Monbachtal (bei hohem Wasserstand, und mit nassen Füßen)


Publiziert von WolfgangM , 29. Februar 2020 um 19:37.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:29 Februar 2020
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 230 m
Abstieg: 210 m
Strecke:Bahnhof Monbach - Monbachtal - Monakam - Bad Liebenzell
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahnhaltepunkt Monbach-Neuhausen an der Regionalbahn Pforzheim - Horb
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahnhof Bad Liebenzell an der Regionalbahn Pforzheim - Horb
Kartennummer:opentopomap.org

Das Monbachteil ist ein südlich von Pforzheim gelegenes wildromantisches Tal mit vielen Felsen und Wasserkaskaden. Ein Wanderpfad führt im Talgrund direkt am Wasser entlang und überquert dabei den Monbach insgesamt sechs Mal auf Querungsstellen über Steine. Besonders spannend ist die Tour bei hohem Wasserstand, wie heute, weil dann die Bachquerungen spannend oder sogar unmöglich werden.

Ich startete die Tour am Bahnhaltepunkt Monbach-Neuhausen an der stündlich befahrenen Bahnstrecke von Pforzheim nach Horb. Der Bahnhaltepunkt liegt abseits von Ortschaften, es gibt hier nur eine christliche Tagungsstätte, einen Minigolfplatz, und eben den Zugang zum Monbachtal. Nachdem man das Gelände von Tagungsstätte und Minigolfplatz verlassen hat, geht der Weg zunächst auf der (in Gehrichtung) rechten Seite des Monbachs entlang, bis die erste Querungsstelle nach links erreicht ist. Die hier vorhandenen Steine waren heute so hoch von Wasser überspült, dass eine Querung unmöglich war. Stattdessen arbeitete ich ich mich am rechten Ufer weiter vor, teilweise am Hang kletternd, bis ich den Bach auf quer liegenden Baumstämmen nach links queren konnte.

Die zweite Querungsstelle nach rechts war ebenfalls überschwemmt, hier querte ich etwas weiter an einer besser geeigneten Stelle mit gewagtem Sprung über die Felsen. Die dritte Querungsstelle nach links und die vierte nach rechts ware trotz Hochwassers noch überquerbar, die fünfte nach links dagegen nicht mehr. Auch hier fand ich eine Querungsmöglicheit etwas weiter über Felsen und eine Bauminsel.

Bis hierhin war noch alles gutgegangen, aber dann kam was kommen musste: Die sechste Querungsstelle nach rechts war wieder so hoch von Wasser  überspült, dass ich stattdessen eine geeigneter erscheinende Stelle in der Nähe wählte. Hier war ein Sprung von  fast 2 Meter von einem stabilen Felsen auf einen etwas unsicheren nassen Felsen zu absolvieren. Der Sprung und der erste Landeschritt auf dem Felsen gelang mir auch noch, aber der Schwung trieb mich weiter in ein anschließendes 40 cm Wasserloch, in dem ich dann mit beiden Beinen zum Stehen kam. Da meine Schuhe natürlich keine 40 cm hohe Schäfte hatten, liefen sie augenblicklich voll und ich hatte klitschnasse Füße, Socken und Schuhe. Was jetzt tun? Zumal es jetzt im Winter auch nicht besonders warm war?

Ich erinnerte mich an meine Outdoor-Erfahrung und tat folgendes: Schuhe und Socken ausziehen und die nackten Füße mit Taschentüchern abtrocknen. Dann zwei Plastiktüten, von denen ich immer einige im Rucksack mitführe, über die nackten Füße. Anschließend die ausgewrungenen Socken über die Plastiktüten ziehen und damit wieder in die nassen Schuhe (Einlegesohlen der Schuhe vorher auch ausgewrungen). Auf diese Weise behielt ich danach trockene Füße, und, da die Plastiktüten etwas isolieren, auch warme Füße.

Da ich kurz vor einer Abzweigstelle war, an der man das Monbachtal in Richtung des Örtchens Monakam verlassen kann, beendete ich meine Abenteuer in der Schlucht und ging nach Monakam hoch. Am anderen Ende des Ortes folgte ich dem Wanderweg "Monakamer Kirchweg" hinunter nach Bad Liebenzell. Auf eine eigentlich noch vorgesehene Einkehr in Bad Liebenzell verzichtete ich, da ich mit meinen nassen Füßen und verschlammten Beinen nicht mehr so richtig ausgehfein war, außerdem waren die Plastiktüten auf den Füßen leicht unbequem und etwas Wasser kam auch durch. So fuhr ich dann vom Bahnhof Bad Liebenzell direkt wieder nach Hause.

Nachbemerkung: So spannend wie von mir erlebt ist die Monbachschlucht nur bei hohem Wasserstand. Bei Trockenheit fließt dort nur ein kleines Rinnsal und man kann bequem wandern. Aber auch dann geht es über Felsen und Stufen, so dass auch dann eine Schwierigkeitsbewertung von T2 angemessen ist. Heute waren einige Bachquerungen eher mit T3 oder T4 einzustufen.



Tourengänger: WolfgangM


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