Direkt von Savièse ins Chablais: Pas de Cheville und Col des Essets

Am Freitag mache ich mir das schöne Herbstwetter zunutze um einen lang gehegten Traum zu verwirklichen: direkt über die Berge von Savièse ins Chablais, ohne den Umweg über das Rhoneknie bei Martigny! 
 

Ich purzle früh aus dem Bett und fahre um 5h mit dem Velo los; wie bei meinen meisten Touren liegt der Startpunkt vor der Haustüre. Über Pont du Diable erreiche ich Erde und Aven. Ab Aven ist die Strecke sehr spektakulär, und ich bin froh kriege ich dank der Finsternis nicht jeden Abgrund neben der Strasse mit (obwohl der Mond ein paar schöne Ausblicke erlaubt). Vor Derborence wird es langsam hell. Durch das riesige Felssturzgebiet erreiche ich die Auberge du Lac, wo ich nochmals frühstücke. Es ist mein zweiter Besuch in Derborence. Ich finde den Ort eigentlich recht schön, aber irgendwie auch bedrückend: sind es die riesigen Felswände, oder spürt man noch die 14 Toten vom Felssturz von 1714?
 

In Derborence ist der Teer zu Ende, und Schieben und Tragen ist angesagt: steil und steinig wandere ich hinauf nach Cheville, wo ich nochmals ein bisschen fahren kann; dann trage ich wieder, bis ich den Pas de Cheville erreiche. Trotz der Mühen ein schöner Aufstieg!

Vom Pas de Cheville chille ich in leichter Abwärtsfahrt nach Anzeinde, wo ich mir im Refuge ein feines Stück Kuchen gönne. Anschliessend stosse und trage ich mein Velo rauf auf den Col des Essets, und auf der anderen Seite stosse und trage ich mein Velo runter. Ab Boëllaire kann ich dann wieder im Sattel die schöne Landschaft geniessen, und von La Varre fetze ich in wilder Jeeppisten-Fahrt runter nach Pont de Nant - geil :-) Dort verpflege ich mich ein weiteres Mal und peile anschliessend einen Ausflug ins Vallon de Nant an. Aber: dort herrscht Veloverbot, und für eine reine Wanderung fehlt mir leider die Zeit. So strebe ich dann geteert Les Plan-sur-Bex und Bex zu. Nach einem kleinen Badestopp im Avançon besteige dort um 13h den Zug zurück ins Wallis. 
 

Fazit: eine schöne Tour, die ich absolut empfehlen kann! Den Pas de Cheville würde ich mit dem Velo eher von Ost nach West machen. Der mühsame (aber auch sehr schöne) Col des Esserts kann durch die Abfahrt nach Solalex und Gryon vermieden werden. Man verpasst dann aber auch die tolle Jeeppiste zwischen la Varre und Pont de Nant.

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