Grohmannspitze (Sasso Levante) 3114m Normalweg

Publiziert von bergteufel

, 8. März 2019 um 13:15.

Region:	Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:	27 September 2018
Klettern Schwierigkeit:	IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:	Steinerne Stadt 2200 m (12) Fünffingerscharte 2780 m (2) Grohmannspitze / Sasso Levante 3114 m (5)
Geo-Tags:	I
Zeitbedarf:	9:00
Aufstieg:	1000 m
Abstieg:	1000 m
Strecke:	Seilbahnstation Korblift Sassolungo am Sellapaß - Fünffingerscharte - Grohmannspitze
Zufahrt zum Ausgangspunkt:	Navi !
Unterkunftmöglichkeiten:	Toni Demetz Hütte 2680m

Servus Fans,

heute lasse ich Bilder sprechen.

Habe die Ehre, Berg Heil,
der Bergteufel

Literatur:
https://www.sentres.com/de/alpinklettern/grohmannspitze-normalweg-nordwand

3000er in den Alpen, Richard Goedeke, Bruckmann Verlag, 2004, ISBN 3-7654-3661-5, Tour 5

Langkofel und Sella, Luca Visentini, Verlagsanstalt Athesia Bozen, 1981, ISBN 88-7014-235-3, S. 85ff

Klettern in den Dolomiten III/IV Grad, Mauro Bernardi, Verlagsanstalt Athesia AG Bozen, 2013, ISBN 978-88-8266-914-0, Tour 28 "Dimai-Führe"

Tourengänger:

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01 Die Grohmannspitze, der Linksaussen der Langkofelgruppe. Ein steiler Dolomitenberg. Perfektes Kletterwetter Ende September. Da frohlockt das Bergsteigerherz. Geparkt wird bei der Talstation des Korblifts.

02 Golden glänzt die Grohmannspitze am Morgen. Da zieht`s einen quasi hoch, wie ein Magnet. Heute auf der Agenda, der Normalweg (AD) auf diesen stolzen Berg.

03 Zunächst folgt man dem Wanderweg zur Toni Demetz Hütte an der Langkofelscharte. Rot habe ich den Verlauf des Wegs zur Fünffingerscharte eingezeichnet.

04 Am Felsfuß der Fünffingerspitze verläßt man den markierten Wanderweg, ein deutlicher Steig leitet zur Grohmannspitze.

05 Die Geröllhalde steil hoch zur Fünffingerscharte. Die Septembersonne strahlt dir ins Genick, sehr angenehm. Die Qualität des Schartenaufstiegs...

06 ...grausam. Man mogelt sich irgendwie durch.

07 An der Scharte empfängt uns Eis. Ist halt doch schon Ende September. Nächstes Ziel ist die kleine Scharte links vom Turm (rotes Kreuz).

08 Auch das bietet dir die Scharte. Faszinierend, einmalig, ein Juwel. Das Herzstück der Langkofelgruppe. Die Langkofelkarspitze (Punta Dantersass) 2808m. Schaut euch diese Eleganz an, die Unnahbarkeit, die sie ausstrahlt. Angeblich 1892 erstbestiegen. Im ganzen Internet, bis hin zu Wikipedia, wärst du der Erstberichter. Also Burschen und Mädels legt Hand an und bringt uns eine Beschreibung.

09 Weiter gehts. An der Fünffingerscharte beginnen verwaschene rote Punkte. Du gehst auf vorhandener Spur rechts um die gelben Felsen zur Nordflanke des Berges.

10 Dann im SG I-II ansteigen. Mit auf Tour meine Kletterpartnerin, die Annette. Wir sind ein gutes Team.

11 Schotteriges Steilschrofengelände gilt`s zunächst zu meistern.

12 Allmählich gewinnt man an Höhe. Tiefblick zur Scharte.

13 Immer schön weiterkraxeln dem gelben Turm entgegen. Die roten Punkte sind hier eigentlich nicht mehr vorhanden.

14 Hier hoch, sieht verlockend aus, ist aber falsch. Der gelbe, linke Turm wird jetzt an seinem Fuß nach links gequert.

15 Vorsicht ist angesagt am Turmfuß. Noch sind wir seilfrei.

16 Ziel ist die kleine Scharte am Turmfuß voraus. Leider in diesem Bereich brüchiges und loses Gestein.

17 Die Annette im SG II hoch zur kleinen Scharte. Die Paragleiter begleiten dich den ganzen Tag.

18 An der Scharte haben wir angeseilt. Es geht die Rinne hinauf zum Einschnitt beim Turm (SG III+). Beim Kreuzchen beginnt der Enzensperger Kamin. Die gestrichelte Linie ist die Alternative zur Umgehung des Kamins (SG III+, Schlingenstände)

19 In der Rinne gibt es Haken. Richtig festes Gestein. Macht Spaß. Eine Seillänge vom Feinsten.

20 Wir haben uns für die klassische Route entschieden. Ich finde, den "Enzensperger" zu umsteigen, ist beim Erstbegang solch einer bekannten Route, keine Option.

21 Der Enzensperger Kamin. 1895 eröffnet und eine der ganz großen Pioniertaten in den Dolomiten. SG IV-. Mittig links ein Schlaghaken, Gestein bombenfest. Jetzt guits, du kost zoagn wost drauf hast

22 Es macht immer wieder Spaß, ihr dabei zuzusehen, wie spielerisch sie das löst. Klasse.

23 Nochmal der Blick nach unten. 12m, senkrecht und eng, die Schlüsselpassage.

24 Rechts der Abseiler. Weiter geht es die Rinne nach oben (SG III-) bis zu einer kleinen Scharte.

25 Dann wendet man sich wieder nach Süden. Ein Spreizschritt über eine Steinspalte ist angesagt und dann kraxelt man im SG III weiter.

26 Links des Gratturms erreicht man den Südostgrat. Immer noch perfekter Fels, super zum Klettern.

27 Mal ein Tiefblick zum Sellajoch und zur Steinernen Stadt. Die 3000er Marke ist jetzt geknackt.

28 Bekanntes Südtiroler Publikum nebenan beäugt dein Treiben. Wie er sich vordrängt der "Stinkefinger" der Fünffingerspitz, aber Arschlochkarte, er ist kein 3000er.

29 Der Sonne entgegen.

30 Ein Traumdagerl haben wir da heute erwischt. Alles ist entspannt, da kann der "Deifi" locker schmunzeln. Bin in Form, steht doch ein starker Event Morgen an.

31 Es kommt noch eine schwierige Stelle am Grat (SG III+).

32 Dann geht`s schnurstracks dem Gipfel entgegen.

33 Hier haben wir uns ausgebunden. Das Gelände ist einfach.

34 Man kann es kaum glauben, daß die Grohmannspitze ein so großes Gipfelfeld aufweist.

35 Der Gipfelsteinmann.

36 Grohmannspitze 3114m am 27.09.2018

37 Das Gipfelbuch ist gut beschrieben. Auffällig ist, daß die Dimai-Führe überwiegend gemacht wird. Liegt`s am Bernardi Buch?

38 Panoramatime. Der Sellastock nebenan.

39 Was für ein Klettereldorado, die Sella. Und unglaublich beliebt bei den Höhenwanderern. Nicht zu vergessen, der Pössnecker Klettersteig, einer der ältesten Klettersteige der Dolomiten. Dieses Band im Sellastock wäre auch mal eine Herausforderung.

40 Der Chef der Gruppe: der Langkofel. Wunderbar erkennt man den Verlauf des Normalwegs über das Fassaner Band. Und, soviel höher ist der Spezi gar nicht.

41 Das Massiv der Marmolada. Hier wird`s kompliziert für einen 3000er Jäger der Dolomitengipfel.

42 Hier oben auf dem Schotterplateau kannst du dich im Nebel verlaufen. Ein ganz mächtiges und edles Bergmassiv in der Bildmitte: die Pala. Hier trennt sich die Spreu der Kletterer.

43 Und dann die Nachbarn. Innerkoflerturm und Zahnkofel sind 3000er. Heißt für mich: Raufsteigen. Dann der Plattkofel mit seinen drei Häuptern. Dahinter der Schlern mit seinem vorgelagerten Beißzähnen: Euringerturm und Santnerspitz. Vom Feinsten, Dolopower.

44 Der Rosengarten. König Laurins Reich. Auch hier im Reich der "Rosen" noch soviel Pionierarbeit fürs Internet.

45 Wir waren 2 Std. am Gipfel. Ein geiler Luxus. Haben das Panorama zurechtgelegt und fachgesimpelt. Es ist 15 Uhr und man sollte sich schleichen. Für Morgen steht ein ganz "Großer" der Dolomitenzunft auf dem Plan: der Gran Vernel. Vorher kommt eine kalte Nacht im Auto. Ehrlich, ich bin auch lieber im Hotel, aber: Wenns sei muaß muaß sei! Und es muaß sei.

46 Die Abseilpiste ist eingerichtet. Eine tolle Tour schließt sich. Bis bald, Servus der Bergteufel

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Kommentare (1)

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Andy84

hat gesagt:

Gesendet am 27. Mai 2021 um 09:33

Grias di,
grad auf deinen tollen Bericht gestossen.
Ein wirklich toller Berg und ein interessanter Aufstieg.
Wie würdest du den Aufstieg mit der Großen Zinne Normalweg und Rosengartenspitze Normalweg vergleichen?
Dank dir und liebe Grüße ausm Allgäu. :-)

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