Tour auf den Monte Cadria (2254 m) am 25.07.18 und in der Blutmondnacht


Publiziert von Joesti , 27. März 2019 um 16:11.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:25 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Strecke:ca. 15 km

Es gibt verschiedene Wege, auf den Monte Cadria zu steigen. Die schönste Variante ist sicherlich von Bezzecca aus! Parkmöglichkeiten gibt es hier zur Genüge, falls erforderlich.

Meine Tour startete an  der Localita Val Moilino. Man folgt einfach der schmalen Strasse entlang in den Wald. Nach passieren der Ferienanlage Villagio Val Molini und ein paar Bauernhöfen endet der geteerte Abschnitt und man folgt dem Pfad weiter in den Wald. Der Aufstieg durch den Wald mit überschaubaren felsigen Abschnitten und kleinen Blockmeeren bis zur Wiese kurz vor Malga Vies ist bei gutem Wetter in aller Früh traumhaft und abwechslungsreich. Ein Fuchs, Feuersalamander und etliche Pilze gab es hier zu sehen. Man überquert mehrmals einen kleinen Gebirgsbach. Kleine Schlüsselstelle in diesem Abschnitt ist das Überqueren des Baches an einer einfach zu kletternden felsigen Stufe. Bei Austritt aus dem Wald kurz vor der Alm Vies empfiehlt es sich, eine lange Hose anzuhaben, da man hier einen Abschnitt von etwa 50 m Wiese durchschreitet, auf der mannshohe Disteln und Brennnesseln wachsen.

Man kommt hinter  den Gebäuden der Alm Vies auf die offene Wiese und folgt nun dem teils steilen Schotterweg. Es wird eine Felswand passiert, an der die Schichten überkippt anstehen und an der sich ein paar werdende Geologen verewigt haben. Im weiteren Anstieg erreicht man nach kurzer Zeit das Tal mit der Alm Cadria. Die ersten Murmeltiere tummeln sich hier bereits. Hier hält man sich rechts und kurz nach passieren der Alm zeigt der Wegweiser hinauf auf den Kamm. Der Anstieg ist knackig, aber nach etwa 15 Minuten hat man den Kamm erreicht, der auf etwa 2000 Hm verläuft. Im Anstieg erkennt man bereits die erste Bunkeranlage. Sehr viel Edelweiß wächst hier! Bei fantastischer Aussicht folgt man nun dem schmalen Pfad entlang des Kamms, es ist wie eine kleine Reise durch die Zeitgeschichte des ersten Weltkriegs. Man passiert mehrere Bunkeranlagen, kleine Scharten bis hin zu Zimmergroßen Anlagen. Ein Wahnsinn, was hier in den Berg getrieben wurde und was auf diesem Pfad wohl an Anstrengung von statten ging, um Abbau-und Kriegsgerät hier hochzuwuchten! 

Der Pfad führt ostseitig des Kamms in einer abschüssigen Kurve zum letzten Abschnitt. Das Gipfelkreuz ist bereits gut zu erkennen. Genau hier hatte ich 2014 eine Tour bei strömenden Regen und Nebel abgebrochen. Hätte ich gewusst, wie nah ich dem Gipfel war, ich wäre wohl weitergegangen. Man wechselt nun über einen steileren, aber auch seilversicherten Abschnitt wieder auf die Westseite des Kamms, welches sicherlich die Schlüsselstelle dieses Abschnitts ist. Im weiteren westseitigen Anstieg sind auch hier die steileren Abschnitte seilversichert. Einer Rechtskurve folgend sind dann noch die letzten Höhenmeter zu ersteigen und man steht auf dem Gipfel.

Nachteil des einfachen Aufstiegs ist, dass sich hier auch regelmäßig Schafe versammeln und wirklich alles zugekackt ist! Die einzige saubere Sitzmöglichkeit ist das Steinmonument.  Aber man hat eine perfekte Aussicht hinunter zum Ledrosee und in alle Richtungen! Die Box des Gipfelbuches lag ohne Buch zerlegt und ziemlich ramponiert unter dem Steinmonument.

Nach ausgiebiger Pause trat ich den Rückweg durchs Tal an. Zunächst weglos oberhalb des Talkessels, um noch ein paar Bilder zu schießen. Schließlich dem Pfad bis zur Alm Cadria (auch hier hat man nochmals die Möglichkeit, Murmeltiere zu beobachten)  folgend zur Alm Vlies und durch den Wald zurück nach Bececca.
 
Variante 2: Zwei Tage nach meinem Aufstieg war die Blutmondnacht. Die Prognosen bzgl. der Bewölkung waren für die Region Ledro zwar nicht so gut, ich entschloss mich aber, am Abend des 27.07.18 auf den Monte Cadria zu steigen, um den Blutmond zu sehen. Ich fuhr dieses Mal mit dem Fahrrad der SP119 folgend durch Concei gen Valle die Mollini und die Strada forestale Vlies bis zu Malga Vlies. Dort wollte ich mein Fahrrad deponieren, um dann in der Nacht auch schnell wieder abfahren zu können. Ich kann aber gleich sagen, dass es schlichtweg unmöglich ist, diesen Weg mit dem Fahrrad hinaufzufahren. Der Weg vom Camping Platz bis zu Malga Vlies ist zwar teilweise geteert, aber so steil, dass mir nicht mal klar ist, wie man hier mit einem Auto hochkommt. Ich hatte 2014 mal einen Fiat Panda vor Malga Vies stehen sehen, deshalb kam ich überhaupt auf die Idee. Wie der hier raufgekommen ist, es bleibt mir ein Rätsel!
Das Fahrrad schob ich dann fast den kompletten Weg hoch zumindest in der Hoffnung, dass man hier abfahren kann. Ich deponierte es im Wald und bestieg den Monte Cadria wie bereits zuvor beschrieben. Oben war jedoch nichts zu sehen. Ein dichte Wolkendecke, die nur kurz aufriss, sorgte dafür. Gegen halb zehn stieg ich vom Cadria wieder ab. Den Weg von Malga Vlies hinunter ins Tal schob ich auch wieder fast komplett nach einem beinah Überschlag, es war schlicht zu steil!

Vielleicht weiss jemand die Lösung, wie es ein Panda hier hinauf geschafft hat? :-)

Im Tal klärte der Himmel dann doch nochmal auf und man konnte den Blutmond sehen!

Tourengänger: Joesti


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