Musterstein (2478 m) Westgrat - ein Klassiker im Wetterstein
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Der Musterstein ist ein mächtiger Gipfel im langen Wettersteingrat zwischen der Meilerhütte und den Wettersteinspitzen. Trotz Hüttennähe und zahlreichen Kletterrouten durch die Südwand wird er vergleichweise selten bestiegen. Meist wird der Musterstein bei einer Begehung des gesamten Wettersteingrats "mitgenommen". Allerdings bietet der Berg mit seinem Westgrat eine wunderschöne Felstour für Fortgeschrittene und zählt daher zu den absoluten Klassikern der Region.
Ausrüstung:
40 m Einfachseil
diverse Schlingen und Karabiner
komplette Abseilausrüstung
Steinschlaghelm
Schwierigkeiten:
Abstecher zur westlichen Törlspitze T3-4 I
Am Westgrat T6 und II im oft ausgesetzten Gelände. 2 Stellen III. Die Abseilstelle frei geklettert III
Abstieg über Ostgrat und Nordflanke ins Schafkar T6 I-II. (brüchig)
Abstieg übers Angerlloch T4 I (teils versichert)
Ansonsten überwiegend unschwierige Bergwege
Da die Tour
hier von
83_Stefan bereits ausführlich beschrieben wurde, nur noch ein paar persönliche Eindrücke und zusätzliche Informationen.
Zur Tour:
Für den Aufstieg zur Meilerhütte wählen wir den Weg über den Schachen. Der Anstieg zieht sich vor allem im unteren Bereich ordentlich, ist aber landschaftlich ungemein lohnend.
Direkt hinter der Hütte beginnt der Zustieg zum Westgrat. Den kurzen Abstecher hinauf zur aussichtsreichen Westlichen Törlspitze lassen wir uns natürlich nicht nehmen, die Östliche haben wir hingegen ausgelassen.
Im Anschluss geht es auf ausgeprägter Pfadspur, immer den Steinmännern folgend, weiter in Richtung Westgrat. Anfangs noch im Wandermodus, wird das Gelände schnell stotziger und erste Kraxelstellen sind zu meistern. Während die Spuren zunächst überwiegend durch die Flanke leiten, gelangt man bald an den ersten Grataufschwung. Spätestens hier verlässt man nun das Wandergelände und die Kletterei beginnt.
Direkt am Grat wird eine erste Steilstufe erstiegen (I-II). Infolge im stetigen auf und ab (Stellen II) bis zu einem plattigen 10-15 m Abbruch, der vorteilhaft abgeseilt wird (Ringhaken). Frei geklettert ist die Stelle mit III zu bewerten.
Nun ein paar Meter eine geröllige Rinne hinab und über ein ausgesetztes Band II (+) hinauf zur Schlüsselstelle (Steinmann). Der folgende Riss (III) bietet kompakten Fels und ist gut kletterbar. Am Ende der Seillänge befindet sich ein Haken zum nachsichern. Wir haben hier zwei Möglichkeiten gefunden. Während Moritz und ich direkt über eine plattige Stelle (III) in den Riss gequert sind, ist Ulf ein wenig abgestiegen und von unten kommend direkt in den Riss eingestiegen. Seine Bewertung III-. Im Grunde genommen ist diese Stelle für geübte Leute gut seilfrei machbar. Da das Gelände allerdings ziemlich ausgesetzt ist, war ich jedoch froh um das Seil.
Hat man die Stelle gemeistert, klettert man eine Rinne nach Norden ab und quert anschließend luftig aber an guten Griffen (II) hinüber in eine kleine Scharte. Jetzt hat man die Hauptschwierigkeiten auch schon hinter sich und es folgt von nun an schönstes Genussgelände (I-II) hinauf zur Grathöhe. Zuletzt dann nochmal ausgesetzt direkt am Grat (II) hinüber zum höchsten Punkt mit Kreuz und GB.
Am Gipfel dann die erwartet grandiose Aussicht. Der Musterstein zählt dank seiner zentralen Lage wohl zu den besten Aussichtslogen im Wettersteingebirge. Trotz Hüttennähe wird der Berg laut Gipfelbuch vergleichsweise selten bestiegen.
Der Abstieg erfolgt zunächst über den Ostgrat hinüber zu einem Vorgipfel (Stellen II). Hier noch ein Stück hinab, bevor man an einem Steinmann in die unangenehme Nordflanke wechselt. Zunächst hält man sich noch auf einer recht gut zu begehenden Rippe. Im weiteren Verlauf wird das Gelände jedoch immer unübersichtlicher und anspruchsvoller. Über zahlreiche Rinnen und Rippen querend, geht es im Zickzack durch brüchigstes Gelände hinab in Richtung Schafkar bzw. Hirschbichlsattel. Obwohl die Kletterei nicht schwierig ist (bis I+), handelt es sich um Gelände der unangenehmen Art. Man sollte gut auf die Steinmänner achten, da die Orientierung in dieser Steilflanke kein Selbstläufer ist und man sich wohl recht schnell in noch deutlich schwierigeres Gelände versteigen kann. Am besten hält man sich tendeziell eher rechts und gelangt so zu einer plattigen Rinne, die schließlich hinab zum weit abgeschiedenen Hirschbichlsattel leitet.
Anschließend gelangen wir über einen Klettersteig durch das sogenannte Angerlloch hinab zur Wettersteinalm, wo wir nochmal einkehren, bevor wir uns an den langen Forststraßenhatscher zurück zum Ausgangspunkt machen.
Fazit:
Spektakuläre 5 Sterne Tour im Wettersteingebirge. Für gute Kletterer handelt es sich beim Musterstein Westgrat eher um ein Leichtgewicht. Für reine Wanderer ist hier aber nichts zu holen. Zusammendfassend eher eine Tour für Freunde des klassischen Bergsteigens, die leichte Kletterei bis zum dritten Schwierigkeitsgrat im alpinen Gelände nicht scheuen.
Ausrüstung:
40 m Einfachseil
diverse Schlingen und Karabiner
komplette Abseilausrüstung
Steinschlaghelm
Schwierigkeiten:
Abstecher zur westlichen Törlspitze T3-4 I
Am Westgrat T6 und II im oft ausgesetzten Gelände. 2 Stellen III. Die Abseilstelle frei geklettert III
Abstieg über Ostgrat und Nordflanke ins Schafkar T6 I-II. (brüchig)
Abstieg übers Angerlloch T4 I (teils versichert)
Ansonsten überwiegend unschwierige Bergwege
Da die Tour


Zur Tour:
Für den Aufstieg zur Meilerhütte wählen wir den Weg über den Schachen. Der Anstieg zieht sich vor allem im unteren Bereich ordentlich, ist aber landschaftlich ungemein lohnend.
Direkt hinter der Hütte beginnt der Zustieg zum Westgrat. Den kurzen Abstecher hinauf zur aussichtsreichen Westlichen Törlspitze lassen wir uns natürlich nicht nehmen, die Östliche haben wir hingegen ausgelassen.
Im Anschluss geht es auf ausgeprägter Pfadspur, immer den Steinmännern folgend, weiter in Richtung Westgrat. Anfangs noch im Wandermodus, wird das Gelände schnell stotziger und erste Kraxelstellen sind zu meistern. Während die Spuren zunächst überwiegend durch die Flanke leiten, gelangt man bald an den ersten Grataufschwung. Spätestens hier verlässt man nun das Wandergelände und die Kletterei beginnt.
Direkt am Grat wird eine erste Steilstufe erstiegen (I-II). Infolge im stetigen auf und ab (Stellen II) bis zu einem plattigen 10-15 m Abbruch, der vorteilhaft abgeseilt wird (Ringhaken). Frei geklettert ist die Stelle mit III zu bewerten.
Nun ein paar Meter eine geröllige Rinne hinab und über ein ausgesetztes Band II (+) hinauf zur Schlüsselstelle (Steinmann). Der folgende Riss (III) bietet kompakten Fels und ist gut kletterbar. Am Ende der Seillänge befindet sich ein Haken zum nachsichern. Wir haben hier zwei Möglichkeiten gefunden. Während Moritz und ich direkt über eine plattige Stelle (III) in den Riss gequert sind, ist Ulf ein wenig abgestiegen und von unten kommend direkt in den Riss eingestiegen. Seine Bewertung III-. Im Grunde genommen ist diese Stelle für geübte Leute gut seilfrei machbar. Da das Gelände allerdings ziemlich ausgesetzt ist, war ich jedoch froh um das Seil.
Hat man die Stelle gemeistert, klettert man eine Rinne nach Norden ab und quert anschließend luftig aber an guten Griffen (II) hinüber in eine kleine Scharte. Jetzt hat man die Hauptschwierigkeiten auch schon hinter sich und es folgt von nun an schönstes Genussgelände (I-II) hinauf zur Grathöhe. Zuletzt dann nochmal ausgesetzt direkt am Grat (II) hinüber zum höchsten Punkt mit Kreuz und GB.
Am Gipfel dann die erwartet grandiose Aussicht. Der Musterstein zählt dank seiner zentralen Lage wohl zu den besten Aussichtslogen im Wettersteingebirge. Trotz Hüttennähe wird der Berg laut Gipfelbuch vergleichsweise selten bestiegen.
Der Abstieg erfolgt zunächst über den Ostgrat hinüber zu einem Vorgipfel (Stellen II). Hier noch ein Stück hinab, bevor man an einem Steinmann in die unangenehme Nordflanke wechselt. Zunächst hält man sich noch auf einer recht gut zu begehenden Rippe. Im weiteren Verlauf wird das Gelände jedoch immer unübersichtlicher und anspruchsvoller. Über zahlreiche Rinnen und Rippen querend, geht es im Zickzack durch brüchigstes Gelände hinab in Richtung Schafkar bzw. Hirschbichlsattel. Obwohl die Kletterei nicht schwierig ist (bis I+), handelt es sich um Gelände der unangenehmen Art. Man sollte gut auf die Steinmänner achten, da die Orientierung in dieser Steilflanke kein Selbstläufer ist und man sich wohl recht schnell in noch deutlich schwierigeres Gelände versteigen kann. Am besten hält man sich tendeziell eher rechts und gelangt so zu einer plattigen Rinne, die schließlich hinab zum weit abgeschiedenen Hirschbichlsattel leitet.
Anschließend gelangen wir über einen Klettersteig durch das sogenannte Angerlloch hinab zur Wettersteinalm, wo wir nochmal einkehren, bevor wir uns an den langen Forststraßenhatscher zurück zum Ausgangspunkt machen.
Fazit:
Spektakuläre 5 Sterne Tour im Wettersteingebirge. Für gute Kletterer handelt es sich beim Musterstein Westgrat eher um ein Leichtgewicht. Für reine Wanderer ist hier aber nichts zu holen. Zusammendfassend eher eine Tour für Freunde des klassischen Bergsteigens, die leichte Kletterei bis zum dritten Schwierigkeitsgrat im alpinen Gelände nicht scheuen.
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