Freiberg / Setiče - frei, bergisch, tierisch, kriminell...


Publiziert von pika8x14 , 18. Dezember 2020 um 01:06.

Region: Welt » Österreich » Südliche Ostalpen » Karawanken und Bachergebirge
Tour Datum: 1 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Zell-Pfarre / Sele-Cerkev (940 m) - Užnikkreuz / Užnikov križ (1.295 m) - Nikolaushütte / Lovska koča (1.406 m) - Freiberg / Setiče (1.923 m)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Bus oder Pkw nach Zell-Pfarre (Sele-Cerkev). Parkmöglichkeiten z. B. in der Nähe des Gemeindeamtes.
Kartennummer:mapy.cz, www.austrianmap.at (ÖK 50)

Freiberg - ein Name wie Silberklang.

Allen voran heißt so natürlich die legendäre Berg- und Universitätsstadt in Sachsen. Aber auch an anderer Stelle wurde dieser „Ehrentitel“ vergeben - zum Beispiel in Kärnten, unweit der Grenze zu Slowenien. Dort erhebt sich der


Freiberg

nördlich des Karawanken-Kammes. Durch seine „freie“ Lage gibt es vom 1.923 m hohen „Berg“ tatsächlich richtig schöne Ausblicke: ganz besonders zur vis-à-vis gelegenen Koschuta, ebenso weit hinweg über das Umland.

Da sich der Freiberg auf zweisprachigem Gebiet befindet, existiert selbstverständlich auch eine slowenische Bezeichnung: Setiče. Und sogar die ins Deutsche übertragene Form „Setitsche“ wird offenbar mitunter verwendet.

Die Besteigung des Freibergs erfolgt in der Regel über markierte Wanderwege (Nr. 603/631) von Zell-Pfarre / Sele-Cerkev aus.


Unsere Tour

Nach dem gestrigen Besuch des *Snežnik sind wir heute also in Österreich unterwegs. Am Morgen juckeln wir deshalb erst einmal über die Loiblpass-Straße von Slowenien nach Ferlach / Borovlje und weiter nach Zell-Pfarre / Sele-Cerkev (940 m).

In unmittelbarer Nähe des Gemeindeamtes spazieren wir kurz vor „Um 10“ los - ortseinwärts. Am Alpengasthof biegen wir rechts ab und halten uns an der nächsten Verzweigung links (Wegweiser). Hier taucht im wahrsten Sinne des Wortes ein Hund auf: Direkt aus dem momentan gut gefüllten Wassergraben kommt er klitschnass angedackelt, schüttelt sich direkt vor uns und übernimmt die Führung…

Etwa einhundert Meter nach dem Passieren der Schule schwenken wir links und verlassen kurz darauf das Asphaltsträßchen: Momentan ist diese Stelle mit einer rot-weiß-roten „603“-Markierung und Pfeil versehen.

Ein beidseitig begrenzter/umzäunter Wiesenweg bringt uns in den Wald hinein. Dort geht’s teils auf breitem Weg, teils auf schmalem Pfad weiter - immer der Markierung folgend bzw. (noch einfacher ;-) unserem neuen Freund.

So steigen wir - mal auch etwas steiler - hinauf zum Užnikkreuz / Užnikov križ (1.295 m). Hier machen wir kurz Pause. Ein Schild „Freiberg / Setiče, 1 ¾ h, 631…“ zeigt, wohin es nun geht.

Entsprechend stapfen wir weiter bergan und erreichen etwa eine Viertelstunde später die Nikolaushütte / Lovska koča (1.406 m).

Hier beginnt „höhenmetermäßig“ in etwa die 2. Hälfte unseres Aufstiegs: Vorerst geht’s noch durch Wald. Häufiger gibt’s nun aber auch lichte, aussichtsreiche Bereiche. Eine breite Schneise wird gequert, und vereinzelt sind zwischendurch kurze felsige/abschüssige Stellen zu passieren.

Zu guter Letzt wird das Gelände offener, und wir erreichen über Bergwiesen ca. 12.30 Uhr den Freiberg / Setiče (1.923 m). Trotz des eher mäßigen Wetters ist die Aussicht gut, wir schlendern während einer längeren Pause im Gipfelbereich herum und schießen - wie üblich - unzählige Fotos.

Dies nutzt allerdings eine kriminell veranlagte Schafherde: Anfangs schleichen alle noch unauffällig um das Kreuz herum. Dann packt jedoch die Anführerin der Gang plötzlich kackfrech den abgestellten Rucksack aus, verteilt alles im weiten Umkreis und galoppiert schließlich mit dem Proviant-Beutel davon - der Rest der Bande rennt hinterher. Samt Hund nehmen wir die Verfolgung auf und können die Verpflegung trotz numerischer Überlegenheit der Diebe zurückerobern.

Zur Sicherheit vertilgen wir, d. h. Mensch und Hund, erst einmal alles. So ist zumindest der Plan, denn die Schafe fordern jetzt mit ständigen Schupsern und gämsen-mäßigen Zisch-Geräuschen ihren Anteil ein…

Auf dem Abstieg (analog zum Aufstieg) geht’s dann wieder friedlich zu. Etwa 15.00 Uhr erreichen wir Zell-Pfarre / Sele-Cerkev und beenden damit eine richtig schöne Bergwanderung (größtenteils T1 - T2, einzelne Stellen T3). Abzüglich Pausen sind wir „netto“ ca. 4 Stunden unterwegs.

An der Schule verabschieden wir uns dann noch von unserem vierbeinigen Führer und Begleiter: Dieser taucht erneut in den Graben ab und nimmt dort erstmal ein ausgiebiges Bad…


pika8x14 sind heute: A. + A.  

Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (2)


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lainari hat gesagt: Genial...
Gesendet am 18. Dezember 2020 um 22:02
erzählt und hübsch bebildert - so macht Hikr Spaß!

pika8x14 hat gesagt: RE: Genial...
Gesendet am 19. Dezember 2020 um 21:19
… danke.

Es freut uns natürlich, wenn der Bericht gefällt.

Trotzdem gibt’s als Nächstes sicherlich wieder eine langweiligere Beschreibung: Abwechslung muss schließlich sein...


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