Sunnighorn - und 3 weitere Simmefluegipfel
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Frühzeitig ist dieses Jahr - in diesem „Winter“ - der attraktive Steig zu den Simmefluegipfeln ausgeapert, so dass wir diesen bereits in der zweiten Hälfte Februar drei Bergkameraden zeigen können.
Bei noch reichlich vorhandener Bewölkung starten wir beim Parkplatz Brodhüsi, wo gleich die offizielle wbw ausgeschilderte Route beginnt.
Sogleich leitet der Steig im Wald steil hoch; im letzten Abschnitt vor dem eigentlichen Simmeflue-Steig sind bereits Drahtseile in den felsigen Passagen - und gelb markierte Griffmöglichkeiten - vorhanden.
Beim Einstieg vor der eigentlichen, durchwegs 45 ° und mehr aufweisenden, Felswand schalten wir eine kurze Pause ein, um die Helme aufzusetzen - obligatorisch! (auch heute sichten wir seitlich oberhalb von uns Gämsen - ein von ihnen losgelöster Stein fliegt auch einmal in unsere Richtung hinunter …)
An der eindrücklichen Felswand eröffnet sich ein immenser Hochblick; der Steig selbst beginnt verhältnismässig moderat - die herrlichen Felspassagen werden mit zunehmender Dauer kraxliger und anspruchsvoller. Sie wechseln ab mit einzelnen Gehgeländestrecken (über den abschüssigen Flühen) und bieten zwischendurch atemberaubende Tiefblicke nach Brodhüsi, zum Thunersee und ins BO.
Der kurze Abstecher zum Adlerhorst, einer höhlenartigen Felskaverne (mit Bank und Wandbuch - das aktuelle noch von uns), darf nicht fehlen: eine kurze Rast mit kleiner Stärkung geniessen wir hier.
Nach dem wohl exponiertesten Steigabschnitt geht der Steig wieder in teils waldiges Gelände über. Im teils laubgefüllten Couloir, in welchem meist gegen Anfang Mai hin die Flueblüemli um die Wette blühen, verlassen wir die felsigen Partien; der Rest des Anstieges zum Grippelisattel verläuft nun im Wald.
Auf der Nordseite des Simmefluegrates verläuft nun der Zustieg zum ersten unserer vier Gipfel; die letzten Meter hinauf zum Sunnighorn sind am Fels, teilweise sogar luxuriös seilgesichert, zurückzulegen.
Hier herrscht selbstverständlich grosse Freude ob des spannenden Aufstieges, des Gipfelerfolges sowie der nun fantastischen Tiefblicke (Richtung Interlaken wie auch nach Thun); wir verbringen hier unsere Mittagsrast, bevor wir aufbrechen zum benachbarten Gipfel.
Eine kurze Waldpassage und ein leicht „knackiger“ Grat leitet über zum Zwärgli, dem nordöstlich vorgelagerten Nebengipfel des Sunnighorns.
Wir kehren über den Grat zurück zum Sattel vor dem Sunnighorn, ab welchem der kurze felsige Abstieg und die Querung zum Grippelisattel beginnen.
Ab diesem gilt es nochmals abzusteigen bis zur Wegverzweigung unterhalb der Flühe der Mittagflue; über ein kurzes Band führt der nicht markierte Steig durch den Wald wieder höher - erst bis zum Abzweig des Abstieges über den Chienberg. Dem Pfädlein (welches einzelne verblasste wrw Markierungen aufweist) folgen wir auf der Südseite des Massives der Simmeflue weiter bis zum eher unscheinbaren Abzweig, welcher uns zum dritten der heute besuchten Gipfel einlädt. Ein kurze, doch feuchte - und mal sehr enge - Felsrinne leitet über zum karstigen, aussichtsreichen und eher flachen Gipfelplateau des Fliederhorns.
Zurück auf dem querenden Pfädlein, setzen wir unsere meist durch den Wald führende Wanderung auf der Talseite der Simme in westlicher Richtung fort; eine neu mit einem lose und frei hängendem Seil eingerichtete Felspassage erfordert etwas erhöhte Trittsicherheit. Danach sind die Schwierigkeiten für heute vorbei; nach einer weiteren, eher flachen, Passage steigen wir kurz weglos direkt zum Grathüttli Hürleni auf.
Direkt steuern wir auf ersichtlichem Pfädlein den Hürleni Westgipfel an; ein wenig ruppiger steigen wir auf dessen Westseite im Wildwuchs ab zum Alpgelände bis zu Chrindi.
Hier folgen wir jedoch nicht dem BWW nach Westen, sondern visieren über die arg genutzte Alpweide den erst am weiter unten befindlichen Waldrand den uns gut bekannten Durchlass zum ab hier wieder eingezeichneten Weglein an.
Auf diesem erreichen wir das Ende der von W her einmündenden Forstrasse auf P. 1266. Steil und sehr rutschig (viel Laub, darunterliegende Wurzeln und Steine) „kämpfen“ wir uns im Lüpersbergwald hinunter zum offenen Gebiet von Teller durch. Bei der Hütte auf P. 1038 legen wir einen letzten Halt ein, bevor wir auf dem Alpgelände weiter zum nächsten Waldgürtel absteigen.
Steil erweist sich auch das Begehen der Lichtung auf Raafbrand, bevor wir wieder im Wald zum Wegkreuz auf P. 721 gelangen. Hier halten wir uns gegen Westen, und folgen dem Fahrweg bis kurz vor dem grösseren Ökonomiegebäude am westlichen Rand des Altisachers. Vor diesem überwinden wir weglos den Steilhang zur vielbefahrenen Hauptstrasse - freundliche Autofahrer¦innen lassen uns diese problemlos überqueren.
Übers Land streben wir anschliessend der Zufahrtsstrasse und Brücke über die Simme zu; ab Burgholz wandern wir dem Fluss entlang talauswärts. Über die alte Portbrügg wechseln wir wieder die Flussseite und dürfen zu guter Letzt der Hauptstrasse entlang zurück zum Ausgangspunkt, Parkplatz Brodhüsi marschieren.
Den Einkehrschwung vollziehen wir in Onkel Thoms Schnitzelscheune - ein wohl sehr gut besuchtes Esslokal …
dieses Jahr gilt es wohl einen Monat früher zu den Flueblüemli aufzubrechen!
▲ 25 min bis Einstieg
▲ 35 min bis Adlerhorst
▲ 40 min bis Sunnighorn
▼▲ 40 min bis Fliederhorn
▼ 1 ½ h bis Teller, Hütte P. 1038
▼ 1 ½ h bis Parkplatz Brodhüsi
unterwegs mit Urs A.
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