Skitour Guggernüll - bellissimo

Wenn man von Sufers in Richtung Splügen fährt, beherrschen linkerhand der Guggernüll und dahinter das Einshorn als mächtige pultförmige Gipfel die ganze Szenerie. Auf der Westseite bricht der Guggernüll mit gewaltigen Wänden tief in die finstere Areuaschlucht ab. Während in meinem alten SAC-Skitourenführer Graubünden noch eine Aufstiegszeit von 5.5 Std ab Splügen veranschlagt wird, kann der sehr schöne und leicht erreichbare Skiberg heute ab dem Skilift bei der Tamboalp gut in 2 bis 2.5 Std erreicht werden.

Beschreibung der Tour
Seit das Skigebiet San Bernardino geschlossen ist, weichen viele Tessiner offensichtlich ins Skigebiet Splügen-Tambo aus. Jedenfalls herrschte bei an der Talstation in Splügen grosses Gedränge, als ich an der Kasse mein Skitouren-Billet für Fr. 21.- löste. Auf der Tanazhöhe empfing mich ein herrliches Panorama: Vor mir die spitze Pyramide des Pizzo Tambo, links das Surettahorn und rechts der Guggernüll. Auf der Tamboalp fellte ich an und stieg der ausgetretenen Skispur nach über Rietboda vorbei am "Alten Säss" Richtung Hintertälli. Ich erwartete bei diesem Prachtstag viele Skitourenfahrer. Ich war im Aufstieg jedoch alleine und begegnete insgesamt nur 3 weiteren Tourengängern. Nun in der Sonne gemächlich in Richtung Gemsschlucht. Auf diesem sonnigen Sattel rastete ich mit Blick zum eindrücklichen Einshorn und ins einsame Val Curciusa hinunter. In gut einer guten halben Stunde erreichte ich schliesslich über den abgeblasenen Südgrat den Gipfel des Guggernülls. Hier leisteten meine Harscheisen gute Dienste. Trotz etwas unangenehmem Wind genoss ich eine längere Rast auf diesem phantastischen Aussichtspunkt im Rheinwald. Infolge der Schneeverfachtungen in der Höhe waren die ersten 500 Höhenmeter der Abfahrt ziemlich ruppig und somit gar nicht ideal für meine beeinträchtigte Bandscheibe. Erst  ab einer Höhe von 2400m fand ich einige schöne Pulverschneehänge vor. Über die harten Pisten des beschneiten Skigebiets erreichte ich wieder das Dorf Splügen.