SKT Loferer Skihörndl


Publiziert von hannes80 , 27. April 2019 um 10:42.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Berchtesgadener Alpen
Tour Datum:19 April 2019
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Kreisverkehr im Ortszentrum von Lofer auf der 311 in Richtung Waidring, nach ca. 2Km zweigt links die Straße ins Loferer Hochtal ab (Schild: Schmidt-Zabierow-Hütte). Am ehem. Heeresgelände vorbei bis zum kostenlosen Parkplatz.
Unterkunftmöglichkeiten:Hunderte im BGL

In den Loferern war ich schon auf jedem großen Gipfel ... im Sommer. Im Winter ist das Gebiet eher unnahbar und es gibt dort nur einen einzigen Gipfel für Normalbergsteiger: das Skihörndl. Und vor dem hatte ich durchaus Respekt. Was liest man nicht alles über unteren Teil des Aufstiegs: "garstig", "sehr ausgesetzt", "heikel", "bei hartem Schnee gefährlich" ... Am Ende kann ich sagen: stimmt alles! Zumindest wenn die Bedingunen so sind wie heute: noch viel Schnee im unteren Teil und gut durchgefroren nach einer kalten Nacht. Sauberes Gehen und gute Nerven sind also Pflicht. Wer dann nach etwa 75 Minuten den Auftakt der unteren Walstufe hinter sich hat, darf sich auf überragendes Skigelände bis zum Gipfel freuen: oft steil, nie flach, landschaftlich top, oben herrliche Aussicht, traumhafte Abfahrt!

Aufstieg:
Dem Sommerweg folgen, der bald steil nach links in den Wald hochzieht, anfangs mit Skiern, später haben hier alle ein Stück getragen. Nun folgt die lange, exponierte Querung über Abbrüchen, die bei hartgefrorenem Harsch nicht ohne ist. Erst im März gab es hier einen tödlichen Absturz. Unter der Schwarzwand weiter queren, bis man an den Beginn einer breiten, extrem langen und schattigen Rinne kommt. Diese weit hinauf, ab etwa 1700 m rechts aus der Rinne hinaus in freies Muldengelände (und in die Sonne!). Weiter hinaus in Grundrichtung Süden bis an die Ostflanke des Reifhorns. Entlang dieser auf das bereits sichtbare Skihörndl mit seiner runde Kuppe. Die steile Querung unter dem Gipfel nach links ist nochmal spannend (unterhalb steile Felsen!), der letzte Aufstieg zum Gipfel dann harmlos. Freude, Erleichterung, Glück!

Abfahrt:
Üblicherweise entlang der Aufstiegslinie. Dank der Nordexposition braucht man nicht allzu früh dran sein. Bin heute um 12:30 Uhr abgefahren mit schönem Firn oben, weiter unten in der Rinne (noch ohne Sonne) aber  bockhart, ganz unten dann schon weich. Firn von oben bis unten wird man hier wohl kaum kriegen. Wer sehr spät dran ist, kann schon ganz oben in die Rinne einfahren und ihr bis unten folgen.

Gefahren:
Wie in der Einleitung beschrieben: vor allem der absturzgefährdete untere Teil des Aufstiegs bei hartem Schnee. Oben kann es zu Lawinen aus der Schwarzwand oder aus der Reifhornflanke kommen. Daher nur bei LWS1 und nicht bei großer Wärm (früh losgehen).

Fazit:
Schöne, anspruchsvolle Tour, die aber nach dem schwierigen Auftakt keinerlei Wünsche offen lässt. "Nur für Geübte" und bei sicheren Bedingungen. Viele Einheimische unterwegs, einige ohne Harscheisen und völlig entspannt im kritischen Teil der Tour. Die sind etwas wohl etwas härter drauf als ich  ;)

Tourengänger: hannes80


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