Frühlingsskitour Hasenflüeli

Wer wie ich zum Skivergnügen ins urtümlich gebliebene Tal von St. Antönien fährt, dem fallen überall die Lawinenschutzbauten auf, die von Ingenieurskunst aber auch von grosser Not erzählen. Im Winter 1935 forderte die Chüenihornlawine 7 Menschenleben, zerstörte 2 Wohnhäuser und eine Scheune. Im grössten Schweizer Lawinenwinter von 1951 zerstörten Lawinen 42 Gebäude, davon 9 Wohnhäuser und forderten dank grossem Glück "nur" 1 Menschenleben, jedoch 50 Stück Grossvieh. Die Einheimischen, als ursprüngliche Walser keine Weicheier, wollten das Tal schon aufgeben. Dank dem Einschreiten der Bündner Regierung und den ersten grossangelegten Lawinenverbauungen in der Schweiz wurde die einheimische Bevölkerung schliesslich zum Bleiben veranlasst.

Beschreibung der Tour
Ich startete die einfache und gemütliche Tour bei prächtigem Frühlingswetter beim Parkplatz Engi, wo noch etwa 50 cm Schnee lag, um Viertel nach 8 Uhr (nur max. ca. 10 Parkplätze, Tages-Parkkarten für Fr. 6.- im Dorf lösen). Im noch kühlen Tal von Gafia etwa 300m hinein, vor dem Schlangenstein (einem grossem Bergsturzblock) nach rechts abzweigen und dann steiler hinauf nach Säss. Nach etwa 200 Höhenmetern wärmte bereits die Sonne, der harte Schnee war nun bald recht griffig. Hier schöner Blick zum Chüenihorn mit seinen Lawinenverbauungen, zum nahen Eggberg und Hasenflüeli, hinüber zum Schollberg, Sulzfluh und Drusenfluh. Die Ammaflue links liegen lassend  über die Jenazer Gafia den weissen Hang wieder steiler hinauf zum Geisstschuggengrat mit dem grossen Steinmann. Von hier in wenigen Minuten hinüber zum Hasenflüeli mit seinen Hasenohren. Nach ausgiebigem Znüni mit Blick zum Jägglischhorn herrliche Abfahrt über weite Hänge in bestem Sulz. Über Litzistafel und entlang dem munteren Gafierbach erreichte ich wie mans gerne hat  - nämlich ohne die Ski tragen zu müssen und ohne jeden Kratzer an meinem Belag - wieder mein Auto.