steiler, trotzdem ging alles gut. Nun folgt nur noch die Querung unter dem Hasenflüeli hindurch. Welche etwas heikel war bei harten Verhältnissen. Beim grossen Stein rüsten wir um auf Pickel und Steigeisen und klettern das Couli hoch, bevor es über den Grat zum Gipfel ging. Aussicht gleich null. Deshalb sofortiger Rückzug zum Depot. Als wir dort ankamen, öffnete sich der Himmel. Statt sofort loszufahren, genossen wir, den Weitblick. Als wir merkten, dass es wieder zuzog, war es bereits zu spät. Zum Glück war der Schnee so schön pulvrig, so mussten wir in der Abfahrt etwas weniger aufpassen. Trotzdem sahen wir höchsten 2-3 Meter. Konturen waren keine erkennbar. Entsprechend vorsichtig war die Abfahrt. Es ging jedoch alles gut.
 
09. April Parkplatz Rüti-Eppberg-Säss-Hasenflüeli-Parkplatz Rüti: WS, 5h
 
Heute starteten wir zu dritt beim Parkplatz Rüti. Ich hatte bereits Sommerpneu und nach den Schneefällen nahm ich nicht an, dass der Schnee weg war auf der Strasse. Die Kollegin vergass noch die Stöcke, weshalb wir in Küblis noch welche kaufen mussten für sie. Entsprechend später Start für meine Verhältnisse um 09:30. Die lange Querung zum P. 1591 nahmen wir schnell unter die Füsse. Dort stiegen wir dann im Gegensatz zu allen anderen direkt hoch durch den Wald, gleich an der Grenze der Wildruhezone. Es war bereits schön gespurt. Es geht Mal flach, Mal steiler hoch zur Säss. Diese liessen wir dieses Mal links liegen. Wir entscheiden uns zuerst für den Eppberg, denn der Grossteil stieg zum Hasenflüeli hoch. In steiler Spur ging es direkt hoch zum P. 2204. Der Eppberg selbst hatte ich schon und die anderen fanden es okay, diesen auszulassen. Mein Kollege wäre gerne noch hoch zum P.2247, da er aber morgen nach Canada reisst, liessen wir Sicherheit walten. Während die Kollegin eher etwas weiter links abfuhr, nahmen wir die unverspurte Fläche weiter rechts. Herrliche 25cm Pulver auf harter Unterlage. Was für ein Traum. Sobald es flach wurde, querten wir rüber zum Hasenflüeli Aufstieg. Umrüsten und nochmals hoch. Das wir uns nicht gewohnt sind umzurüsten und nochmals hoch, merkten wir etwas 150hm vor dem Plateau. Immer wieder gab es Pausen. So musste ich am Ende kurz zulaufen, Pausen machen mich in solchen Momenten fertig. Oben suchen wir dann hinter dem Turm Schutz. Mein Kollege wollte gerne noch auf den Gipfel. Deshalb querten wir zu zweit unter dem Hasen hindurch. Das Brett liessen wir für dieses Mal etwas früher zurück und laufen den Rest. Heute ohne Pickel und Steigeisen. War gerade noch vertretbar mit den Softboots. Die Aussicht heute grandios. Da jedoch ein empfindlicher Wind bliess, gingen wir bald wieder runter und rüsten um für die Abfahrt. So verliessen als letzte das Hasenflüeli. Die Abfahrt ein wahrer Traum. Obwohl schon diverse oben waren, hatte es noch genug frischen Pulver. Die Querung vom Mattelti zum Parkplatz für uns Snowboarder wie immer etwas mühsam. Ein Traum Tag geht zu Ende.
 
24. April Parkplatz 12-Hasenflüeli linksrum-Parkplatz 12: WS+ 3h 15min
 
Ursprünglich wollten wir heute die Sulzfluh unter die Füsse nehmen. Da mein Kollege jedoch noch einen Arbeitstermin hat am Nachmittag, schien uns das Zeitbudget doch etwas gar kurz. Wir wollten jedoch nicht auf gleicher Route hoch. Der Plan war links vom Hasenflüeli hoch und wieder runter. Die Abfahrt für Snowboarder jedoch nicht praktisch, da es zwischendurch Mulden hatte und am Ende ein flacher Abschnitt wartet. Dies ist von oben nicht direkt sichtbar. Deshalb links hoch und die Normalroute runter. Dieses Mal folgten wir der Fahrstrasse, bis der Wald vorbei war und stachen dann hoch. Eine Spur ging weit links ausholen, dieser folgten wir. Dabei überholten wir noch eine 2er Gruppe. Als die Spur zurück zur Normalroute ging, gingen wir gerade aus weiter. Schon bald querten wir eine erste Rinne. Gleich danach wurde es 35°, bei pulvrigem Schnee auf harter Unterlage war es bereits herausfordernd. Zum Glück half die Sonne schon ein bisschen mit.  Die 2er Gruppe merkte erst spät, dass wir eine andere Route planen und kehrte deshalb zurück zur Normalroute. Sorry dafür. Danach geht es flach rüber zur nächsten Rinne. Queren oder gerade hoch. Wir entschieden uns für gerade hoch. Die Harscheisen wurden eingehängt. Das Terrain wird nun bis zu 43° steil laut meinem Messegerät. Die ersten zwei Spitzkehren gingen gerade noch, bevor ich wieder runterrutschte. Die Auflage zu pulvrig. Also kurzer Fussaufstieg. Sobald es geht, wird wieder umgerüstet. Nun in knapp 35° die Rinne hoch und links hinaus aus dieser. Nun geht es gemütlich durch Mulden unter der Ammaflua hindurch. Nun gewinnen wir wieder an Höhe unter dem Hasenflüeli hindurch. Der Schlussaufstieg auf den Grat hoch dann nochmals etwas über 30°. Die hatte die Sonne bereits gewirkt und machte den Schnee haftend. So konnten wir gemütlich hochgehen. Da niemand diesen Aufstieg wählt und es noch keine Spuren hatten waren wir erst etwas orientierungslos. Ich querte dann in den Hang rein, es kamen bereits Steine hervor. Nicht trivial. Ich stellte jedoch fest das wir zu tief waren. Vorsichtig rückwärts zurück. Kurzer Fussaufstieg über die 7m Rampe. Etwas heikel mit den Softboots bei kleiner Schneeauflage. Nun folgt nur noch die ausgesetzte Querung rüber zum Gipfelaufstieg. Heute war noch niemand oben. Es stoppten alle beim Plateau. Als wir umrüsten kam noch ein älterer Herr. Dieser querte aber gleich rüber zu unserem Aufstieg. Die Abfahrt ein weiteres Mal in traumhaftem Pulver zurück zum Auto. Wie verwöhnt wir doch wurden in diesem Winter.
 
Fazit:

Beim Hasenflüeli und dem Eppberg ist man nie allein. Nicht einmal im absoluten Witeout. Die Tour mit nur 800 hm und grosser Schneesicherheit ist beliebt bei allen. Meist hatte es noch dutzende Mitgänger auf der Tour. Nach zwei schönen Tagen lässt sich kaum mehr unverspurter Pulver finden. Gerade für Anfänger kann ich diese Touren jedoch empfehlen. 

Tourengänger: maenzgi


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