Von Rosswald über den Saflischpass nach Grengiols


Publiziert von Margit , 13. September 2018 um 23:17.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 9 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postauto (oder Taxi) ab Brig zur Talstation Luftseilbahn Rosswald
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug ab Grengiols nach Brig
Kartennummer:Binntal (Veglia - Devero), Rotten-Verlag

Da uns die Region Rosswald / Saflischpass so gut gefällt, wollen wir in diesem Jahr wieder hin. Diesmal soll Grengiols das Ziel sein. Dass der Abstieg dorthin lang und, je nach Wegwahl, steil ist, war uns schon klar. Aber er ist sogar noch steiler als steil.
Aber nun von vorn:
Die Rosswald-Bahn bringt uns gemütlich zum Startpunkt unserer Tour, dem Rosswald in gut 1800 m Höhe. Wir steigen zunächst auf zum Parkplatz und halten uns dann links, der Beschilderung "Saflischpass" folgend. Es geht aufwärts durch den Wald, im Winter verläuft hier die Skipiste. Der Weg ist anfangs mit Verbundsteinen befestigt - zwar nicht schön für Wanderer, aber hier fahren die Quads hoch, die die Gäste / Besitzer zu ihren Chalets transportieren.
Wir passieren die winzige Kapelle von Rosswald, kommen dann an der Saflisch-Hütte vorbei und gelangen schließlich zur Gaststätte auf dem Fleschboden. Dahinter zweigt der Weg - immer noch breit - nach rechts ab. Den Speichersee für die Beschneiung der Skipisten lassen wir links liegen. Bald geht's wieder nach rechts und nun befinden wir uns auf einem schönen Bergwanderweg. Links von uns erheben sich Folluhorn und Fülhorn. Die Aussicht im Rückblick ist einfach traumhaft: Fletschhorn, Dom, Weisshorn im Hintergrund, Staldhorn, Tochuhorn, Spitzhorli, Fülhorn und Glishorn im Vordergrund. Ging es anfangs recht steil aufwärts, so ist es nun ein ganz angenehmes, moderates Ansteigen, den Saflischpass als höchsten Punkt der Tour stets im Blickfeld voraus. Faszinierend, wie sich die bizarren, nackten Felsen des Huwetzhorns links neben uns erheben. Kurz nach Passieren einer Gedenktafel erreichen wir den Saflischpass in 2563 m Höhe. Hier ist ein beliebtes Revier für Mountain-Biker, wir begegnen etlichen. Alle Achtung!
Wir machen eine Pause und genießen den phänomenalen Rundumblick.
Der Weiterweg führt uns zunächst geradeaus abwärts, an einem Abzweig gehen wir nach halb links in Richtung Furggerchäller / Grengiols. Linker Hand erhebt sich majestätisch der Bättlihorn-Südgipfel. Bald kann man auch den Nordgipfel mit Gipfelkreuz erblicken. Nach leichtem Bergabgehen geht es nun wieder etwas aufwärts, bis wir die Alpe Furggerchäller (2430 m) erreichen. Hier biegen wir nach links ab in Richtung Grengiols. Bei Furgge beginnt der Abstieg, zunächst über den Bikeweg in 5 großen Serpentinen. Dies ist zwar  sehr bequem zum Gehen, aber wirklich an Höhe verlieren wir nicht, der Talgrund will so gar nicht näher kommen. Dafür kann man aber die Aussicht um so besser genießen, die wie auf einer überdimensionalen Panoramatafel vor uns liegt: Im Osten sieht man bis zum Rhônegletscher, im Westen bis zur Romandie - einfach klasse!
Im Scheitelpunkt der 6. Serpentine zweigt schließlich der Wanderweg in Richtung Grengiols Dorf nach links in den Wald ab - nun muss es doch mal schneller abwärts gehen! Und wie es abwärts geht - wirklich abartig steil! Zum Glück haben wir Stöcke dabei, ansonsten wäre es wohl eine einzige Rutscherei geworden. Fast in der Falllinie geht es nun durch den Wald hinunter. Hier kommt man sogar beim Bergabgehen ordentlich ins Schwitzen. Immer wenn wir denken: "Ah, nun wird es endlich flacher", kommt sogleich die nächste Steilpassage. Wir passieren den Punkt "Meiggera, 1942 m". Noch immer ist der Bahnhof Grengios mit 2 Std. angeschrieben. Puh!! Nach ca. 1,5 Std. erreichen wir endlich angenehmer zu gehendes Wiesengelände. Wir durchqueren den Weiler Bächerhischere und gelangen schließlich über die Flurstraße nach Grengiols. Nun noch durch den Ort hindurch in Serpentinen abwärts und wir haben den Bahnhof im Blick. Der Zug fährt uns vor der Nase weg - doch der nächste kommt ja zum Glück 25 Min. später. So lassen wir uns - geplättet von diesem Abstieg - auf die Bank am kleinen Bahnhof von Grengiols fallen und erholen uns, bis der Zug kommt, der uns zurück nach Brig bringt.

Auch wenn der Abstieg echt abartig ist, so entschädigen die grandiosen Aussichten und die einmalig schöne, faszinierende Landschaft am Saflischpass für die Strapazen. Ein Weitergehen über den Bikeweg wäre anstatt des Wald-Abstiegs auch möglich gewesen. Doch dann lauern noch zahlreiche Serpentinen - hier abzusteigen zieht sich sicherlich wie Kaugummi ;-)

Anmerkung: T3 bezieht sich ausschließlich auf den Steilabstieg durch den Wald. Der Rest der Tour ist T2.

Tourengänger: Margit


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