Vincentpyramide 4215m - Balmenhorn 4167m - Corno Nero 4322m - Ludwigshöhe 4341m - Parrotspitze 4432m


Publiziert von Montanara , 10. August 2009 um 15:15.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:23 August 2006
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS   I 
Zeitbedarf: 3 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zur Mantovahütte entweder über Zermatt - Kl. Matterhorn - Castor - Liskamm (oder Passo del Naso) zur Hütte. Oder von Alagna zur Punta Indren und weiter zur Mantovahütte
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zermatt - Gornergratbahn bis Rotenboden - Monte Rosa Hütte
Unterkunftmöglichkeiten:Mantovahütte (Rifugio Citta di Mantova) Capanna Margherita Monte Rosa Hütte
Kartennummer:1348 Zermatt, 294 Gressoney

Der 2. Teil der Monte Rosa Tour (1. Teil siehe Castor - Liskamm (W - E)). Landschaftlich wunderschöne, auf den Normalwegen recht einfache Tour (aber auch die einfachen Touren haben Spalten !!!)

Nachdem wir tags zuvor über Castor und Liskamm zur Mantovahütte gingen, starten wir unsere Tour in Richtung Signalkuppe nun um 5:30 Uhr morgens. Da die Tour über die vielen Gipfel auf den normalwegen nirgendwo schwer ist (und meist auch ziemlich überlaufen), wollten wir an der Vincentpyramide eine eher nicht alltägliche Route nehmen. Der Westgrat ist im Gebietsführer "Walliser Alpen" als relativ leicht (G4 bzw. PD) angegeben. Das stimmt wahrscheinlich schon, allerdings nur dann, wenn man die richtige Route findet... Ich glaube jedenfalls nicht, dass zu einer Route mit PD steile, brüchige Flanken, steile Schneerinnen und diverse heikle Querungen gehören.... Dazu kam dann noch ein Höllenwind. Nun gut, irgendwann waren wir dann doch auf dem Gipfel, abenteuerlich wars und fernab von den Menschenmassen ;-) Auf dem Gipfel hatten wir dann ein ganz anderes Problem, Der Wind war derart stark, dass wir mehr oder weniger über den Gipfel kriechen mussten (standhaft blieben wir nur beim Gipfelfoto... mit Müh und Not). Unten im Vincentjoch hielt sich der Wind dann endlich in Grenzen. Weiter ging es nach einer Pause auf das Balmenhorn. Dies gestaltete sich als völlig unschwierig, die letzten Meter im Fels waren ein einfacher Klettersteig.
Etwas später, am Schwarzhorn (Corno Nero) hatten wir dann erstmal Stau. Da der Schneehang zum Gipfel aber relativ breit ist, und alle ganz rechts anstanden, entschieden wir, eben ganz links am Schneehang hoch zu gehen (zwar steiler, aber trotzdem sehr gut machbar). Auch abgestiegen wurde hier. Und weiter ging es unschwierig über die Ludwigshöhe.
Der Wind nahm immer mehr zu. Da es am nächsten Tag besser werdn sollte, entschieden wir, wieder zurück zur Mantovahütte zu gehen, um am nächsten Tag zur Parrotspitze und zur Signalkuppe aufzusteigen. Und eine Nacht mehr auf der Mantovahütte gibt vielleicht auch weniger Kopfweh in der nächsten Nacht auf der Capanna Margherita...

Am nächsten Morgen dann Abmarsch um 6:30 Uhr (wenn wir gewusst hätten, was wir da noch nicht wussten, wären wir um 4:30 Uhr gestartet, aber dazu später). Die Gletscherhänge bis zur Parrotspitze waren endlos und eintönig aber in einer einfach faszinierenden Hochgebirgslandschaft. Der Gipfelaufstieg zur Parrotspitze ist dann wieder etwas steiler und unser treuer Begleiter Wind war auch schon wieder munter am werkeln (wenn auch Gott sei Dank um einiges schwächer als am Tag zuvor). Über die Prrotspitze ging es dann weiter hoch zur Signalkuppe. Oben angekommen zeigte die Uhr 12:30 Uhr. Eigentlich war das Wetter für die ganze Woche gut vorhergesagt, für den kommenden Tag sollte es spätabends / nachts eine Gewitterfront geben... Auf der Capanna Margherita erfuhren wir aber, dass diese Front schon vormittags kommen sollte. Und somit war unser morgiges Programm mit Zumsteinspitze / Dufourspitze / Nordend doch eher ungewiss. Wir überlegten daher (kurz) ernsthaft, ob wir gleich weitergehen sollten, noch heute über Zumstein / Dufour / Nordend hinunter zur Monte Rosa Hütte. Wären wir heute morgen 2 h früher gestartet, hätten wir das Ganze durchgezogen. So war es uns aber doch schon zu spät....
Den Rest des Tages genossen wir dann bei strahlendem Sonnenschein auf der höchsten Hütte der Alpen. Vielleicht klappts ja morgen doch und die Front kommt später.... 
Die Nacht war besser als erwartet, kein bischen Kopfweh und gut geschlafen. Um 4:30 Uhr standen wir auf. Draussen sah es wider Erwarten noch recht gut aus. Die Hoffnung, heute doch noch zumindest die Dufourspitze zu erreichen, war wieder da. Um 6 Uhr standen wir auf der Zumsteinspitze, welche von der Signalkuppe aus einfach, aber doch etwas steil über Firn und einige Felsen erreichbar ist. Hinter dem Matterhorn sah man nun aber bereits die angkündigte Front kommen. Wann wird sie hier sein? Weitergehen? Umkehren? Etwa 30 - 35 Bergsteiger standen vor dieser Frage. Wir entschieden uns schweren Herzens für den sicheren Weg runter über den Grenzgletscher. Für die Überschreitung zur Dufourspitze entschieden sich lediglich 4 Personen, der Rest drehte um. Der Abstieg zur Monte Rosa Hütte war lang, aber in einer wunderschönen Umgebung und noch schien die Morgensonne... Der Grenzgletscher ist sehr zerrissen und man muss sich, besonders im unteren Teil, aufmerksam einen Weg durch das Spaltenlabyrinth suchen. Bei der Monte Rosa Hütte machten wir eine Pause. Danach gings weiter zur Station Rotenboden. Die letzten 15 min begleitete uns starker Regen und Donnergrollen. Die Front war da und die Entscheidung auf der Zumsteinspitze umzudrehen war richtig gewesen....  

Tourengänger: Montanara


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