Lonzaköpfl (2317m) und weiter zum Törlkopf (2517m)


Publiziert von jagawirtha , 17. September 2020 um 16:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Goldberggruppe
Tour Datum: 8 September 2020
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1350 m
Abstieg: 1350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:am besten über die Tauernschleuse (Verladung auf Bahn) vom Gasteinertal nach Mallnitz, noch besser und billiger gleich mit der Bahn, dann aber ÖBB Sparschiene
Unterkunftmöglichkeiten:unterwegs keine, im Ort viele Möglichkeiten, Empf. Eggerhof

Mein Kurzurlaub führt mich ins Bergsteigerdorf Mallnitz. Hier habe ich ein gutes preiswertes Hotel gefunden um meine Touren zu starten. Heute war Anreise mit der Bahn angesagt, das war preiswerter als mit dem eigenen PKW. Vom Bahnhof wurde ich mit einem Shuttle-Bus abgeholt. Die Tour konnte ich direkt vom Hotel aus starten. Ich musste nur knapp 500 m zum Fuße des Berges laufen, habe aber die falsche Abzweigung gewählt und konnte deshalb nicht auf meinem ursprünglich geplanten Steig aufgestiegen.

Von Mallnitz führte früher ein Skilift auf das Lonzaköpfl und deshalb gibt es hier noch eine ehemalige Skipiste, über die mein heutiger Aufstieg im unteren Teil führte. Bald merkte ich dass dies der falsche  Weg auf Lonzaköpfl war, er war aber nicht falsch; auch Wanderweg Nr. 139. Deshalb stieg ich auf der teilweise steilen Skipiste weiter. Der Hotelbesitzer hatte mich bei meiner Ankunft schon darauf hingewiesen, dass es noch Sturm und Schneebruchschäden im Steig gibt, denen man über die Piste ausweichen muss. Hier hatte ich aber Glück, denn ich konnte in dem geschädigten Hang einen Trampelpfad erkennen. Dieser führte mich auch zu dem eigentlichen Steig, den ich im Aufstieg nehmen wollte. Die noch liegenden Bäume konnte man alle umgehen und so gelangte ich zum Gelände der Häusleralm, wo mir der freundliche Besitzer etwas zum Trinken angeboten hat. Dies hatte ich gerne angenommen, aber auf den Abstieg verschoben.

Nach der Hütte kommt man an einer Aussichtsplattform vorbei, die die ehemalige Bergstation des Liftes war. Jetzt stehe ich vor einem felsigen Grat der zum Lonzaköpfl hinauf reicht. Der Steig zieht aber nach links hinüber in eine steile Bergwiese die nach oben hin gequert wird. Dort erreiche ich den Kamm der von der Laasacher Höhe und dem Steinernen Mandl her kommt. An der T-Kreuzung kommt ebenfalls der Wanderweg Nr. 139 herauf. Mein eigentliches Ziel, der Törlkopf, ist aber nicht aufgeführt, dafür das Böseck und der Westerfrölke Weg Nr. 143.

Bisher war die Aussicht auf die umliegenden Berge noch sehr bescheiden, das Wetter war die Tage zuvor schlecht und regnerisch, erst für heute war Wetterbesserung angesagt. Auf den letzten Metern zum Lonzaköpfl wurde es dann auch etwas heller und das Gipfelkreuz wurde frei. Ich war überrascht dass auch zwei Bergwanderer dort Pause machten, denn den ganzen Weg hoch war nur ein Pärchen unterwegs, die gingen zur Watzinger Alm, die einzig bewirtschaftete und geöffnete Alm auf diesere Seite des Bergrücken. Dem Lonzaköpfl stattete ich nur einen kurzen Besuch ab und ging den Steig Nr. 143 weiter Richtung Törlkopf bzw. Böseck . Das Ziel konnte ich jedoch noch nicht sehen, weil immer noch Hochnebel angesagt war und schnell stellte sich auch heraus, dass das Gelände nun etwas anspruchsvoller wird.

Der Grat der hinüber zum Törlkopf führt wird nicht direkt gegangen, sondern meist in seiner linken steilen Flanke. Steilgrasflächen werden gequert, teilweise mit Seilversicherungen. An einer Stelle, die nicht versichert ist, war das Gras abgerutscht, der Boden darunter noch nass und schmierig. Eine heikle Stelle die man nur darüber im Grasansatz queren konnte. Dann wechselte der Untergrund in steilen, plattigen Fels. Hier waren die meisten schwierigen Stellen seilversichert. Der Steig wechselte dann auf die rechte Seite, wobei die Aussicht nach Südosten besser wurde. Nur den Törlkopf konnte ich nicht finden. So bestieg ich einen kleinen Felsgrat an dem das Böseck mit Farbe angeschrieben war, in der Hoffnung am Törlkopf an zu kommen. Eine Orientierung war schwierig, weil der Hochnebel immer wieder anstieg. Für kurze Zeit glaubte ich das Böseck erkannt zu haben, mein gesetztes Zeitlimit kam aber immer näher. Nach einer 10 minütigen Pause folgte ich dem Wegweiser zum Böseck. Vielleicht habe ich mit dem Nebel ja Glück und er lichtet sich noch etwas.

Urplötzlich wurde es heller, der blaue Himmel kam zum Vorschein und das Böseck konnte ich erkennen. Ein teilweise begraster Bergrücken baute sich vor mir auf, das musste der Törlkopf sein. Also ging ich weiter und erreichte das Gipfelplateau zehn Min. nach meiner Deadline. Schnell ein paar Fotos gemacht ging ich gleich wieder zurück, denn die umliegenden Gipfel wollten sowieso nicht aufmachen. Jedoch besserte sich auf dem Rückweg die Sicht nach Osten immer mehr und so hatte ich noch schöne Blicke auf die Ankogelgruppe und mein morgiges Ziel den Ankogel. Der Rückweg zur Häusleralm war wie im Aufstieg, bis auf den Abstecher auf das Lonzaköpfl, das man unterhalb queren konnte.

Auf der Terrasse der Häusleralm wurde ich schon erwartet und ich bekam gleich eine Dose Bier spendiert. Das zukünftige Hüttenwirtpaar ist sehr gesellig und freigiebig, ich und ein anderes Paar fühlten uns gleich richtig wohl. Später kam noch ein Wanderer vom Lonzaköpfl herab, der den Alpe-Adria-Trail bewandert und einen Abstecher machte. Es stellte sich heraus dass er im gleichen Hotel wie ich wohnte und so gingen wir gemeinsam den Steig hinab zum Hotel. Hätten wir nicht rechtzeitig zum Abendessen im Hotel sein müssen, wären wir wohl noch länger gesessen. Im Abstieg suchten und fanden wir auch den Steig, den ich im Aufstieg gehen wollte, natürlich hatte ich mich beim „Wirtspaar“ erkundigt. Der Georg, mein Begleiter, hatte ein gutes Tempo drauf, sodass wir mit Zeitreserve im Hotel ankamen.

Fazit:
Von der Höhe her und von den zurückgelegten Höhenmetern hatte ich keine Probleme, sodass die Generalprobe für den morgigen Tag, den Ankogel mit Bahnunterstützung zu besteigen, erfolgreich abgelegt wurde.

Gehzeiten ohne Pausen:
Mallnitz – Lonzaköpfl                                      2.30 h
Lonzaköpfl – Törlkopf                                     0.50 h
Törlkopf – Häusleralm                                     1.20 h
Häusleralm – Mallnitz mit Abstecher            1.10 h

Tourengänger: jagawirtha


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