Hoh Brisen SE-Grat – Rechnung beglichen
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Die Herausforderung der Zentralschweizer Voralpen als Spät-Nachmittagstour – diesmal hat’s geklappt
Im Anschluss an meine Tour über den Oberalper Grat Mitte letzten Monats versuchte ich mich am schon ab und zu auf Hikr diskutierten Hoh Brisen SE-Grat. Im dichten Nebel sahen die Abbrüche noch furchterregender aus als bei Sonne und auf den letzten Metern der Schlüsselseillänge verliess mich der Mut. Mit Hilfe meiner notdürftig verankerten Reepschnur als Fixseil gelang mir der Rückzug. Schon damals war mir klar, dass ich mit Seil und einem Sicherungspartner an den SE-Grat zurückkehren würde.
Der SAC-Führer spricht eine klare Sprache in der Beschreibung des Hoh Brisen SE-Grates: brüchig und steil, deshalb selten begangen. Und doch reizt die eindrückliche Form der abweisenden Aufschwünge! Die Linie von dieser Seite auf den Brisen ist absolut verlockend. Berglurch wollte mich letzte Woche für eine Nachmittagstour auf einem Juragrat „buchen“. Anstatt dessen haben wir kurzerhand den Brisen angepackt, Einstieg in den Grat um 15.20 – dafür hatte es kein Volk in der Route ;-)
Der Hoh Brisen SE-Grat ist nur dem sehr erfahrenen T6-Alpinist anzuraten. Die Schwierigkeiten halten sich eigentlich – bis auf die 25 Meter lange Schlüsselstelle, wo es eigentlich Kletterei braucht - in Grenzen. Das Gestein ist jedoch überall äusserst brüchig (deshalb T6+), das Anbringen von Sicherungen macht für den Vorsteigenden meist nur wenig Sinn. Grosse Teile der Route sind durch recht gute Stufung durch häufige Begehungen von Steinböcken geprägt, was den Aufstieg stellenweise vereinfacht. Der richtig schwierige Teil des Grates konzentriert sich auf ca. 100 Höhenmeter (die Schlüsselstelle und die nachfolgenden schwarzen Aufschwünge). Dann wird der Grat einfacher. Mit etwas Kenntnis der Route kann man sich durchaus zutrauen, den ganzen Grat ohne Sicherungsmittel zu begehen. Da die Schwierigkeiten nicht extrem hoch liegen, zählt vor allem die psychische Anspannung wegen des losen Gesteins.
Mit den beiden Sektionen des herzigen Privatbähnchens über Spis gegen die Sinsgäuer Schonegg. Aufstieg erst auf dem Wanderweg, dann weglos über Grasflanken gegen den Maisander und zum Einstieg des Hoh Brisen SE-Grates. Die ersten beiden, grasigen Aufschwünge können problemlos erstiegen werden (steiles, felsdurchsetztes Gras, T6-). Mein „Fixseil“ wartet noch brav in der Schlüsselstelle auf mich. Bei trockenem Fels und mit Kenntnis der losen und stabilen Griffe und Tritte kommt mir die Seillänge gar nicht mehr so schlimm vor. Im oberen Teil können gute Sicherungen angebracht werden, auf den untersten 10-15m ist dies kaum möglich. Die klettertechnischen Schwierigkeiten erreichen knapp III. Vor allem der Ausstieg (bauchige Plattenverschneidung), wo ich letztes Mal umgekehrt bin, erfordert Vorsicht, da viele Griffe lose sind. Mittelmässig guter Standplatz an einem Block in der Scharte.
Auch aus der Nähe sieht der Weiterweg immer noch „gfürchig“ aus… Man überschreitet ein kleines Grätchen und klettert dann in sehr steilem aber gut gestuftem Gras leicht rechts der Gratkante auf einen flacheren Gratabschnitt (50m von der Schlüsselstelle). Man meide den Fels – hier hält gar nichts und das Gelände verzieht keine Fehler! Weiter etwas einfacher auf der Gratschneide, einen kurzen Aufschwung ersteigt man in einer Verschneidung einige Meter links des Grates. Über Geröll unter abweisende Felsen. Man steigt auf einem Band ganz rechts ein und gelangt über einige Stufen auf ein oberes, steil rechts aufwärts führendes Grasband, gute Griffe links in der Wand. Damit sind die ausgesetzten Stellen überstanden. Der Weiterweg verläuft wunderschön über mehrere Vorgipfel und Türmchen bis zum Hoh Brisen (max T5+). Auf der Normalroute (Grat kurz etwas ausgesetzt, T5) in den Sattel zwischen Hoh Brisen und Brisen, Gegenaufstieg auf den Brisen und über den Blau-weiss markierten „Zickzackweg“ zurück nach Spis.
Im Anschluss an meine Tour über den Oberalper Grat Mitte letzten Monats versuchte ich mich am schon ab und zu auf Hikr diskutierten Hoh Brisen SE-Grat. Im dichten Nebel sahen die Abbrüche noch furchterregender aus als bei Sonne und auf den letzten Metern der Schlüsselseillänge verliess mich der Mut. Mit Hilfe meiner notdürftig verankerten Reepschnur als Fixseil gelang mir der Rückzug. Schon damals war mir klar, dass ich mit Seil und einem Sicherungspartner an den SE-Grat zurückkehren würde.
Der SAC-Führer spricht eine klare Sprache in der Beschreibung des Hoh Brisen SE-Grates: brüchig und steil, deshalb selten begangen. Und doch reizt die eindrückliche Form der abweisenden Aufschwünge! Die Linie von dieser Seite auf den Brisen ist absolut verlockend. Berglurch wollte mich letzte Woche für eine Nachmittagstour auf einem Juragrat „buchen“. Anstatt dessen haben wir kurzerhand den Brisen angepackt, Einstieg in den Grat um 15.20 – dafür hatte es kein Volk in der Route ;-)
Der Hoh Brisen SE-Grat ist nur dem sehr erfahrenen T6-Alpinist anzuraten. Die Schwierigkeiten halten sich eigentlich – bis auf die 25 Meter lange Schlüsselstelle, wo es eigentlich Kletterei braucht - in Grenzen. Das Gestein ist jedoch überall äusserst brüchig (deshalb T6+), das Anbringen von Sicherungen macht für den Vorsteigenden meist nur wenig Sinn. Grosse Teile der Route sind durch recht gute Stufung durch häufige Begehungen von Steinböcken geprägt, was den Aufstieg stellenweise vereinfacht. Der richtig schwierige Teil des Grates konzentriert sich auf ca. 100 Höhenmeter (die Schlüsselstelle und die nachfolgenden schwarzen Aufschwünge). Dann wird der Grat einfacher. Mit etwas Kenntnis der Route kann man sich durchaus zutrauen, den ganzen Grat ohne Sicherungsmittel zu begehen. Da die Schwierigkeiten nicht extrem hoch liegen, zählt vor allem die psychische Anspannung wegen des losen Gesteins.
Mit den beiden Sektionen des herzigen Privatbähnchens über Spis gegen die Sinsgäuer Schonegg. Aufstieg erst auf dem Wanderweg, dann weglos über Grasflanken gegen den Maisander und zum Einstieg des Hoh Brisen SE-Grates. Die ersten beiden, grasigen Aufschwünge können problemlos erstiegen werden (steiles, felsdurchsetztes Gras, T6-). Mein „Fixseil“ wartet noch brav in der Schlüsselstelle auf mich. Bei trockenem Fels und mit Kenntnis der losen und stabilen Griffe und Tritte kommt mir die Seillänge gar nicht mehr so schlimm vor. Im oberen Teil können gute Sicherungen angebracht werden, auf den untersten 10-15m ist dies kaum möglich. Die klettertechnischen Schwierigkeiten erreichen knapp III. Vor allem der Ausstieg (bauchige Plattenverschneidung), wo ich letztes Mal umgekehrt bin, erfordert Vorsicht, da viele Griffe lose sind. Mittelmässig guter Standplatz an einem Block in der Scharte.
Auch aus der Nähe sieht der Weiterweg immer noch „gfürchig“ aus… Man überschreitet ein kleines Grätchen und klettert dann in sehr steilem aber gut gestuftem Gras leicht rechts der Gratkante auf einen flacheren Gratabschnitt (50m von der Schlüsselstelle). Man meide den Fels – hier hält gar nichts und das Gelände verzieht keine Fehler! Weiter etwas einfacher auf der Gratschneide, einen kurzen Aufschwung ersteigt man in einer Verschneidung einige Meter links des Grates. Über Geröll unter abweisende Felsen. Man steigt auf einem Band ganz rechts ein und gelangt über einige Stufen auf ein oberes, steil rechts aufwärts führendes Grasband, gute Griffe links in der Wand. Damit sind die ausgesetzten Stellen überstanden. Der Weiterweg verläuft wunderschön über mehrere Vorgipfel und Türmchen bis zum Hoh Brisen (max T5+). Auf der Normalroute (Grat kurz etwas ausgesetzt, T5) in den Sattel zwischen Hoh Brisen und Brisen, Gegenaufstieg auf den Brisen und über den Blau-weiss markierten „Zickzackweg“ zurück nach Spis.
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