Skitour von der Rendlbahn Bergstation auf Hochkarspitze, Pulverschneeabfahrt der Superlative

Am Montag, 18.02.19 marschierte ich nach einer recht teueren Bergfahrt zur Bergstation der Rendelbahn, die vom Bahnhof in St. Anton in nur 3 Minuten zu Fuß zu erreichen ist, um 11.25 Uhr dort los. Über Pisten, später abseits im bis über 30° steilen Gelände stieg ich zur Riffelscharte auf. Nach einer Rast fuhr ich auf ihrer Ostseite in einem steilen Kar ab. Man konnte Variantenfahrer sehen, die dasselbe taten.

Um nicht zu viel Höhe zu verlieren, fuhr ich einen Hang querend ab, an dem viele Skispuren zu sehen waren. Ich erreichte eine flache, sonnenbeschienene Stelle mit großflächig zertrampelten Schnee, wo ich auffellte. Von dort folgte ich Skiaufstiegsspuren in steilen Hängen bis in eine Einschartung nahe der Hochkarspitze. Dort machte ich Skidepot. Fußspuren führten Richtung Gipfel, endeten aber bald. Über den zunächst einfachen Felsgrat (I) kraxelte ich auf den in Aufstiegsrichtung nach links abbiegenden Gipfelgrat. Eine kurze, schroffe Felspassage musste ich südseitig umgehen. Ich erreichte eine sehr kleine Scharte, von der aus ich mehr als 10hm sehr steil über Blöcke auf den ausgesetzten Grat kletterte. Ich hielt mich an den sichtbaren Felsen, denn es war nicht erkennbar, bis wohin der Schnee auf festem Untergrund lag. Am Gipfelaufbau musste ich minutenlang Schnee an den Felsen beseitigen, um über sie den höchsten Punkt erreichen zu können. Der Schnee neben den Felsen war ca. 70° steil. Ob er stabil ist oder abrutschen kann, konnte ich nicht erkennen. Es war jedenfalls Vorsicht angebracht, denn darunter lauert ein Abgrund! Ich machte auf dem Gipfel  Fotos u. stieg dann wieder zum Skidepot ab.

Die Abfahrt begann am NW-Grat entlang, von wo ich in eine bestimmt mehr als 40° steile Rinne mit Skispuren hinabschauen konnte. Dies ist der Beginn der NO-Abfahrt u. nur für Könner geeignet!

Auf der Westseite war ich aufgestiegen, auf der NW-Seite fuhr ich schließlich ab. Beide Abfahrten vereinigen sich weiter unten. Unter dem ersten einfach abzufahrenden Hang ging es in einem ca. 35° steilen, schmalen Couloir zwischen den Felsen weiter. Das Hin- u. Herspringen machte einfach Spaß!  Darunter bereitete mir der gewaltige Pulverschneehang im weiten Kar ein riesiges Abfahrsvergnügen. Nur ein kurzes Stück, das viel Sonne abbekommen hatte, wies sulzigen Schnee auf, der aber auch angenehm zu befahren war.

Fantastisch war auch die Abfahrt im steilen, lockeren Bergwald, in dem ebenfalls noch Pulverschnee lag. Zuletzt fuhr ich über einen Fahrweg, dann ein Stück auf einer Piste ab, die zur Brücke bei der Rendlbahn führt. Ich gab die Fahrkarte in einem Sportgeschäft dort ab, für die ich 5€ Pfand bezahlt hatte u. marschierte zum nahen Bahnhof. Um 17.35 Uhr kam ich am Gleis 3 an, wo ich nur 3min. später in einen in Dortmund gestartenden IC mit dem Endziel Innsbruck einstieg. Super Timing!