Rock around the Trubelstock


Publiziert von akka , 21. August 2009 um 08:47.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum:20 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 2400 m
Strecke:Varnerwald 1532m - Plammis 2146m - Jägerchrüz 2711m - Tschajetuhorn 2776m - Truble P.2611m - See 2843m - Schwarzhorn 3105m - Les Outannes P.2517m - Trubelstock 2998m - Nuseyhorn 2839m - Chumme/Varneralp - Varnerwald

Bei 35° im Wallis sind die Südhänge des Rhonetals nur dann erste Wahl, wenn man den "Hot Summer" mag.
Yes I do !
Am Vortag nach dem Feierabend schnell noch das Zelt eingepackt und im Varnerwald, nähe Schattuflüe auf 1477m einen idealen "Campingplatz" gefunden. Es wurde Jahreshitzerekord im nahen Sion gemessen - die Nacht auch in der Höhe entsprechend wenig erfrischend (16°).
Als ich am nächsten Morgen kurz nach 7 Uhr startete, hatte mich bereits fünf Minuten später die Sonne erfasst. Ich ging zunächst auf dem schönen Weg zur kleinen Siedling Chäller 1875m und dann weiter nach Plammis 2146m. Hier verlasse ich den Wanderweg Montana-Leukerbad (Wildstrubelrunde)  und gehe nach Norden über Wiesen ins Tschajete. Ein kurzer Abstecher auf den Jägerchrüz 2711m lohnt sich wegen seiner speziellen, aussichtsreichen Lage. Der Gipfel sind ein paar aufgerichtete Felsen, die leicht durch eine Rinne (ca. 20m) zu überwinden sind. Nun kann ich bereits einen grossen Teil meiner heutigen Tour einsehen.
Ich gehe weiter und nur wenige Minuten später stehe ich auf dem Tschajetuhorn, das vom Rhonetal trotz seiner relativ bescheidenen Höhe von 2776m eine eindrückliche Gestalt abgibt. Der Gipfel selbst ist über die Südflanke ohne jegliche Schwierigkeit weglos zu erreichen (T3). 
Ich gehe nun kurz auf den schmalen Norgrat über festen schiefrigen Schutt zum P. 2756m und steige weiter nach Westen durch eine zunächst Schuttflanke und zuletzt kleines Couloir (T4) ins Truble ab. Hier passiere ich auf etwa 2630m den Trubelstock ostseitig. Das Tuble schwenkt nach Nordosten und kurz nach P. 2668 kommt eine Rinne, deren Durchschlupf der einzige Nichtkletterzugang zum Schwarzgrat ist. Ich halte mich direkt an den Steinen des Bachlaufs (T4-), da nebendran der feine Schutt sehr mühsam begehbar ist. So erreiche ich das Seelein auf 2843m, das südlich des Schwarzhorn liegt. Auf das Schwarzhorn gelange ich , indem ich direkt knapp westlich des Schwarzgrat weglos die wenig steile Schuttflanke hochsteige (T3+).
Sehr schöne Aussichten bieten sich mir dann vom Gipfel. Tief und steil fällt die Flanke nach Norden zum Lämmerenboden und dem Daubensee ab. Somit sehr eindrücklich Wildstrubel- und Balmhorngruppe. Die 4000er der Walliser Alpen und der Mont Blanc Gruppe sind heute zwar wolkenfrei, aber die Hitze legt diese in einen zarten Dunst.  
Für den Abstieg wähle ich den markierten Wanderweg (T2+), der zunächst nach Westen zum grossen Steinmann auf P.3005m führt und dann weiter nach Südwesten ins sehr steinige  Les Outannes fällt. Auf ca. 2500m verlasse ich das Tal und gehe nach Süden über Geröll und Schutt teilweise mühsam  zum Trubelstock-Wanderweg. Diesen erreiche auf 2620m. Nun auf der erstaunlich gut ausgebauten Autobahn (T2+) in Fleissarbeit weiter zum Gipfel  auf 2998m. Am Gipfel dann tatsächlich Trubel. Verursacht von einer grossen Gruppe aus der D-Ost. Glücklicherweise haben sie es dann irgendwann doch geschafft, die komplizierten und generalstabsmässigen Anweisungen des Fotografen zu befolgen und das Gruppengipfelfoto mit Goldrand einzufangen. Als der Tross von dannen zog, kehrte Ruhe ein und ich konnte mich entspannen. Vom Trubelstock hat mindestens eine genauso gute Aussicht, als vom Schwarzhorn und das Wallis liegt einem zu Füssen... Die muss ich aber noch ein wenig bemühen, um dort hin zu gelangen, wo mein Blick schweift. Das nahe Nuseyhorn. Ich steige den Weg wieder ein Stück bis ca. 2730m ab. An einer Stelle mit auffällig gelben Gestein steige ich über Block und Schutt kurz zum Grat hoch (T4). Es ist die einzige Stelle an der man den felsigen Grat zwischen Trubelstock und Nuseyhorn problemlos überschreiten kann. Unterhalb des Felsbollwerks queere ich das Nuseyhorn südseitig und gelange so ohne grossen Aufwand zum Westgrat. Eine kurze Kletterstelle (1,5m - II) muss 10m unter dem Gipfels gemeistert werden. Die letzten Meter zum höchsten Punkt sind sehr ausgesetzt, aber unschwierig. Die kurze Stelle wieder abgeklettert, halte ich beim Abstieg nun direkt auf die Varneralp über die Chumme zu. Landschaftlich ist dieser Abschnitt sehr schön und ich bin nicht böse, als ich nach den vielen Gestein auch mal wieder saftig grünes Gras unter den Sohlen habe. Bei Planigrächtig 2230m treffe ich auf den Montana-Wanderweg. Diesen folge ich etwa zwei Kilometer fast eben nach Osten bis Plammis 2178m. Nun auf dem Weg, den ich bereits aufgestiegen bin, zurück zum Ausgangspunkt.  


Tourengänger: akka


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