E5++ Etappe über Pitztaler Jöchl mit schönen Umwegen


Publiziert von alpensucht , 8. Dezember 2020 um 14:37.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 8 August 2016
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 10:45
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:Gletscherstübele-Braunschweiger-Silbergrube-Polleskögel-Pitztaler Jöchl-Rettenbachferner-Tiefenbachferner-Weißkar-Vent ca. 17km

Etappe vom Vortag über den Venet

Am Vorabend unterhielten wir uns schon mit den beiden anderen E5-Wanderern, die auch im Gletscherstübele übernachten mussten und aus der selben Stadt kommen wie wir. So haben wir ganz schön viele Höhenmeter heute vor uns.


Zur Braunschweiger Hütte   T3, 2h 15min, 850Hm
Gegen 6:15 Uhr geht's los. Zunächst steigen wir über den südlichen Steig, der kurz über den "Ski-Notweg" verläuft, zur Hütte auf. Die letzten 150Hm darf ich noch Hannes' Rucksack tragen. Schließlich brauche ich Training... Vorher sichten wir auch ein, sich beinahe in sein natürliches Habitat einfügendes, gelbes Baggerlein. Es schläft wohl, deshalb schleichen wir ganz leise vorbei. Erinnerung an winterlichen Skizirkus. Nicht so viel Zirkus findet auf der Braunschweiger statt, die wir bis 8:30 Uhr so nach und nach erreichen.

Nach 45min Pause gehen wir weiter. Jochen und Dieter halten sich inzwischen an uns. An der Hütte schlug ich vor, einen kleinen Abstecher durch die Silbergrube zu den Polleskögeln zu machen. Dort trifft nämlich der Mainzer Höhenweg auf das Pitztaler Jöchl und ist nicht so schwierig zu erreichen. Dieter möchte wegen Blasenproblemen auf der Route bleiben. Mit ihm wollen wir vier hinter dem Pitztaler Jöchl wieder zusammen treffen.

Silbergrube und Polleskögel   T4-T5, I, ca. 2,5h,  ca. 400Hm
Eine halbe Stunde später am Gratsattel, checke ich die Schneeverhältnisse und trete die ersten steilen Meter einige gute Stufen in den griffigen Firn. Dann steigen wir zügig an den Ketten z.T. durch Schnee ab und durchqueren unten die leicht verschneite Silbergrube. Da rollen auch einige Steinchen über den Weg (Sonne scheint oben rein). Und bald stehen wir etwa um 10:45 Uhr im nördlichen Pollesjoch bei überragender Aussicht. Die steigert sich nochmal auf dem Pollesfernerkopf und später dem Nördlichen Polleskogel (hier evtl. eine Stelle II), den wir erst Nach 12 Uhr erreichen. Der Mainzer Höhenweg verläuft etwas unterhalb von hier. Wir lassen uns viel Zeit - etwa eine Stunde. Das Wetter bleibt stabil. Jochen kehrte vorher schon schnell zu seinem Kumpel zurück, damit sie gemeinsam ins Rettenbachtal absteigen können.


Abstieg und Übergang zum Parkpl. Tiefenbachferner T4, WS- (KS), 2h, ca. 350Hm ab und 150Hm auf
Wir drei sehen die beiden noch, als wir gegen 13 Uhr auch endlich im Jöchl ankommen und uns direkt dem zügigen Abstieg widmen. Den schönen Gletschersee vom Rettenbachferner erreichen wir vielleicht gegen 13:45 Uhr bei brütender Hitze. Also nix wie rein! Nach dem eisigen Intermezzo laufen wir durch den sehr kühlen, Skitunnel, der sich zu Fuß ziemlich zieht und leicht bergan steigt. Der Ausgang führt uns auf die Seite vom Tiefenbachferner. Dort entscheide ich mich kurzerhand für den wunderschönen Höhenweg Adlersteig nach Vent. Den wollte ich schon vor Jahren gehen. Wir vereinbarten uns abends in Zwieselstein an der AV-Hütte wieder zu treffen.

Adlersteig vom Parkplatz Tiefenbachferner nach Vent  T3, knapp 2h (Laufschritt!)
15:06 Uhr. Da es nun schon Nachmittag ist, darf ich nicht etwa mit trödeln anfangen. Also falle ich in einen erst langsamen, später schnelleren Trab. Pausiert habe ich nur kurz im Weißkar (15:50 Uhr), und an anderen Stellen, wo es kühles Wasser gab. Gegen 17 Uhr erreiche ich Vent und kaufe eine Eisschraube, über die ich mich wenige Tage später am Morteratsch und Palü sehr freuen werde. Bald findet sich auch eine Mitfahrgelegenheit bis Zwieselstein.

Dort allerdings sind meine Freunde nicht eingetroffen! Ich warte noch zwei Stunden und versuche sie andauernd zu erreichen. Die Hüttenwirtin zeigt auch Besorgnis. Ja, der Abstieg über die Gaislachalm bis hier her zieht sich, doch konnte ich keine voraussichtlichen Gefahrenstellen ausmachen, denen die Männer nicht gewachsen wären.
Als wir schon bald die Bergwacht informieren wollen, tauchen sie auf und wundern sich über unsere Aufregung.

Am selben Abend treffen wir auch überrascht wieder auf Jochen, Hannes und Franzi. Die Martin-Busch-Hütte wurde wegen Steinschlags/Felssturz im Zustieg gesperrt. So landeten manche E5-Leute noch bei uns. Als wir bei Wein und Liedern beisammen waren, tauchte plötzlich ein Künstler auf, der selbstgemalte Postkarten verkaufte. Er wollte quasi ohne Geld einige Monate in den Bergen auskommen. Wir anderen beschlossen den Folgetag über das Timmelsjoch gemeinsam im Regen zu gehen. Dort oben verabschiedete ich mich von meinen Freunden. Schließlich warten noch die letzten hochsaisonalen Touren im Oberengadin auf mich:

Piz Boval Ostgrat und Überschreitung nach Süden

Piz Morteratsch und zur Diavolezza 2960m auf Reserve

Erlebnis Palü mit anspruchsvollem Abstieg ins Tal

Tourengänger: alpensucht


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