Gipsbruch Endsee - Geotop-Runde am Rande der Frankenhöhe


Publiziert von 83_Stefan , 23. Januar 2021 um 14:44.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:18 Dezember 2020
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 50 m
Abstieg: 50 m
Strecke:10,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A 7, Anschlussstelle "Bad Windsheim"; auf der St 2416 zum Ortseingang von Endsee, dort links und kurz darauf wieder scharf rechts abbiegen. Parkmöglichkeiten innerorts am Straßenrand.
Kartennummer:BayernAtlas

Alles begann vor rund 230 Millionen Jahren, als eine Lagune vom Meer abgeschnürt wurde: Die Verdunstung des Wassers sowie ein bestehender Restwasserzufluss aus dem Meer sorgten für eine kontinuierliche Abscheidung von gelöstem Calciumsulfat, wobei sich eine sieben Meter mächtige Gipsschicht ausbildete. In einem ehemaligen Steinbruch bei Endsee im Landkreis Ansbach ist sie heute aufgeschlossen und für die Öffentlichkeit zugänglich. Anhand der markanten Erosionsformen erkennt man dort ganz leicht, wie witterungsempfindlich dieses Gestein ist. 

Wenn man den Besuch des Geotops mit einer Runde über die Frankenhöhe verbindet, lernt man zudem Land und Leute kennen. Ausgangspunkt ist die Straße am südlichen Ortsrand von Endsee. Man folgt ihr nach Osten aus dem Ort hinaus und hält sich rechts. Auf dem kleinen Hügel rechts des schmalen Sträßchens findet sich die Geotop-Schautafel und man kann gut hinunter in den ehemaligen Steinbruch schauen. Von der Abbruchkante hält man sich besser fern, es geht fast senkrecht hinunter.

Um in den aufgelassenen Steinbruch zu gelangen, folgt man dem Weg noch ein paar Meter weiter nach Südosten zu zwei alten Schautafeln. Hier biegt man rechts ab und erreicht auf einer Trittspur durch eine Wiese schon bald die ehemaligen Abbaustellen, die im Halbrund einen kleinen Tümpel überragen. Die Schichtstrukturen, die bei der Umwandlung von wasserfreiem Anhydrit in Gips entstanden sind, lassen sich an den Wänden gut studieren. Am Boden zeigen scharfkantige Karren im Gestein die geringe Beständigkeit gegenüber Witterungseinflüssen. Die Trittspur endet schließlich an einem abgesperrten Erkundungsstollen und wenn man genug gesehen hat, geht man auf ihr zurück zum Weg.

Nach der Besichtigung des Geotops wandert man auf dem Fahrweg durch Felder und ein schmales Waldstück mit hübscher Rastbank nach Süden zu einer Verzweigung an einem Bahngleis. Man hält sich links, überquert das Gleis, das in ein Industriegelände führt, und erreicht nach gut 200 Metern das Gleis für den Personenverkehr. Hier geht es rechts weiter und man folgt einer Fahrspur entlang des Gleises, ab und zu finden sich kleine Schilder "Landwehr Bierwanderweg". Der Weg holt schließlich nach rechts aus, schwenkt aber bald wieder in seine ursprüngliche Richtung um und trifft auf eine schmale asphaltierte Straße, auf der man nach Hartershofen gelangt.

Wo die Straße in die Hauptstraße mündet hält man sich rechts und folgt ihr - stets auf eigenem Fuß- und Radweg - aus dem schnuckeligen Ort hinaus. Durch offene Felder geht es gen Westen nach Steinsfeld, das mit einigen richtig ansehnlichen Fachwerkhäusern aufwartet. Direkt nach der Kirche mit ihrem schlanken Turm zweigt man rechts ab und verlässt - vorbei am Schwarzen Roß - die Ortschaft in nordöstlicher Richtung.  

Am asphaltierten Weg gelangt man durch Felder zum Fischbach, an dem sich der Biber häuslich eingerichtet hat. Ein gewaltiger Bau und zahlreiche Verbissspuren zeugen von seiner fleißigen Aktivität, sogar den Bach hat er zu einem kleinen Weiher angestaut. Man wandert an einigen alten, knorrigen Bäumen vorbei, bis der Weg in eine schmale Straße mündet. Ihr folgt man ein kurzes Stück nach Westen (rechts) zu einer Kreuzung, wo man links abbiegt und am Rand der Straße den Weiler Gypshütte passiert. 

Bald nach der winzigen Ortschaft zweigt nach rechts eine wenig auffällige Spur von der Straße ab (nicht bezeichnet), der man durch eine kleine Wiese in den Wald hinein folgt. Im weiteren Verlauf leitet sie - mittels Muschel auf blauem Grund markiert - durch sehr ursprünglichen Mischwald am Endseer Berg leicht ansteigend zu einem Fahrweg, auf dem es links weiter geht. An einer Kreuzung bleibt man der Richtung treu und erreicht bald wieder Endsee. Auf der schmalen Straße wandert man - sich rechts haltend - in wenigen Minuten zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Geotop-Runde auf der Frankenhöhe: T1 (ohne Schwierigkeiten).

Fazit:
Eine schöne 3*-Runde mit beeindruckendem Geotop und kurzweiliger Wanderung, die meist auf Feldwegen verläuft. Besonders lohnend ist sie an kurzen Tagen, an denen man sich über jeden Sonnenstrahl freut. Der kleine Ort Steinsfeld ist für Liebhaber alter Fachwerkhäuser der Höhepunkt der Rundwanderung - hier merkt man, dass Rothenburg ob der Tauber nicht weit weg ist.

Mit auf Tour: Francesca.

Anmerkung:
Der Gipsbruch Endsee ist Geotop Nummer 10 der Reihe "Die schönsten Geotope Bayerns" des Bayerischen Landesamts für Umwelt.

Kategorien: Fränkisches Keuper-Lias-Land, 3*-Tour, Bayerns schönste Geotope, unter 1000, T1.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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