Basodino: Aufstieg SSW-Grat, Abstieg Südflanke


Publiziert von easy_lee , 17. Oktober 2018 um 22:57.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum: 4 September 2018
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   I   Gruppo Basodino   Gruppo Pizzo Solögna 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:8.50 km

Eigentlich wollte ich lediglich eine zweitägige Wanderung von San Carlo über das Rifugio Piano delle Creste und das Val Calnègia nach Foroglio machen (die übrigens auch sehr empfehlenswert ist). Doch weil ich es etwas schade fand, für zwei Tage so weit zu reisen, habe ich daraus eine dreitägige Tour mit einer Besteigung des Basòdino am zweiten Tag gemacht.

Vom spektakulär gelegenen und gemütlichen Rifugio Piano delle Creste geht es zuerst auf markierten Wegspuren Richtung Tamierpass. Über Schutt und Geröll geht es unterhalb des Tamierpasses vorbei bis zu einer Rinne, die zum Passo d'Antabia hochführt. Vor 30 Jahren konnte man hier wohl noch bequem vom Antabia-Gletscher auf den Pass hinübersetzen, doch das Eis ist weg und der Pass muss über eine einfache Kletterstelle (II) erklettert werden. Drei Bohrhaken erleichtern das Sichern, falls es für nötig befunden wird.

Der Aufstieg zum Südgipfel des Basodino führt über steiles Blockschuttgelände – nicht schwierig, aber anstrengend. Der Grat zum Hauptgipfel ist an einigen Stellen etwa ausgesetzt, aber gut ohne Sicherung zu bewältigen. 

Nachdem ich mich an der überwältigenden Aussicht sattgesehen hatte, stieg ich zum Ostgrat hinab und ging dem Grat entlang über den Gletscher in Richtung P. 3013. Von dort sollte gemäss meinem Hochtourenführer eine einfache, mit Ketten gesicherte Kletterstelle (II) die Südflanke hinunter führen. 

Als ich in der Felswand zwei Bohrhaken entdeckte, dachte ich: hier muss es sein. Und stieg hinab. Doch bald schlich sich ein ungutes Gefühl ein: Die Kletterei über glatte Felsplatten kam mir schwieriger vor als der angekündigte 2. Grad, und eine Kette war nirgends in Sicht. Dies war definitiv keine Stelle, die ich ungesichert klettern wollte.

Erst als ich unten war, begriff ich meinen Fehler: Ich war gar nicht vom Punkt 3013 aus abgestiegen, sondern wenige Meter weiter westlich. Dort gibt es nämlich auch eine mit Bohrhaken gesicherte Abstiegsroute. Diese ist allerdings deutlich schwieriger (III. Grad).

Wer also vom Ostgrat her kommt und in die Südflanke absteigen will, sollte sich vergewissern, dass er wirklich am richtigen Ort steht. Der Abstieg, den ich gewählt habe, ist durchaus reizvoll, aber für ungeübte Kletterer ungesichert zu gefährlich.

Tourengänger: easy_lee


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