Arconciel, Hauterive, St. Apollonia - viel Geschichte an Freiburgs Flussläufen.


Publiziert von Kik , 7. März 2021 um 18:10.

Region: Welt » Schweiz » Freiburg
Tour Datum: 6 März 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-FR 

Auf den Sandsteinfelsen über der engsten Flussschleife der Saane stand im Mittelalter ein bewehrtes Städtchen, das alte Arconciel. Wir erreichen es von Ferpicloz her über den Waldrücken des Bois d'Amont und das neue Arconciel.
 
Ein Absperrband bei Gotalla und ein Schild beim Halsgraben vor dem länglichen Plateau warnen vor Steinschlag, oder besser, vor dem Einstürzen der Ruinen. Am Nordostende stehen die Reste eines mehrstöckigen Wachtturms. In der Mitte des Plateaus erhebt sich ein Sandsteinklotz, gekrönt mit Mauerresten als weiterer Turm, in dessen Wände Balkenlöcher und Nischen von einst angebauten Wohnhäusern zeugen. Der dritte Turm am Südwestende hat meterdicke Mauern, die innen und aussen mit perfekt gefügten Sandsteinblöcken verkleidet waren. Die meisten wurden wohl für die Bauten des neuen Dorfes abtransportiert. Das vermauerte gotische Zwillingsfenster im 3. Stock lässt auf den Bergfried schliessen. Alles ist im Verfall und von Bäumen durchsetzt; und doch lassen weitere Mauerreste und abgestufte Terrassen auf beiden Seiten die Vorstellung eines Mini-Machu Picchu aufkommen.

Ein breiter ausgehauener Weg führt zur Wiese in der Saaneschleife hinab. Auf dem jenseitigen Hang steht die renovierte und mit einem modernen Dach versehene Burg von Illens. Der wilde Lauf der Saane lässt sich in dieser Jahreszeit hier nicht traversieren. Beim Holzsammeln für unser Picknickfeuer findet Tneida eine blaue Feder, vielleicht von einem Eisvogel, und auf einem Ast in der jenseitigen Sandsteinwand sitzt ein Reiher, ein wunderschöner Ort.
 
Wir gehen nach Arconciel zurück und auf dem Wanderweg zur Abbaye de Hauterive. Kirche und Klosterladen sind offen, durch ein Gitter kann man in den gotischen Kreuzgang schauen. Fast besser als die riesige Anlage aus dem 17. Jhdt. gefällt uns die barocke Stallscheune mit den farbigen Wappen.
 
Die Auenlandschaft bis zur Mündung der Ärgera/Gérine ist noch sehr winterlich. Man merkt die Nähe der Agglomeration Fribourg mit vielen Spaziergängern, Bikern und Industriebauten. Der Wanderweg Richtung Villars sur Glâne quert die Saane über einen Steg und führt uns durch Wald zur alten Brücke über die Glâne. Daneben, auf dem niedrigen Geländesporn steht das hübsche Kapellchen der heiligen Apollonia. Sie soll gegen Zahnweh helfen. Die Flussschlaufe ist so eng, dass die Glâne bei Hochwasser durch ein Loch im Sandstein läuft.
 
Von der Brücke ist es nur ein Katzensprung zum Bahnhof Villars sur Glâne, wo alle halbe Stunde ein Bus oder Zug nach Fribourg fährt.
 

Tourengänger: Kik


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»