Chli Windgällen 2986.2 m, eine Aussichtskanzel der Extraklasse


Publiziert von Ursula , 15. August 2009 um 22:56.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 August 2009
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 8:30
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 2165 m
Strecke:Bergstation Golzerenbahn 1395 m, Oberchäseren, Bim blauen Stein, Chli Windgälle 2986.2 m, Abstieg und Weiterweg über Widderegg, Windgällenhütte, Schiesseneggen, Nossplatten, Golzerensee, Kreuzgasse, Bristen 832 m.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Luzern, Amsteg, Bristen
Kartennummer:1212 Amsteg, 1192 Schächental

Seien es mentale als auch logistische Gründe, welche mich für hohe Gipfelziele entsagen liessen.  Wetterprognose supertoll, kein Gewitter, kein Donnergroll. Was tu ich dann, ausnahmsweise ohne Mann? Der Wünsche gibt es unheimlich viele, was nur, wenn sie mit Felix Plänen korrelieren? Alte Rechnungen begleichen, fehlende 100 Hm streichen?
Am 2. Juli 08 war ich bereits an der Chli Windgällen zugange, damals mit der ersten Bahn gefahren, recht frisch im Aufstieg, Altschneefelder und irreführende Spuren wie Steinmänner... zu guter letzt ein entgegen kommender Insider, welcher mich vor Gewitter warnte - allsamt absolut nicht erbaulich....
Quintessenz: fehlende 100 Hm, fehlender Gipfelerfolg, wieder in Bristen blauster Himmel ohne Wolken und nach 15 Uhr zu hause bei der Gartenarbeit bei strahlendem Sonnenschein - so können Bergabenteuer sein.

Heute: 1 Stunde später gefahren, knapp nach 7 Uhr das Logbuch gestartet und gemächlichen Schrittes, träumend, sinnend und geniessend der Chli Windgällen zu. Angenehmste Betriebstemperaturen, Wege trocken, nach knapp 2 Std. Schoggihalt an der Sonne, stetig steigend über den Schuttkegel, später  z.T. in leichtester Kletterei (I) zum östlich exponierten grossen Steinmann, alsdann auf gleicher Höhe südseitig der recht ausgeprägten Spur gefolgt bis zur letzten Rippe, da gilts einige Höhenmeter zu gewinnen. Die sogenannte Schlüsselstelle ist im Aufklettern wohl knapp eine II, auf schmalem Felsblockgrat gelangt man unschwierig zum Gipfelbuch. Der Gipfel an sich, war heute rege besucht, kein Wunder, bei diesem Prachtstag. Bis hin zu den grossen Wallisergipfeln konnten wir sehen, ob Alphubel, Matterhorn.., viele bereits bekannte = bestiegene Gipfel (auch Berner-Oberland, Urnerland etc.) durfte ich visuell geniessen, so schön!
Ich gestehe, die "Schlüsselstelle", sie gab mir zum Abklettern doch ordentlich zu denken, ein Ausrutschen hätte böse Folgen. Ein herzliches Dankeschön an das sehr nette, ortskundige Paar, welches mir mit Tipps und Blicksicherung geholfen hat. Gewusst wie und das ganze ist "schwabidu"... ;-).
Der anschliessende Abstieg war dann das reinste Vergnügen.
Der weiteren Umgebung noch unkundig, besuchte ich die Windgällenhütte. Der Kaffee mundete 1A lecker!
Der Golzerensee (hmmm.. wie wäre ein Bad erfrischend gewesen) ist sehenswert und am heutigen Tag wohl zu hunderten umschwärmt worden von Bade- und Sonnenhungrigen. Die restlichen Höhenmeter nach Bristen waren dann schnell abgebaut.

Die Autofahrt von Bristen nach Amsteg, auf der bewundernswert gebauten Strasse bietet ebenfalls Spannendes. Wehe, man kreuzt den Postautokurs - gut zu wissen, wo der Rückwärtsgang ist und wie breit das alte Auto... ;-)

Ein ausgefüllter, höchst erfreulicher, erbaulicher Bergtag - hei, wie hat das Spass gemacht!
Bergsteigen macht süchtig....
und ich weiss genau, irgendwo fehlen mir ebenfalls 100 Hm - bei nächster Gelegenheit - der Plan liegt bereit!

"Mein" lieber Felix, meine Bergfreunde und Kameraden, Solotouren haben einen speziellen Reiz, besonders die etwas längeren (gemächlichen Schrittes) - drum möget Ihr mir verzeihen, wenn ich zwischendurch eigene Wege gehe und anschliessend voll des Schwärmens bin.

Nachtrag: Das WS bezieht sich auf die Bewertung im SAC-Tourenführer. Bei der richten Routenwahl ist praktisch alles Gehgelände mit der Voraussetzung von eingermassen Trittsicherheit mit wenigen Kraxeleinlagen.
Als Referenz für die Kletterei im zweiten Grad ist für mich der letzte Felsaufschwung zum Sunnighorn (Simmeflue) oder die Schafnase (Giswiler Stock), diese mit einer einzigen guten Zweierstelle, dies vermutlich für mich auch nur bezüglich meiner geringen Körpergrösse.
Für einen Meinungsaustausch bin ich gerne bereit.


Tourengänger: Ursula


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