Maldongrat Westgrat +Gabelspitze


Publiziert von Goschi , 14. August 2020 um 17:38.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 1 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:9km

 Diese Tour startet vom Hahntennjoch welches von Imst oder Elmen zu erreichen ist. Ich startete von Elmen aus und parkte am Hahntennjoch auf etwa 1894m Höhe. Der Maldongrat und die Gabelspitze sind 2 westliche Ausläufer der Heiterwand und 2 eigenständige Gipfel, die bei der Heiterwand Überschreitung meist zuerst überschritten werden.

Ich ging diese Tour am 01.August bei sehr schönem Wetter und brach vom Hahntennjoch zum Steinjöchl auf. Nach ca 40 Minuten erreichte ich das Steinjöchl auf ca. 2198m . Von hier aus folgt man erst mal im leichten bergauf dem Normalweg zum Maldongrat der gekennzeichnet ist. Nach circa 15 Minuten lässt man den Weg rechts liegen und man beginnt den Westgrat zum Maldongrat zu folgen. Markierungen gibt es keine aber der Weg ist logisch dem Grat folgend und man bleibt bis auf wenige Ausnahmen auf diesem. Die erste interessante Stelle ist dann eine steilere Wandstufe die sich vor einem aufbaut.Man geht ziemlich gerade hoch um kurz vor markanten dunkleren Gestein rechts heraus zu steigen. Diese Stelle würde ich mit II bewerten wobei man auch von II+ lesen kann. Danach geht es mit teilweise schönen Tiefblicken zur Anhalter Hütte weiter am Grad hinauf. Dann erreicht man eine Verschneidung welche man direkt übersteigt oder linker bzw rechter Seite unter Mithilfe der Hände begeht. Darauf folgt ein kurzer II Aufschwung um in wieder leichteren Gelände schnell an Höhe zu gewinnen. Kurz vorm Gipfel stellt sich nochmal ein kurze II Stelle entgegen die keine Probleme bereitet. Dann erreicht man auch schon die letzten Meter am Grat wo dann auch der Normalweg mündet und man über diesem das Gipfelkreuz erreicht.

Nun geht es weiter zur Gabelspitze über den Grat der etwas leichter zu gehen ist als der Westgrat zum Maldongrat.  Ostseitig geht es dann im I bis max.IIer Gelände hinunter zur tiefsten Stelle der Überschreitung. Diese Stelle kann auch nördlicher in einem rechten Schlenker etwas bröseliger und schuttbedeckter umgangen werden. Danach folgt wohl der schönste Gehteil des Grates zur Gabelspitze. Dort gibt es auch immer wieder grasige Abschnitte bevor es dann langsam wieder steiler wird und man im I Gelände über loses Gestein und Schutt zu einem Steinmann gelangt. Hier beginnt der interessante und anspruchsvollerer Teil zum Gipel.Ein Turm versperrt einem den direkten Weg zum Gipfel.
Man steigt steil in eine Einschartung ab wo loses Gestein rumliegt also sauber absteigen um nicht auszurutschen. In der Scharte angekommen hat man 2 Möglichkeiten. 1. Nordseite ca 10 bis 15 m absteigen brüchig und über ein Band zum Gipfelkörper queren II bis II + wird diese Stelle bewertet. 2. Möglichkeit von der Scharte ca. 10 m brüchig gerade hoch klettern II bis zu einem Steinmann welcher dann einen südseitig über ein schmales Band mit weiteren 2 Steinmännern zum Gipfelaufbau führt. Diese Querung wird meist mit II bewertet.

Ich entschied mich für die südseitige Umgehung die ich aber spannender machte als nötig da ich nach dem 1. Steinmann nach den steilen 10m das Band aus den Augen verlor und ca.25 bis 30 m in steilem brüchigen Gestein abstieg um einen geeigneten Weg zu finden. Es waren steile Schroffen im II Grad dabei relativ ausgesetzt und brüchig. Dann sah ich ein schmales Band welches ca.10 m in einem Riss am Grat mündete.Ich entschied mich weiter dorthin zu queren und zum Riss aufzusteigen um zu schauen wie es dahinter aussah. Keine Alternative da es dort zu schwierig für mich wurde. Also entschied ich mich den Grat  von dieser Stelle aufzusteigen. Ich würde 2 steilere kurze brüchige Aufschwünge mit II bis III bewerten. Dann sah ich gerade über mir in ca 50 Höhenmeter Entfernung endlich wieder das Gipfelkreuz. Dann am Gipfelkörper angekommen sah ich auch linkerhand vom Grat aus das Band der eigentlichen Querung und dachte mir, okay war ein kleiner Umweg. ;-) Egal im I Gelände die letzten Meter zum Kreuz und geschafft. Vom Gipfel hat man eine schöne Aussicht zur vorderen und hinteren Platteinspitze, Kienberg, Rauchberg, Tschirgant, Heiterwand Hauptgipfel usw. Auf dem Rückweg dann fand ich das Band direkt auf Anhieb und die Querung war im Vergleich zum Aufstieg fast ein Spaziergang.  Vom Maldongrat bin ich dann den Normalweg runter der max. I Gelände aufweist und steinschlaggefährdet ist in der Rinne. Unschwierig zurück zum Steinjöchl und Hahntennjoch wo ich parkte. Von dort wieder Richtung Elmen runter um noch kurz beim Gasthof zur Gemütlichkeit einen super Kaiserschmarrn zu essen.

Kurze Bemerkung zu den Bildern. Keine Ahnung warum manche schief dargestellt werden beim hochladen waren sie gerade.Wenn mann aber auf Originalgröße des einzelnen Bildes anklickt wird es richtig angezeigt.  Sorry....

Zu den Schwierigkeiten der Tour:

Maldongrat Westgrat T5+ max II
Übergang zur Gabelspitze T5 max II
Schlüsselstelle südliche Querung
Mein verhauer hin T6 II bis III
Zurück richtig über das Band für mich nicht mehr als I+( Nur bezogen auf das Band)
Die ca.10m Abstieg in die Scharte so ne II

Fazit zur Tour:

Schöne kurze Tour mit schönen kurzen Kraxelstellen und klasse Tiefblicken zur Anhalter Hütte und der Hahntennjochstraße die nach Imst führt. Etwas brüchig aber mit etwas Erfahrung und Trittsicherheit ein wunderschönes Erlebnis in der Natur das nicht überlaufen ist.


Tourengänger: Goschi


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Kommentare (9)


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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 15. August 2020 um 07:23
Gratulation zum Beginn der Heiterwand-Überschreitung!
Wenn du das gut hinbekommen hasts, arg viel schwerer wird es danach auch nicht, allerdings ist der ganze Grat sehr lang.
Im Solo sollten Reserven und Kletterfertigkeiten bis zum IVer schon mitgebracht werden (oder ein Seil zum Abseilen von ein paar Stellen - vgl den ausführlichen Bericht von Ali)

Wegen der Bilder
hikr hat wohl immer wieder Probleme mit Hochformaten.

Ich mache es so, dass ich meine hochformatigen Bilder am PC (mit irfanview) drehe und überspeichere, bevor ich sie auf hikr hochlade - das hat bis jetzt immer funktioniert

VG Nyn

Goschi hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2020 um 09:01
Hallo Nyn,
Vielen Dank für deinen Kommentar! Die Anforderungen habe ich gut hinbekommen und habe da noch Reserven über. IVer im Abstieg würde ich angeseilt vorziehen und mit einem Partner die Überschreitung machen. Da ich aber einen Riss im Innenmeniskus im rechten Knie habe seit geraumer Zeit ist das im Moment zu anspruchsvoll für meinen Körper sowie leider auch andere längere Touren.
Danke auch für den Tipp mit den Bildern, dass werde ich bei Gelegenheit mal probieren. Hab schon gesehen, dass du sehr schöne anspruchsvolle Touren gemacht hast. Respekt!

Beste Grüße
Gregor

Nyn hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2020 um 11:23
Hallo Gregor,

Eine Innenmeniskusverletzung? Oje...
Dass du damit überhaupt auf Tour gehen kannst - für mich hört sich es so an, als ob das ev operiert werden müsste....

Ich hoffe, dass wenn es gemacht werden muss, dass es gut verläuft.

Einen Partner für die HW-Komplett-Ü zu finden - falls Du keinen hast - könnte hier auf hikr durchaus zum Erfolg führen. Es gibt da glaube ich schon ein paar Kandidaten, die das seit Längeren ebenfalls auf der Pfanne haben

Markus




Goschi hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2020 um 11:48
Hallo Markus,

Ich war auch froh, dass, das Knie dieses Jahr gehalten hat dank tapen wahrscheinlich. Letztes Jahr im Oktober wollte ich den Plattigspitzen Ostgrat machen merkte aber schon Schmerzen kurz vor dem Einstieg also kehrte ich um aber hing noch dafür die Reichspitze dran...böser Fehler bin vom Gipfel 4 Std ins Tal gehumpelt. Danke auf jeden Fall für deine Genesungswünsche ja und es könnte auf eine OP hinauslaufen.

Bin mir sicher das hier ein paar Leute sind die die Überschreitung reizt;-).

Gregor

Nic hat gesagt:
Gesendet am 15. August 2020 um 16:25
Klasse Tour! Natürlch auch schon lange auf meiner Liste. Aber da steht viel. :)

VG Nico

Goschi hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2020 um 17:04
Hallo Nico,

Die Reichspitze ist ein schöner Berg und lohnt sich auf jeden Fall. Nur die Drahtseile stören mich da... Und Plattigspitze Ostgrat sieht einfach so reizvoll von der Hanauer Hütte aus. Aber du hast ja mit den Hikr,, Legenden " mit der Freispitz Überschreitung einen rausgehauen! Glückwunsch zu dieser Klasse Tour.

Besten Gruß
Gregor

Goschi hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2020 um 17:20
Hallo Nico,

Hab es jetzt erst gemerkt, du meinst die o.g. Tour..... Ja die lohnt auf alle Fälle und würde dir mit Sicherheit gefallen. Meine Liste wird auch immer länger ;-).

VG
Gregor

Nic hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2020 um 17:26
Ja, meinte die Gabelspitze. Mir schwebt da schon länger eine Rundtour vor. Vom Kratzersattel auf die Steinmannlwand und weiter via Gabelspitze zum Maldongrat. Die gesamte Überschreitung würde mich auch reizen...aber nur mit Seil für die Schlüsselstellen.. War bisher auf der Tarrentonspitze, Heiterwand HG, Heiterwandeck und Maldongrat. Echte ne tolle Gegend.

VG Nico

Goschi hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. August 2020 um 17:47
Klingt sehr gut die Rundtour die dir da vorschwebt. Bestimmt gut machbar und auskennen tust dich da ja auch bei all den Gipfeln die du da schon gemacht hast. Die Überschreitung würde ich auch nur für die entscheidenen Stellen am Seil gehen.

VG
Gregor


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