Geht auch einfacher: Sasseneire (3254 m) mit Schneeschuhen


Publiziert von t2star , 9. März 2019 um 21:50.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Mittelwallis
Tour Datum: 8 März 2019
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT6 - Anspruchsvolle alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m

Da die Wetteraussichten fürs Berner Oberland bescheiden vermeldet waren, haben wir uns für eine Tour im Wallis entschieden, da hier die Prognose am besten war. Beim Start in Villa oberhab Evolene waren wir erstaunt wie wenig Schnee es im Wallis hat. So konnten wir problemlos über die braunen Wiesen auf direktem Wege zu den Ebenen von Le Cotter aufsteigen. Ziemlich genau auf 2400 m kommt man über die "Kante" und erhält auch erstmalig einen Blick auf das Gipfelziel. Hier mussten wir schliesslich auch die Schneeschuhe anlegen.

Bis auf ein Höhe von 2600 m geht es leicht und sanft bergauf. Nun standen wir ganz naiv da und dachten beim Anblick des Geländes, dass der schwach ausgeprägte Gratrücken linkerhand, welcher direkt zu P.3138 hochzieht, aus der Distanz nach einer sinnvollen und machbaren Aufstiegsvariante aussieht. Dies war bis zu einer Höhe von gut 2900 m auch der Fall. Doch dann folgt ein kurzer (gut 10 Meter) äusserst steiler Abschnitt mit dem recht pulvrigen Schnee, welcher uns aufgezeigt hat was maximal überhaupt mit Schneeschuhen machbar ist (WT6). Mit hohem Puls und viel Adrenalin kamen wir wieder in etwas flacheres Gelände. Danach folgen noch mehrere ganz kurze aber ähnlich steile Aufschwünge (jeweils nur ca. 1-3 Meter), welche wir dann aber umgangen sind, indem wir einfach mit den Schneeschuhen durch das Felsgelände direkt auf den Gratrücken gekraxelt sind. Mit viel Erleichterung erreichten wir endlich den Grat direkt bei P.3138.

Nun hiess es nur noch auf die den Grat begleitenden Wechten Acht geben in Richtung Gipfel weiter. Einzig ein kurzer steiler Aufschwung von wenigen Metern (WT5) gilt es noch zu überwinden. Die Gipfelrast beschränkte sich auf ein paar schnelle Fotos, zu kalt und windig war es, als dass wir eine nennenswerte Pause hätten einlegen wollen. Die Sonne hat sich jeweils nur noch für Sekundenperioden zeigen wollen. Zurück bei P.3138 war klar, dass wir die Aufstiegsroute in keinem Fall im Abstieg wahrnehmen wollen. So sind wir den Hauptgrat bis kurz vor die Felsen weiterverfolgt, welche den weiteren direkten Abstieg zum Col de Torrent den Weg versperren. Diesen muss man auch gar nicht erst anpeilen. Man steigt einfach in den Hang nach rechts und so geht es völlig problemlos in moderat steilem Gelände (max. WT4) vermutlich ähnlich des Verlaufes der Sommerwanderweges in Richtung Le Cotter abwärts. Eine genussvolle Sache im Gegensatz zu unserem Aufstiegsweg. Nach Abziehen der Schneeschuhe nahe des Kreuzes bei Le Cotter ging der Rückweg herrlich schnell von statten, da sich auf den zum Grossteil schneefreien Hang dennoch genug Schneefelder zum Absurfen geboten haben. 

Schwierigkeit: bis auf eine ganz kurze steile Stelle am Grat (der Grat ist auch sehr breit an dieser Stelle) zwischen Gipfel und P.3138 (WT5) ist der Rest der Tour max. WT4. Wenn man im Auf- und Abstieg die einfachere Variante nimmt (siehe Foto mit den eingezeichneten Varianten). Viele kennen das vielleicht: man hat den Eindruck, dass eine Stelle aus der Distanz furchtbar steil und unüberwindbar aussieht und aus der Nähe löst sich es sich dann im Wohlgefallen auf. Das mussten wir dieses Mal umgekehrt erfahren und haben uns aus der Distanz ganz schön täuschen lassen, was die Geländesteilheit betrifft.

Fazit: eine lange aber auch grossartige und sehr empfehlenswerte Tour!

Tourengänger: t2star


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