ZZ Top - de Zermatt à Zinal
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Eigentlich wollten wir ursprünglich zu Dritt mit Ski von Zermatt auf den Mont Durand steigen und nach Zinal abfahren, wegen Termin- und Motivationsproblemen liessen wir den gemeinsamen Plan dann aber fallen. So packte ich den Rucksack wieder aus und putzte am vorgesehenen Tag, für den in der Höhe optimale Wetter- und Schneeverhältnisse vorhergesagt worden waren, unter einer dicken Nebeldecke wieder einmal die Wohnungsfenster. Villeicht würde ich damit ja mehr Klarsicht für die künftige Tourenplanung erlangen...Tatsächlich entschied ich mich schon bald danach, alleine eine abgespeckte Version ohne Abfahrt über die spaltenreichen Gletscher nach Zinal zu versuchen: Aufstieg über den Arbengletscher, "Mitnahme" des Äbihorns, weiter über den Hohwänggletscher zu Col und Mont Durand, und auf der gleichen Route zurück. Doch schon machte mich die Karte auf mögliche Varianten aufmerksam: Pointe de Zinal statt Mont Durand und Abfahrt über die Rampe unter dem Hohwänggletscher nach Hohle Bielen. Laut Führern schienen beide Varianten etwas anspruchsvoller zu sein, weshalb ich beschloss, zu gegebener Zeit vor Ort zu entscheiden. Als für den letzten Märzsonntag, an dem auch auf Sommerzeit umgeschaltet werden würde, gute Verhältnisse gemeldet wurden, packte ich wieder den Rucksack.
Vom Bahnhof Zermatt eilte ich mit klappernden Skischuhen und geschulterten Skis durch das mondäne Dorf zur Klein Matterhorn Bahn, wo zum Glück erst wenige Leute anstanden. In einer zugigen Gondelfahrt, halb im Schatten, halb an der Sonne, ging es hoch nach Schwarzsee, wo ich als Einziger ausstieg. Und schon rauschte ich auf der frisch präparierten Piste unter dem Matterhorn hindurch zur Stafelalp und weiter zum Vorfeld des Zmuttgletschers, überholt nur von zwei jungen Cracks, die sich später Richtung Arben aufmachten, wo ich auch hinwollte. Als ich die Felle aufzog, gewahrte ich aber mehrere Gruppen im Aufstieg über die Rampe zum Hohwänggletscher, und angesichts der schon jetzt warmen Sonne, entschied ich mich kurzerhand, auch dort aufzusteigen und später allenfalls über den weniger sonnenexponierten Arbengletscher abzufahren. Auf guten Spuren gelangte ich über die Moräne rasch zur Rampe, die mich zum SE-Hang darüber leitete. Kein Lüftchen wehte, und ich schwitzte mich hinauf, als mir eine erste Gruppe, die wahrscheinlich von der Cabane de Mountet aufgestiegen war, in lockerem Schwung entgegen kam und mir mitleidig zulächelte. Kaum auf dem Plateau des Hohwänggletschers angekommen, blies mir von Norden ein eisiger Wind ins Gesicht, so dass ich mich wieder wärmer anziehen musste. Beim Col Durand bereitete sich eine Gruppe für die Abfahrt nach Zinal vor, während sich andere Gruppen noch im Aufstieg zum Mont Durand befanden. Ich äugte zum Glacier Durand hinunter, auf dem kaum Spalten sichtbar waren und sich eine breite Abfahrtsspur hinunterzog, und schon entschied ich mich für die noch gar nicht in Betracht gezogene dritte Variante, später nach hoffentlich erfolgter Gipfelbesteigung Richtung Zinal abzufahren. Während mir beim Aufstieg hierher die unvergleichlichen Gipfel von Matterhorn, Dent d'Hérens und Dent Blanche Pate gestanden hatten, winkte mir über dem Glacier Durand wie zum Zeichen das stolze Dreigestirn von Ober Gabelhorn, Zinalrothorn und Weisshorn herüber.
Nach der ersten und dritten Variante entschied ich mich auch noch für die zweite, die Pointe de Zinal. Falls mir der Aufstieg nicht gelingen sollte, könnte ich immer noch zum Mont Durand ausweichen. Skispuren führten zum Depot und Fusspuren hinauf zum Beginn des NE-Grats. Auf der abwechselnd pulverigen und vereisten unteren Grathälfte, wo sogar verblasene Skispuren vorhanden waren, gelangte ich zur oberen felsigen Grathälfte. Dort erleichterten im unteren Teil in den Firnrinnen Fusspuren, die jedoch schon bald aufhörten, den Aufstieg. Dank Trittschnee und griffigen Felsen bereitete aber auch der weitere Anstieg keine Mühe, und nach einer ausgesetzten, mit Steigeisen recht kniffligen Platte, weiteren Firnrinnen und einigen Felsen gelangte ich links am markanten Gendarm vorbei zum Gipfelaufbau. Dieser schien aus festem Gneis zu bestehen und präsentierte sich weitgehend schneefrei, so dass ich, um besser klettern zu können, die Steigeisen abschnallte. Nun war ich gespannt, ob ich die in den Führern beschriebene IIIer-Stelle schaffen würde. Ein Band führte nach links zu einer Platte, über der ich mit einem Lassowurf eine Sicherungsschlinge an einem soliden Felszacken anbringen konnte. So gesichert, liess sich die Platte an guten Griffen einwandfrei erklettern, und nach wenigen, wiederum leichteren Schritten und Zügen in der offenen Verschneidung stand ich beim eisernen Kreuz, freundlich begrüsst von Dent Blanche und Grand Cornier sowie der unendlichen Gipfelparade rundum. Um nicht über die Platte wieder abklettern zu müssen, gönnte ich mir einen 10m-Rappel am eingerichteten Abseilstand. Dann kletterte ich auf dem Band zurück, zog die Steigeisen wieder an, und stieg hinunter zum Skidepot, von dem mich eine kurze Abfahrt zurück zum Col Durand führte.
Nach den ersten beiden Varianten war als Zugabe endlich die Originalversion fällig, und da die Zeit noch ausreichte, nutzte ich die einmalige Gelegenheit, um noch einen Abstecher zum Mont Durand zu machen. Dieser belohnte mich mit einer eindrücklichen Nahsicht auf den Arbengrat und einer ansprechenden Abfahrt über seine WSW-Flanke. Zurück beim Col Durand, überliess ich mich endlich der dritten Variante, für die ich lediglich den offensichtlich sicheren Abfahrtsspuren über den Glacier Durand, dessen Bruchzonen sich in Fahrtrichtung links gut passieren liessen, und über den Glacier de Zinal zu folgen brauchte. Um das Mountetbecken drehte sich über mir Schwung um Schwung das irisierende Kaleidoskop all der prominenten Gipfel zwischen Dent Blanche, Ober Gabelhorn und Zinalrothorn, so dass mir fast schwindlig wurde. Und bei jedem Blick zurück war sie noch da, die Pointe de Zinal. Bei der Ausfahrt über das Gletschervorfeld des Glacier de Zinal führte die Spur am Kegel einer mächtigen Erd-, Fels und Schneelawine unter der Pigne de la Lé E-Flanke vorbei und querte mehrere, mit grösseren Felsbrocken gespickte Nassschneelawinenkegel. So erlaubte ich mir erst auf dem Wanderweg am Eingang zum L'Arpitteta nochmals eine kurze Pause, die mir faszinierende Ausblicke zur Weisshorn W-Wand gewährte. Mit entspanntem Hinuntergleiten über den pistenartig ausgefahrenen Wanderweg und die wiederum frisch präparierte Langlaufloipe schloss sich beim Parking Mountet der Kreis. Vorbei an ausgelassenen Trinkgelagen mit herbem Walliser Weissen zockelte ich, die Pointe de Zinal bis zuletzt auf Sichtweite im Rücken, ins Dorfzentrum zur Postautostation. Dort begegnete ich einem Gleitschirmpiloten, der mir erzählte, er sei von Le Crêt du Midi ob Vercorin gestartet und habe es fast geschafft, bei der Cabane de Tracuit zu landen. Er interessierte sich für meine Tour, die er mit einem Freund an einem der folgenden Tage unternehmen könnte. Nachdem er in Ayer ausgestiegen war, tuckerte ich mit dem Postauto langsam ins abendliche Rhônetal hinunter, bevor mich der Lötschberg wieder verschluckte und die Dämmerung nach Hause brachte.
Schwarzsee-Zmuttbach
Von der Bergstation Schwarzsee (2587m) auf der Piste über Stafelalp (2406m) bis ca. 2220m auf dem oberen Wanderweg oberhalb vom Restaurant Stafelalp (2198m). Nach W durch den Wald zum unteren Wanderweg und auf diesem über P. 2182 zum Werkgebäude der Grand Dixence (2178m), 15min, L.
Zmuttbach-Col Durand
Vom Werkgebäude der Grand Dixence (2178m) auf dem Wanderweg und dem eingezeichneten Weg zum Ausgleichsbecken und weiter auf die N Moräne (2284m) des Zmuttgletschers. Auf dieser bis vor Hohle Bielen (2439m) und N davon nach WNW, eine schwach ausgeprägte Rippe (eingezeichneter Weg) querend, hinauf unter die Felsen. Zwischen diesen E ausholend zu einer Rampe, über diese nach W und N P. 2746 hinauf (35 Grad), und über den anschliessenden Hang (30 Grad) W ausholend zum Hohwänggletscher. Am W Rand über dessen Plateau, eine Stufe zwischen 3300m und 3400m überwindend, nach NNE zum Col Durand (3440m), 2h 30min, WS.
Pointe de Zinal
Aufstieg: vom Col Durand (3440m) nach W bis ca. 3520m, Skidepot, L. Zu Fuss über Firn und leichte Felsen zum Beginn des NE-Grats. Auf diesem auf Firn bis zu den Felsen bei ca. 3670m. Kombiniert durch Rinnen rechts vom Grat (I-II), den markanten Turm links passierend, und zuletzt über gestufte Felsen zum Gipfelaufbau. Auf einem Band nach links (II), über eine senkrechte Platte (III) zu einer offenen Verschneidung, und durch diese (II) auf den Gipfel (3790m, Kreuz), 1h 45min, WS+ (Hochtourenskala).
Abstieg und Abfahrt: vom Gipfel an eingerichtetem Bh-Stand 10m zum Band abseilen, dann entlang der Aufstiegsroute zurück zum Skidepot und wieder mit Ski hinunter zum Col Durand (3440m), 45min, WS+ (Hochtourenskala), L.
Bemerkung: bei guten Schneeverhältnissen kann bis zu den Felsen mit Ski aufgestiegen und von dort abgefahren werden.
Mont Durand
Aufstieg: vom Col Durand (3440m) kurze steile Abfahrt nach E bis ca. 3410m und Wiederaufstieg über die WSW-Flanke (zuoberst bis 40 Grad) zum S-Ast des SW-Grats. Über beide soweit wie möglich mit Ski, Depot, dann zu Fuss auf den felsdurchsetzten Gipfelkopf, 45min. WS+.
Abstieg und Abfahrt: zurück zum Skidepot und Abfahrt SE von SW-Grat und S-Ast (ausgesetzt) bis ca. 3660m. Über die WSW-Flanke zur untersten felsdurchsetzten Rippe des SW-Grats und über diese mit Ski und dazwischen zu Fuss zurück zum Col Durand (3440m), 15min, ZS.
Col Durand-Zinal
Vom Col Durand (3440m) nach N steil (35 Grad) hinunter (ev. vereist und offener Bergschrund) zum Glacier Durand. Der 1. und 2. Serac werden entlang der Felsen des Roc Noir (3145m) passiert, dann in Gletschermitte zum 3. Serac, der entlang eines Ausläufers des Roc Noir (2846m) überwunden wird. Nun etwa in der Mitte des Glacier de Zinal, ab P. 2026 ev. am W Rand zum Wanderweg. Auf diesem über Le Vichiesso (1855m), auf Les Plats de la Lé ev. auf der Langlaufloipe, zum Parking Mountet (1674m), und zu Fuss durch das Dorf zur Postautohaltestelle Zinal, centre. (1674m), 1h 30min, ZS.
Insgesamt 7h 45min-8h 30min.
Verhältnisse: sonnig und mild, beim Zustieg zum Hohwänggletscher trotz Sommerzeit schon heiss, rund um den Col Durand und kammnah böiger kalter N-Wind. Schnee sonnseitig hart, Sulz oder Harsch, schattseitig Pulver, hart oder Harsch. Auf den Graten mehrheitlich Trittschnee. Bis auf die obere Hälfte des felsigen Pointe de Zinal NE-Grats überall Auf- und Abstiegs- bzw. Abfahrtsspuren. Alle Gletscher gut eingeschneit, Bergschrund N vom Col Durand gut passierbar. Vorsicht in der Rampe wegen Eisschlag von Eisfällen und vom Hohwänggletscher. Bei der Ausfahrt über den Glacier de Zinal ab ca. 2300m und in der Schlucht von La Navisence abhängig von der Tageszeit zudem Gefahr von Nassschneelawinen, Steinschlag und Murgängen aus den E-Flanken von Pigne und Aiguilles de la Lé.
Material: übliche Skihochtourenausrüstung.
Fahrplan: 9 Uhr Start, 12 Uhr Col Durand, 13.45 Pointe de Zinal, 15.45 Mont Durand, 17.30 Zinal.
Vom Bahnhof Zermatt eilte ich mit klappernden Skischuhen und geschulterten Skis durch das mondäne Dorf zur Klein Matterhorn Bahn, wo zum Glück erst wenige Leute anstanden. In einer zugigen Gondelfahrt, halb im Schatten, halb an der Sonne, ging es hoch nach Schwarzsee, wo ich als Einziger ausstieg. Und schon rauschte ich auf der frisch präparierten Piste unter dem Matterhorn hindurch zur Stafelalp und weiter zum Vorfeld des Zmuttgletschers, überholt nur von zwei jungen Cracks, die sich später Richtung Arben aufmachten, wo ich auch hinwollte. Als ich die Felle aufzog, gewahrte ich aber mehrere Gruppen im Aufstieg über die Rampe zum Hohwänggletscher, und angesichts der schon jetzt warmen Sonne, entschied ich mich kurzerhand, auch dort aufzusteigen und später allenfalls über den weniger sonnenexponierten Arbengletscher abzufahren. Auf guten Spuren gelangte ich über die Moräne rasch zur Rampe, die mich zum SE-Hang darüber leitete. Kein Lüftchen wehte, und ich schwitzte mich hinauf, als mir eine erste Gruppe, die wahrscheinlich von der Cabane de Mountet aufgestiegen war, in lockerem Schwung entgegen kam und mir mitleidig zulächelte. Kaum auf dem Plateau des Hohwänggletschers angekommen, blies mir von Norden ein eisiger Wind ins Gesicht, so dass ich mich wieder wärmer anziehen musste. Beim Col Durand bereitete sich eine Gruppe für die Abfahrt nach Zinal vor, während sich andere Gruppen noch im Aufstieg zum Mont Durand befanden. Ich äugte zum Glacier Durand hinunter, auf dem kaum Spalten sichtbar waren und sich eine breite Abfahrtsspur hinunterzog, und schon entschied ich mich für die noch gar nicht in Betracht gezogene dritte Variante, später nach hoffentlich erfolgter Gipfelbesteigung Richtung Zinal abzufahren. Während mir beim Aufstieg hierher die unvergleichlichen Gipfel von Matterhorn, Dent d'Hérens und Dent Blanche Pate gestanden hatten, winkte mir über dem Glacier Durand wie zum Zeichen das stolze Dreigestirn von Ober Gabelhorn, Zinalrothorn und Weisshorn herüber.
Nach der ersten und dritten Variante entschied ich mich auch noch für die zweite, die Pointe de Zinal. Falls mir der Aufstieg nicht gelingen sollte, könnte ich immer noch zum Mont Durand ausweichen. Skispuren führten zum Depot und Fusspuren hinauf zum Beginn des NE-Grats. Auf der abwechselnd pulverigen und vereisten unteren Grathälfte, wo sogar verblasene Skispuren vorhanden waren, gelangte ich zur oberen felsigen Grathälfte. Dort erleichterten im unteren Teil in den Firnrinnen Fusspuren, die jedoch schon bald aufhörten, den Aufstieg. Dank Trittschnee und griffigen Felsen bereitete aber auch der weitere Anstieg keine Mühe, und nach einer ausgesetzten, mit Steigeisen recht kniffligen Platte, weiteren Firnrinnen und einigen Felsen gelangte ich links am markanten Gendarm vorbei zum Gipfelaufbau. Dieser schien aus festem Gneis zu bestehen und präsentierte sich weitgehend schneefrei, so dass ich, um besser klettern zu können, die Steigeisen abschnallte. Nun war ich gespannt, ob ich die in den Führern beschriebene IIIer-Stelle schaffen würde. Ein Band führte nach links zu einer Platte, über der ich mit einem Lassowurf eine Sicherungsschlinge an einem soliden Felszacken anbringen konnte. So gesichert, liess sich die Platte an guten Griffen einwandfrei erklettern, und nach wenigen, wiederum leichteren Schritten und Zügen in der offenen Verschneidung stand ich beim eisernen Kreuz, freundlich begrüsst von Dent Blanche und Grand Cornier sowie der unendlichen Gipfelparade rundum. Um nicht über die Platte wieder abklettern zu müssen, gönnte ich mir einen 10m-Rappel am eingerichteten Abseilstand. Dann kletterte ich auf dem Band zurück, zog die Steigeisen wieder an, und stieg hinunter zum Skidepot, von dem mich eine kurze Abfahrt zurück zum Col Durand führte.
Nach den ersten beiden Varianten war als Zugabe endlich die Originalversion fällig, und da die Zeit noch ausreichte, nutzte ich die einmalige Gelegenheit, um noch einen Abstecher zum Mont Durand zu machen. Dieser belohnte mich mit einer eindrücklichen Nahsicht auf den Arbengrat und einer ansprechenden Abfahrt über seine WSW-Flanke. Zurück beim Col Durand, überliess ich mich endlich der dritten Variante, für die ich lediglich den offensichtlich sicheren Abfahrtsspuren über den Glacier Durand, dessen Bruchzonen sich in Fahrtrichtung links gut passieren liessen, und über den Glacier de Zinal zu folgen brauchte. Um das Mountetbecken drehte sich über mir Schwung um Schwung das irisierende Kaleidoskop all der prominenten Gipfel zwischen Dent Blanche, Ober Gabelhorn und Zinalrothorn, so dass mir fast schwindlig wurde. Und bei jedem Blick zurück war sie noch da, die Pointe de Zinal. Bei der Ausfahrt über das Gletschervorfeld des Glacier de Zinal führte die Spur am Kegel einer mächtigen Erd-, Fels und Schneelawine unter der Pigne de la Lé E-Flanke vorbei und querte mehrere, mit grösseren Felsbrocken gespickte Nassschneelawinenkegel. So erlaubte ich mir erst auf dem Wanderweg am Eingang zum L'Arpitteta nochmals eine kurze Pause, die mir faszinierende Ausblicke zur Weisshorn W-Wand gewährte. Mit entspanntem Hinuntergleiten über den pistenartig ausgefahrenen Wanderweg und die wiederum frisch präparierte Langlaufloipe schloss sich beim Parking Mountet der Kreis. Vorbei an ausgelassenen Trinkgelagen mit herbem Walliser Weissen zockelte ich, die Pointe de Zinal bis zuletzt auf Sichtweite im Rücken, ins Dorfzentrum zur Postautostation. Dort begegnete ich einem Gleitschirmpiloten, der mir erzählte, er sei von Le Crêt du Midi ob Vercorin gestartet und habe es fast geschafft, bei der Cabane de Tracuit zu landen. Er interessierte sich für meine Tour, die er mit einem Freund an einem der folgenden Tage unternehmen könnte. Nachdem er in Ayer ausgestiegen war, tuckerte ich mit dem Postauto langsam ins abendliche Rhônetal hinunter, bevor mich der Lötschberg wieder verschluckte und die Dämmerung nach Hause brachte.
Schwarzsee-Zmuttbach
Von der Bergstation Schwarzsee (2587m) auf der Piste über Stafelalp (2406m) bis ca. 2220m auf dem oberen Wanderweg oberhalb vom Restaurant Stafelalp (2198m). Nach W durch den Wald zum unteren Wanderweg und auf diesem über P. 2182 zum Werkgebäude der Grand Dixence (2178m), 15min, L.
Zmuttbach-Col Durand
Vom Werkgebäude der Grand Dixence (2178m) auf dem Wanderweg und dem eingezeichneten Weg zum Ausgleichsbecken und weiter auf die N Moräne (2284m) des Zmuttgletschers. Auf dieser bis vor Hohle Bielen (2439m) und N davon nach WNW, eine schwach ausgeprägte Rippe (eingezeichneter Weg) querend, hinauf unter die Felsen. Zwischen diesen E ausholend zu einer Rampe, über diese nach W und N P. 2746 hinauf (35 Grad), und über den anschliessenden Hang (30 Grad) W ausholend zum Hohwänggletscher. Am W Rand über dessen Plateau, eine Stufe zwischen 3300m und 3400m überwindend, nach NNE zum Col Durand (3440m), 2h 30min, WS.
Pointe de Zinal
Aufstieg: vom Col Durand (3440m) nach W bis ca. 3520m, Skidepot, L. Zu Fuss über Firn und leichte Felsen zum Beginn des NE-Grats. Auf diesem auf Firn bis zu den Felsen bei ca. 3670m. Kombiniert durch Rinnen rechts vom Grat (I-II), den markanten Turm links passierend, und zuletzt über gestufte Felsen zum Gipfelaufbau. Auf einem Band nach links (II), über eine senkrechte Platte (III) zu einer offenen Verschneidung, und durch diese (II) auf den Gipfel (3790m, Kreuz), 1h 45min, WS+ (Hochtourenskala).
Abstieg und Abfahrt: vom Gipfel an eingerichtetem Bh-Stand 10m zum Band abseilen, dann entlang der Aufstiegsroute zurück zum Skidepot und wieder mit Ski hinunter zum Col Durand (3440m), 45min, WS+ (Hochtourenskala), L.
Bemerkung: bei guten Schneeverhältnissen kann bis zu den Felsen mit Ski aufgestiegen und von dort abgefahren werden.
Mont Durand
Aufstieg: vom Col Durand (3440m) kurze steile Abfahrt nach E bis ca. 3410m und Wiederaufstieg über die WSW-Flanke (zuoberst bis 40 Grad) zum S-Ast des SW-Grats. Über beide soweit wie möglich mit Ski, Depot, dann zu Fuss auf den felsdurchsetzten Gipfelkopf, 45min. WS+.
Abstieg und Abfahrt: zurück zum Skidepot und Abfahrt SE von SW-Grat und S-Ast (ausgesetzt) bis ca. 3660m. Über die WSW-Flanke zur untersten felsdurchsetzten Rippe des SW-Grats und über diese mit Ski und dazwischen zu Fuss zurück zum Col Durand (3440m), 15min, ZS.
Col Durand-Zinal
Vom Col Durand (3440m) nach N steil (35 Grad) hinunter (ev. vereist und offener Bergschrund) zum Glacier Durand. Der 1. und 2. Serac werden entlang der Felsen des Roc Noir (3145m) passiert, dann in Gletschermitte zum 3. Serac, der entlang eines Ausläufers des Roc Noir (2846m) überwunden wird. Nun etwa in der Mitte des Glacier de Zinal, ab P. 2026 ev. am W Rand zum Wanderweg. Auf diesem über Le Vichiesso (1855m), auf Les Plats de la Lé ev. auf der Langlaufloipe, zum Parking Mountet (1674m), und zu Fuss durch das Dorf zur Postautohaltestelle Zinal, centre. (1674m), 1h 30min, ZS.
Insgesamt 7h 45min-8h 30min.
Verhältnisse: sonnig und mild, beim Zustieg zum Hohwänggletscher trotz Sommerzeit schon heiss, rund um den Col Durand und kammnah böiger kalter N-Wind. Schnee sonnseitig hart, Sulz oder Harsch, schattseitig Pulver, hart oder Harsch. Auf den Graten mehrheitlich Trittschnee. Bis auf die obere Hälfte des felsigen Pointe de Zinal NE-Grats überall Auf- und Abstiegs- bzw. Abfahrtsspuren. Alle Gletscher gut eingeschneit, Bergschrund N vom Col Durand gut passierbar. Vorsicht in der Rampe wegen Eisschlag von Eisfällen und vom Hohwänggletscher. Bei der Ausfahrt über den Glacier de Zinal ab ca. 2300m und in der Schlucht von La Navisence abhängig von der Tageszeit zudem Gefahr von Nassschneelawinen, Steinschlag und Murgängen aus den E-Flanken von Pigne und Aiguilles de la Lé.
Material: übliche Skihochtourenausrüstung.
Fahrplan: 9 Uhr Start, 12 Uhr Col Durand, 13.45 Pointe de Zinal, 15.45 Mont Durand, 17.30 Zinal.
Tourengänger:
lorenzo

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