Früetobel via Querfeldeini und Hinter Warten aufs Schnebelhorn


Publiziert von maenzgi , 26. November 2019 um 23:00.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:23 November 2019
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG   CH-ZH 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 650 m
Abstieg: 650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Parkplatz Skilift Steg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW bis Parkplatz Skilift Steg

Einleitung:
 

Bei mir lagen bisher kaum Touren drin dieses Jahr. So wollte ich Kondition trainieren und dabei noch die eine oder andere Wand ausprobieren im ZH-Oberland. Als sich ein Kollege anschloss, war klar, es sollten spannende und schwierige Touren werden. Ursprünglich sollte es die Via Quintilla von Ossi werden, mir unterlief dabei jedoch ein Fehler, weshalb wir vermutlich eine neue Route erstellten. Ich nenn sie jetzt mal Via Querfeldeini im Flürentobel. Danach kam die Hinter Warten Nordwand und der Abschluss sollte einfach aufs Schnebelhorn führen. Für einmal habe ich nur wenig zu schreiben als Einleitung, weshalb wir gleich zur Route kommen.
 
Tourenbeschrieb:

Skiliftparkplatz Steg-Chleger: T1 45min mit Umweg


Beim Skiliftparkplatz Steg liefen wir los. Zuerst  rechts vom Bach auf einer Fahrstrasse dann über die Brücke auf die linke Seite und der Asphaltstrasse entlang. Dort wo die Strasse links hoch geht zur Strahlegg liefen wir gerade aus wieder auf einer Fahrstrasse. Bereits früh zeichnete sich ab, dass der Weg wohl schwierig wird. Den beim Abzweiger Chleger liefen wir zuerst vorbei, obwohl ich schon einmal dort war. Deshalb liefen wir bis zur Stierweid bevor wir drehten.

Flürentobel via Querfeldeini-Strahlegg: T5+, 2h

Als der Einstieg gefunden war ging es los im Bach. Den ersten kleinen Fall konnten wir noch direkt ersteigen, den zweiten gingen wir links hoch auf den Weg. Dann nach hinten bis zur ersten Verzweigung des Baches. Ich lass den Bericht von Ossi komplett falsch, weshalb wir bereits hier rechts gingen. Kurz darauf kommt der vermeintliche grosse Giessen von Ossi also rechts los und die Stahlseile suchen. Sie wurden jedoch nichts gefunden. Deshalb auf der rechten Seite die letzten Ausläufer des Nagelfluhbandes hoch. Schon bald kommen einem dann Wurzeln zu Hilfe. Nach ca. 50m sahen wir dann ein Wildpfad. Diesem folgten wir nach links. Schätzungsweise querten wir 3 Runsen bevor ein spannender Sporn lockte. Es dürfte der schwierigste sein, welchen wir ausgewählt hatten. So kraxelten wir munter hoch. Meist hatte es gute Wurzeln, seltenen Nagelfluh. Irgendwann stand ich vor einer Wand, welche nicht bezwingbar war. Deshalb eine kurze Querung 5m extrem ausgesetzt nach rechts um die Wand herum. Sobald ich einigermassen Stand hatte, warf ich ihm mit dem Seil, den Pickel zu, da er keinen dabei hatte. Nun ging es 10m hoch an guten Wurzeln aber immer noch sehr ausgesetzt. Danach wirkte es als lief der Sporn einfach aus. Deshalb querten wir das gesamte Tobel auf einem Wildpfad. Teilweise augesetzt durch Runsen, teilweise einfach im Hang bis wir schliesslich zuhinterst waren wieder auf Höhe des Baches. Dort sahen wir noch zwei Nummerntafeln vom Schiessstand. Da wir nicht wussten, was uns noch erwartete, liessen wir sie zurück. Der Kessel sieht eindrücklich aus. Wir stiegen dann hoch zur Tanne, wo es gute Wurzeln über dem Nagelfluh hatte. Danach eine weitere Stufe hoch auf ein Podest. Nun sahen wir nahe beim Wasserfall einen steilen Sporn, welcher viele Wurzeln hatte. Diesen kraxelten wir nun streng nach oben bis wir auf den Weg trafen, welcher uns zu den Schiesstafeln führte. Von dort über die Wiese hoch zur Strahleggstrasse.

Strahlegg-Hinter Warten: T6-, 1h 45min

Von der Strahleggstrasse ging es dann links um den Warten herum bis zum Stahl, welcher direkt unter der Wand steht. Von diesem ging es nun gerade hoch. Dank Ossi super Bild, fanden wir den Einstieg sofort. Sieh Bild unten. Die erste Stufe 10m liess sich einfach an Wurzeln bezwingen auf ein Podest hoch. Danach geht es leicht rechts herum in Gras wieder ca. 10-15m aufs nächste Podest. Hier noch gut bezwingbar mit Pickel. Von dort geht es dann leicht links oberhalb von 2 Bäumen unterhalb der Nagelfluhwand. Erkennbar als Wegspur aus meiner Sicht. Nun kommen wir in die Todeszone wie sie von Ossi liebevoll getauft wurde. Dieser durchstieg die Wand scheinbar Diagonal. Was wohl leicht weniger steil war, dafür noch ausgesetzter. Wir stiegen vom 2 Baum senkrecht nach oben. Ich denke 60°+. Die ersten 5m völlig freistehend, mit abschüssigen Tritten. Den Pickel leicht krampfhaft umklammert. Sobald ich genug dicke Tannenäste für die 2 Hand hatte, ging es besser. Dafür wurde es sperriger, wegen den Ästen. Als ich oben war, schmiss ich erneut den Pickel runter und mein Kollege machte sich an den Aufstieg. Nach ca. 4m wurde es ihm richtig unwohl. Deshalb warf ich ihm mit Mühe und Not das Seil durch die Äste zu. Er „chnorzgte“ sich mit letzten Kräften nach oben. Nun wird es fast schon flach, bis wir vor der nächsten Wand stehen. Hier queren wir wieder abschüssig nach links, bis dass von Ossi erwähnte Wurzel, Schrofen, Grasgemisch kommt welches einem Hilft auf den Gipfel zu kommen. Wir gratulierten uns ausgiebig. Waren jedoch beide psychisch ziemlich Ko.

Hinter Warten-Schnebelhorn: T2, 30min

Zuerst den Grat hinunter und dann auf der Strasse zum Tierhag. An diesem vorbei und einfach hinauf aufs Schnebelhorn. Wir waren beide Müde, aber glücklich über diese geniale, aber wirklich fordernde Tour.

Schnebelhorn-Strahlegg-Chleger-Steg: 1h 15min

Runter gings dann zuerst auf die andere Seite Richtung Roten. Schon bald bogen wir aber nach links und konnten so dem Wanderweg folgen, welcher am Stall vorbei ging zurück zur Strahleggstrasse. Dieser folgten wir nach links zum Schützenhaus. Von dort auf dem Wanderweg nach unten zum Chleger und von dort zurück zum Auto.

Fazit:
 
Es war heute genial mit M. diese Tour zu machen. Da wir nur einen Pickel hat, brauchten wir öfters das Seil um den Pickel zurück zu geben. Es fühlte sich an wie eine Seilschaft.
Zum Schluss gibt es noch zu sagen:
Ich liebe meine Heimat, das Zürcher Oberland. Es gibt so viele verborgene Ecken in dieser Region. Naturpur. Dazu kommt der Adrenalienkick nicht zu kurz. Kurzum alles was das Herz begehrt finde ich hier. Ein Pickel gehört für mich immer dazu auf solchen Tobeltouren, ebenso ein Helm, wenn man zu zweit unterwegs ist. Zu beachten ist, dass nur in den wenigsten Tobel ein Netzempfang herrscht. Wer dort eintritt, sollte sich der Gefahr absolut Gewiss sein, dass er so schnell wohl kaum gefunden wird. Gehen doch zum Glück nur wenige diese naturbelassenen Ecken des Oberlands. Zeitangabe in reiner Gehzeit.

Tourengänger: maenzgi


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Kommentare (2)


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ossi hat gesagt: Na...
Gesendet am 27. November 2019 um 07:11
...hat anscheinend Spass gemacht! Ich vermute, Ihr seid im Früetobel irgendwo am "Breiten Sporn" herumgeklettert. Der Mittelsporn wäre noch weiter hinten im Tal gewesen.

LG
ossi

maenzgi hat gesagt: RE:Na...
Gesendet am 27. November 2019 um 07:21
Hallo Ossi, Spass hat es auf jedenfall gemacht, aber dein gut gestuftes Gras bewundere ich;)

Ich denke wir sind sogar noch weiter rechts geblieben als der Breite Sporn, aber es war interessant. Dafür habe ich noch mind. 3x die Möglichkeit auf neuen Pfaden durchs Früetobel zu gehen;)

LG Manu


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