Kraxeltour über Bütziflue, Stockflue, Spitz & Rigi Hochflue


Publiziert von cardamine , 27. November 2020 um 21:18.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:18 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2- (WS-)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Rigigebiet   CH-SZ 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:12,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Brunnen - Parkmöglichkeiten bei der Urmibergbahn oder entlang der Zufahrtstrasse zum Campingplatz
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Postauto von Gersau, Schiffstation nach Brunnen, Seilbahn Urmiberg (3-4 mal pro Stunde)

Die letzte T5 Tour dieses Jahres. Diese "Alpinwanderung" in geringer Höhenlage bietet - gemessen an der Tourengesamtzeit - einen sehr hohen Kraxelanteil und Abenteuerfaktor. Für den Kraxelspass über Bütziflue und Stockflue lohnt sich ein Verzicht auf die Urmibergbahn.

Urmiberg - Bütziflue - Stockflue
Von Urmiberg geht's auf dem Wanderweg hoch bis zum ersten Abzweig. Im aussichtsreichen Hang quert man nach Krähen (T2). Dort ist schon der Alpinwanderweg zur Stockflue ausgeschildert. Zunächst geht's durch mediterran anmutenden Kiefernwald zur ersten Herausforderung, der Bütziflue. Wobei bei dieser die Herausforderung nicht im Aufstieg (T4 I), sondern im Abstieg liegt. Über eine senkrechte Felswand hangle ich mich an einem Eisenseil hinab auf den Waldboden (KS WS+). Das erfordert einiges an Armhaltekraft, Tritthilfen gibt's nämlich keine. Nach kurzer Verschnaufpause folgt gleich der nächste Mini-Klettersteig (WS). Diesmal hat man zur Erleichterung ein paar Eisenstufen angebracht. Über einen nicht ganz eindeutigen Waldpfad geht's zum Fuss der Stockflue. Der Aufstieg bietet eine wirklich schöne Genusskraxelei (T4 II-). Bei der Fluehütte angekommen, rätsle ich ein bisschen herum, wie man nun zur Stockflue hinaufkommt. Der Wegweiser mit Klettersteig zeigt rechts an der Hütte vorbei, ein Eisenkabel in der Wand entpuppt sich aber als Felsbefestigung und nicht als Einstieg zum Klettersteig. Blöd, dass ich mich vorher nicht informiert hatte, dass man hier im zweiten Grad direkt hoch klettern kann. Somit folge ich den Wanderwegmarkierungen zum Einstieg des Klettersteigs auf der Nordseite der Stockflue. Der Stockflue Klettersteig ist kurzweilig und einfacher als der zur Bütziflue (L).

Stockflue - Gottertli - Egg - Spitz - Rigi Hochflue
Nach kurzer Rast auf dem Gipfel der Stockflue geht's weiter zum nächsten Ziel, der Rigi Hochflue. Dazu wandere ich zunächst hoch zu P.1196 und weiter über den Grat zum Gottertli (T2). Man könnte dieses auch nordseitig umgehen, aber von dort hat man einen tollen Blick auf die sehr abweisende Ostflanke der Hochflue. Vom Gottertli geht's hinab nach Egg, wo der Alpinweg zur Rigi Hochflue beginnt (T5- II). Wo der Gratweg auf die Nordflanke ausweicht, ist es unangenehm feucht-rutschig. Über den wurzeligen Weg geht's mit ein paar leichten Kraxeleinlagen (I) zunächst zum Spitz. Um zum Gipfel des Spitz zu gelangen, muss man sich ziemlich durch die Bäume kämpfen, es scheinen nicht viele diesen Abstecher zu machen. Am Gipfel steht ein seltsames Gebilde (Vermessungspunkt?). Ein alter Schlaghaken deutet auf eine Kletterroute hin. Weiter geht's kraxelnd-wandernd über den mit Bäumen bestockten Grat auf einen Wiesenkamm hinaus. Man gelangt zum oberen Ende einer markanten Schuttrinne. Über einen steilen Grashang steigt man zur Nordwand des Gipfelgrates hinauf. An einer matschigen Stelle hilft sogar ein dünnes Drahtseil über die Wiese. Der Aufstieg auf den Grat (II) wird ebenfalls von Drahtseilen und ein paar Trittbügeln erleichtert. Ist man auf dem Grat, hat man's auch schon fast geschafft. Bis zum Gipfel folgen keine weiteren Kletterstellen mehr.

Rigi Hochflue - Zilistock - Gersau
Den Abstieg über den Alpinweg nach Zilistock finde ich um einiges leichter als den Gratweg von Egg (T4 I). Durch die Felsplatten der Hochflue-Südflanke steigt man entlang von stabilen Ketten hinab zum Sattel nördlich von P.1565, danach befindet man sich schon im Wandergelände. Von Zilistock geht's über eine Weide in den Wald hinein und zum Grathüttli (T2). Weiter steige ich über den Waldpfad ab zur Alp Ochsenboden. Oberhalb der Alp verliert sich der Pfad in der Wiese. Unterhalb der Alp führt der markierte, aber undeutliche Bergweg (Kuhpfad oder Weg?) wieder in den Wald hinein und endet auf der Strasse bei Chollerboden. Von dort geht's hinab nach Mettlen und über den Alpweg zum Beginn der ersten Häuser von Gersau. Entlang des Dorfbachs gelange ich zur Bushaltestelle beim Schiffsanleger, von wo mich der Bus in 5 Minuten zurück nach Urmiberg bringt.

Tourengänger: cardamine


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Kommentare (1)


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Uli_CH hat gesagt: Letzte Tour / erste Tour
Gesendet am 28. November 2020 um 18:17
Vielen Dank für den präzisen Bericht und die schönen Fotos. Ich habe Bützi und Stockflue für nächstes Frühjahr geplant.

LG, Uli


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