Ralligstöcke-Grat-Spitzi Flue
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Beschrieb
In Erkundung meiner neuen Heimat, bin ich nicht zuletzt durch tolle Hikr Berichte (Aendu, Alpinbachi) auf die oberhalb von Sigriswil sich erhebenden Ralligstöcke aufmerksam geworden. Eigentlich überhaupt nicht prominent als Erscheinung, fachten die Bilder in besagten Berichten meine Neugier immer mehr an. Wollte ich erst alleine einen Versuch wagen, muss ich nachträglich eingestehen, dass ich froh bin dieses Vorhaben nicht umgesetzt zu haben.
Die Tour wurde bereits mehrmals sehr ausführlich beschrieben und ich beschränke mich daher auf einige Details und persönliche Eindrücke, welch uns auf der Tour begleiteten.
Erster Teil
In Bernhard Manz fand ich einen geeigneten Partner der ebenfalls gewillt war etwas neues und vielleicht auch Abenteuerliches zu erleben. Gut ausgerüstet machten wir uns vom Parkplatz 916 auf zum Einstieg oder genauer gesagt, dorthin wo eine deutliche Weg Spur von der Justistalstrasse hinauf gegen den Grat führt. Auf feuchtem Untergrund, moosig mit vielen grossen und kleinen Wurzeln durchwachsen ging es durch schroffiges, steiles Gelände empor bis zu einer ersten kleinen Felsstufe. Gutgriffig und unschwer. In abwechselndem Kraxelgelände, steht’s auf dem Grat sich haltend, ging es kletternd, steigend, gehend hinauf. Ab und zu sicherten wir uns Pro-Forma, obwohl ein Sturz wohl fatale Folgen gehabt hätte. Bemerkenswert in jedem Fall die immer wieder schönen Ausblicke Richtung Thunersee.
Fazit erster Teil:
Nicht unbedingt lohnenswert, aber dafür abenteuerlich, wild und wohl auch einsamer Gratteil. Offenbar eher wenig begangen. Nicht immer einfache Wegfindung, wobei Wegfindung wohl sehr viel Interpretation zulässt. Oder anders gesagt, man kann es sehr schwer haben oder auch ein wenig einfacher. Je nach eigenem Vermögen und Ehrgeiz.
Zweiter Teil:
Bei Punkt 1254 (Falle) kreuzten wir nach knapp 2h den Wanderweg. Ab hier nun deutliche Wegspuren und allgemein freundlicheres Gelände. Vor allem wechselte der Fels in quarzigen Sandstein (irgendwie Granitartig). Im Gegensatz zum unteren Teil ist dieser Fels bombenfest und auch gutgriffig. Jedenfalls bot sich in der Folge unserem Kletterherz reizvolle Aufschwünge die wir manchmal am Seil, meist aber frei hochstiegen. Grandioser auch die Aussicht.
Vor der mit einem gelben Felsen dekorierten Wand erst schräg links hochklettern, dann links um die Ecke zu einem gelben Fixseil und an diesem problemlos hoch. Weiter über hübsche Granitperlen bis zum Ende der Kletterei. Ab hier erst auf gut sichtbarem Pfad zum Wanderweg. Auf diesem bis zum Abzweig, welcher mittels Weg Spur rechts leicht abfallend zum Einstieg des Felsens an der Spitzeflue führt. Am Baum in der Mitte der Wand machten wir mit dem 30m Seil Stand. Für bis Zuoberst sollte man 40m Seil zu Verfügung haben. Die Kletterei an dieser Kalkplatte ist fein, aber doch gut gestuft. Die Schwierigkeiten je nach Können und Courage können selbst bestimmt werden. 2-4 Expresse reichen aus. Oben auf der Flue werden wir mit atemberaubendem Rundblick mehr als belohnt.
Der Abstieg kann an der rechten Wandhälfte problemlos geklettert werden. Rückweg via Wanderweg nach Wileralmi P1205, da links dem teilweise gesperrten Wanderweg Richtung Falle, vor dem Wald über Wiesen in den darunterliegenden Wanderweg zurück zum Parkplatz.
Fazit zweiter Teil:
Schöne Grat Tour für Liebhaber eher wilder und romantischer Pfade in gemischt felsigen Gelände. Wiederholungscharakter.
Allgemeiner Eindruck und Erfahrung
Habe die Tour was die Dauer betrifft etwas unterschätzt. Wir haben etwa 2-3 Stellen gesichert, den Rest gingen wir Seilfrei oder am gestreckten oder kurzen Seil. Die technischen Schwierigkeiten sind im unteren Teil eher etwas grösser als im zweiten Teil. Allerdings sind die Kletterstellen nicht überall zwingend und können zum Teil auch umgangen werden. Hier kann und soll jeder für sich selbst entscheiden. Meine Bewertung unserer Route T5-T6 Kletterstellen bis 4- aber meist 2-3. Die psychischen Schwierigkeiten sind nicht zu unterschätzen. Auch wenn die Route vielfach im Wald liegt und Tiefblicke moderat ausfallen, gibt es immer wieder Stellen wo ein Ausrutscher oder ein Felsausbruch fatale Folgen hätte. Wenn all die leichten Kletterstellen gesichert werden müssten, so mit einer recht langen Tour zu rechnen. Der Fels ist vor allem im Kalkbereich nicht immer gut. Es können sogar grössere Blöcke ausbrechen. Ebenso sind Tannen teilweise entwurzelt und haben viel Gestein und Erde labil gemacht. Hier heisst es vorsichtig ans Werk zu gehen.
Unsere Ausrüstung: Seil 30m, 3-4 Bandschlingen lang, 3-5 Expressen. Helm.
In Erkundung meiner neuen Heimat, bin ich nicht zuletzt durch tolle Hikr Berichte (Aendu, Alpinbachi) auf die oberhalb von Sigriswil sich erhebenden Ralligstöcke aufmerksam geworden. Eigentlich überhaupt nicht prominent als Erscheinung, fachten die Bilder in besagten Berichten meine Neugier immer mehr an. Wollte ich erst alleine einen Versuch wagen, muss ich nachträglich eingestehen, dass ich froh bin dieses Vorhaben nicht umgesetzt zu haben.
Die Tour wurde bereits mehrmals sehr ausführlich beschrieben und ich beschränke mich daher auf einige Details und persönliche Eindrücke, welch uns auf der Tour begleiteten.
Erster Teil
In Bernhard Manz fand ich einen geeigneten Partner der ebenfalls gewillt war etwas neues und vielleicht auch Abenteuerliches zu erleben. Gut ausgerüstet machten wir uns vom Parkplatz 916 auf zum Einstieg oder genauer gesagt, dorthin wo eine deutliche Weg Spur von der Justistalstrasse hinauf gegen den Grat führt. Auf feuchtem Untergrund, moosig mit vielen grossen und kleinen Wurzeln durchwachsen ging es durch schroffiges, steiles Gelände empor bis zu einer ersten kleinen Felsstufe. Gutgriffig und unschwer. In abwechselndem Kraxelgelände, steht’s auf dem Grat sich haltend, ging es kletternd, steigend, gehend hinauf. Ab und zu sicherten wir uns Pro-Forma, obwohl ein Sturz wohl fatale Folgen gehabt hätte. Bemerkenswert in jedem Fall die immer wieder schönen Ausblicke Richtung Thunersee.
Fazit erster Teil:
Nicht unbedingt lohnenswert, aber dafür abenteuerlich, wild und wohl auch einsamer Gratteil. Offenbar eher wenig begangen. Nicht immer einfache Wegfindung, wobei Wegfindung wohl sehr viel Interpretation zulässt. Oder anders gesagt, man kann es sehr schwer haben oder auch ein wenig einfacher. Je nach eigenem Vermögen und Ehrgeiz.
Zweiter Teil:
Bei Punkt 1254 (Falle) kreuzten wir nach knapp 2h den Wanderweg. Ab hier nun deutliche Wegspuren und allgemein freundlicheres Gelände. Vor allem wechselte der Fels in quarzigen Sandstein (irgendwie Granitartig). Im Gegensatz zum unteren Teil ist dieser Fels bombenfest und auch gutgriffig. Jedenfalls bot sich in der Folge unserem Kletterherz reizvolle Aufschwünge die wir manchmal am Seil, meist aber frei hochstiegen. Grandioser auch die Aussicht.
Vor der mit einem gelben Felsen dekorierten Wand erst schräg links hochklettern, dann links um die Ecke zu einem gelben Fixseil und an diesem problemlos hoch. Weiter über hübsche Granitperlen bis zum Ende der Kletterei. Ab hier erst auf gut sichtbarem Pfad zum Wanderweg. Auf diesem bis zum Abzweig, welcher mittels Weg Spur rechts leicht abfallend zum Einstieg des Felsens an der Spitzeflue führt. Am Baum in der Mitte der Wand machten wir mit dem 30m Seil Stand. Für bis Zuoberst sollte man 40m Seil zu Verfügung haben. Die Kletterei an dieser Kalkplatte ist fein, aber doch gut gestuft. Die Schwierigkeiten je nach Können und Courage können selbst bestimmt werden. 2-4 Expresse reichen aus. Oben auf der Flue werden wir mit atemberaubendem Rundblick mehr als belohnt.
Der Abstieg kann an der rechten Wandhälfte problemlos geklettert werden. Rückweg via Wanderweg nach Wileralmi P1205, da links dem teilweise gesperrten Wanderweg Richtung Falle, vor dem Wald über Wiesen in den darunterliegenden Wanderweg zurück zum Parkplatz.
Fazit zweiter Teil:
Schöne Grat Tour für Liebhaber eher wilder und romantischer Pfade in gemischt felsigen Gelände. Wiederholungscharakter.
Allgemeiner Eindruck und Erfahrung
Habe die Tour was die Dauer betrifft etwas unterschätzt. Wir haben etwa 2-3 Stellen gesichert, den Rest gingen wir Seilfrei oder am gestreckten oder kurzen Seil. Die technischen Schwierigkeiten sind im unteren Teil eher etwas grösser als im zweiten Teil. Allerdings sind die Kletterstellen nicht überall zwingend und können zum Teil auch umgangen werden. Hier kann und soll jeder für sich selbst entscheiden. Meine Bewertung unserer Route T5-T6 Kletterstellen bis 4- aber meist 2-3. Die psychischen Schwierigkeiten sind nicht zu unterschätzen. Auch wenn die Route vielfach im Wald liegt und Tiefblicke moderat ausfallen, gibt es immer wieder Stellen wo ein Ausrutscher oder ein Felsausbruch fatale Folgen hätte. Wenn all die leichten Kletterstellen gesichert werden müssten, so mit einer recht langen Tour zu rechnen. Der Fels ist vor allem im Kalkbereich nicht immer gut. Es können sogar grössere Blöcke ausbrechen. Ebenso sind Tannen teilweise entwurzelt und haben viel Gestein und Erde labil gemacht. Hier heisst es vorsichtig ans Werk zu gehen.
Unsere Ausrüstung: Seil 30m, 3-4 Bandschlingen lang, 3-5 Expressen. Helm.
Tourengänger:
Dolomito

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