Brüggler - Flugroute


Publiziert von MarcelL , 27. März 2021 um 15:02.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:24 März 2021
Klettern Schwierigkeit: VI+ (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Näfels - Schwändital - Winterparkplatz (sfr 5)

Zustieg:
Prachtwetter, aber vor 2 Tagen viel Neuschnee. Wir waren diesmal allein am Parkplatz, aber es gab schon eine Skispur, in der der Aufstieg mit Schneeschuhen einigermaßen gut ging. Unter der Wand so viel Schnee, dass man fast zum 1. Standplatz der Via Dana kam. Im linken Wandteil viel Schnee und vor allem ständiger Eisschlag. Weiter rechts eher sicher, aber etliche Wasserstreifen von den latschenbändern runter. Zustieg zur Flugroute von unten. Schnee ging genau bis zur Routenmarkierung (wo man normal von links her über ein Band kommt). Am Bergschrund gab es ein 2 m tiefe Spalte, in der wir erst mal verschwunden sind. Sonst alles gut machbar.

Tour:
Einer der Klassiker am Brüggler, die erste Route durch die große Platte (von 1976!). Folgt immer den Schwachstellen, aber jede einzelne Länge ist gut, und keine ist geschenkt. Die ganze Kletterei ist homogen immer 5+ bis 6(+). Absicherung ist gut+. Stände sind gut und klar. Die Felsqualität ist sehr gut, und praktisch nicht abgeklettert.

1. SL (6, 30 m): es gibt nach dem Aufschwung einen Zwischenstand, der sich aber nicht lohnt. Insgesamt sehr gute Platte. Man klettert mal etwas links der Haken (an der ersten schweren Stelle) und dann eher etwas rechts (im oberen Teil zu dem schrägen Hangelriss hin). Man kann aber unten auch rechts und oben eher links ganz ohne Hangelriss, (Dann so 6+ - 7-). Stand ist auf Band, links der besonders großen Latsche. Hier biegt nach R oben die Akro Flip ab (andere Laschen, ca. 3 m R der Flugroute; 7er Platten von 1979!)

2. SL (5+,6-, 30 m): die flachste, und etwas strukturierte Zone der Wand. Immer den Haken nach gerade hoch zum Stand. Man kreuzt keine andere Route und folgt den eher eckigen Plättchen, Stand ist bequem.

3. SL (6,6+, 25 m): anspruchsvoll über die Platten nach oben. Crux ist eine kleine Querung nach links. Tolle Wasserrinnen (waren aber bei uns eher ein Bach). Stand gut, war aber Teil des Bachs. Etwas weiter R läuft die Akro Flip über sehr kompakt aussehende Platten.

4. SL (6, 25 m): Jetzt kommt die berühmte Querung, das bedeutet, dass man etliche Routen kreuzt und da jeweils in die Zwischenhaken einhängt. Gleich nach 2 m kommt die "No name" vorbei und man hängt da in den Bh ein. [Als Zugabe kann man sich da zum Stand der No name ablassen und testen, was die Sohlen so halten, wenn man wieder zurückklettert (7); faszinierend, wie es sich löst. Crux ist eine kleine Rechtsquerung so in der Mitte]. Wieder auf der Originalroute kreuzt man die "Prisca", und dann die "Freitag der 13.". Orientierungsmässig ist das unproblematisch, man klettert immer der Rampe entlang zum Stand (angeschrieben). Dort geht dann nach R oben die "Heirassä", nach waagrecht links der Sonntagsweg, und leicht links nach oben die Flugrouten weiter.

5. SL (6+, 25 m): Man steigt über einen Wulst hoch, danach etwas leichter den Haken entlang weiter.

6. SL (6, 30 m): Ganz leicht links haltend geht es über steile geschlitzte Platten, recht homogen und anhaltend bis man auf den Sonntagsweg trifft und die letzten 2-3 Bh diesem entlang zum gemeinsamen bequemen Stand auf Latschenfleck (2 m R oben ist der Stand von Freitag und Heirassä).

Man könnte dann über Spreizrinne oder den Sonntagsweg aussteigen.

Abstieg: Wir wählten die Abseilvariante, da alles oben verschneit war. SL5&6 kann man gut zusammen abseilen. Danach seilt man 1 SL in die Freitag runter (Stand am unteren Ende der Verschneidung). Von da schafft man es schräg rüberzuseilen, um am 1. Standplatz der Flugrouten anzukommen, und von dort kann man wieder genau in die Bergschuhe zurückseilen. Wir vergnügten uns im Nachmittagslicht noch mit den platten unterm ersten Stand. Dort gibts noch eine tolle Wasserrinne [6 - 7, je nach Linie und Definition]. Aber eine echte Erstbegehung kann man da nicht mehr machen (wir haben dort eine alte Sanduhrschlinge entdeckt...)

Tourengänger: MarcelL


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