Val Grande: Von Malesco nach Premosello via In la Piana
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Endlich! Nach jahrelangem Wollen haben wirs nun ins Val Grande geschafft.
Tag 1
Die Verbindungen mit dem Zug sind schnell und so kommen wir schon nach rund 4h in Malesco (764m) an.
In Domodossola ist aber erst mal etwas Chaos angesagt, die kleine Centovallibahn ist mit dem Ansturm aus der Schweiz sichtlich überfordert und so können wir nicht den ursprünglich geplanten Zug nehmen(Panoramawagen, in dem man nicht stehen darf, wenn alles besetzt ist).
Wie sich herausstellt wollen auch zwei andere Wanderer an denselben Ort und so beschliessen wir, zusammen ein Taxi bis Fondo li Gabbi zu chartern. Leider hat das Taxi auch Feiertag, worauf wir den Wanderweg bis zur besagten Alp nehmen. Die beiden anderen verlieren wir aus den Augen.
Bei tropischer Wetterlage wandern wir die ersten 500hm gemütlich in 1:30h. Der Weg verläuft mit wenigen Ausnahmen in dichtem Buchenwald und angenehmer Steigung hoch über dem Bach.
Bei Fondo li Gabbi herrscht emsiges Treiben, die Bewohner sind dabei, Holz, welches massenweise von Lawinen ins Tal gerissen worden ist, zu zersägen und auf altmodischen aber superpraktischen Rückentragen zu ihren Häusern zu bringen.
Wir gehen weiter und gelangen schon kurz nachher in die ersten Schneefelder. Wir sinken zum Glück kaum ein, obwohl es so warm ist. Da wir so gut vorwärtskommen, beschliessen wir, noch bis zur Alpe Scaredi zu laufen.
Schon bald beginnt das grossen Kraxeln, da der Weg über eine weite Strecke unter Bäumen und Sträuchern, die Lawinen zu Boden gedrückt haben, begraben ist.
Es macht Spass und geht unerwartet gut, wir folgen den Spuren, die im Schnee gut zu sehen sind.
Ab einer Höhe von ca. 1550m sind wir dann definitiv im Schnee, wir nehmen die Abkürzung über eine steile Rinne und schwenken wieder auf den Weg ein.
Nach einem kurzen Abstecher zur Kapelle und verdientem Waschen an einem Felsen sind wir um 19 Uhr dann auch beim Biv. A. Scaredi (1841m) angelangt.
Dort treffen wir auch wieder auf die beiden Zürcher und 5 Polen, welche bereits den Ofen angeworfen haben.
Es ist ungemütlich aber wenigstens einigermassen warm. Wir beziehen unsere Schlafplätze im oberen Stock.
Matratzen hat es keine, aber wir sind bestens ausgerüstet und pusten unsere Mätteli auf.
Im unteren Stock bröckelt der Verputz von den Wänden und der Boden ist klitschnass. Es ist definitv noch nicht Saison und der Standart doch etwas anders als von der CH her gewohnt.
Wir machen das Beste draus und nach einem feinen Znacht, Räubergeschichten am Ofen und Dessert kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke.
Tag 2
Nach genauerer Inspektion der Verhältnisse und eingehender Besprechung entscheiden wir, die vorgesehene Tour fortzusetzen.
Die ersten 100hm rutschen wir unter Gejauchze im Schnee runter, dann ists schon aper.
Etwas weiter unten ist dann erstmals etwas Intuition gefragt, da der Weg wieder unter Schnee liegt, es Lawinenschäden hat und keine Spuren sichtbar sind. Mit kleineren Umwegen finden wir den eigentlichen Weg wieder und steigen im dichten Buchenwald bis nach In la Piana (933m).
Es ist wieder richtig tüpig geworden und der Bach lädt zum Baden ein, das lassen wir dann aber schnell bleiben, als der Erste seine Zehen ins Wasser gehalten hat (7° ist dann doch noch etwas zu kalt).
Eine Überquerung finden wir etwas gewagt angesichts der Wassermassen und so tappt einer nach dem anderen über die doch sehr schiefe Brücke.
Das Geländer ist umgekippt, die Holzlatten aber noch mehrheitlich intakt und vorhanden. Ein mulmiges Gefühl kommt wohl in jedem von uns hoch, auch deshalb, weil die Brücke so richtig schön mitschwingt bei jedem Schritt..
Nach einer kurzen Pause gehts weiter am Biv. In la Piana vorbei Richtung Biv. Val Gabbio.
Alles ist dicht bewaldet.
Nach ca. 20min kommen wir zu einer intakten, sehr robusten Brücke und gelangen über zig Kehren ("da bechummsch de ewig") nach Colletta (1270m). Laut der Karte hätten wir ein ganzes Stück in offenem Gelände laufen sollen, es ist aber alles zugewachsen, auch die Alp mit Resten einer Transportbahn.
Es ist unerträglich heiss und wir schwitzen Liter um Liter. Zum Glück ist der nächste Bach nicht weit.
Nicht nur wir machen eine Pause am Ufer, auch eine Kreuzotter hat es sich auf einem warmen Stein gemütlich gemacht, genau dort, wo wir über den Bach wollen. Die Begegnung verläuft friedlich, die Schlange macht keinen Wank und posiert in aller Ruhe für ein Foto.
Bereits ist unser nächstes Ziel, das Biv. Alpe della Colma, in Sicht. Unereichbar weit oben erscheint es uns.
Der Weg führt durch eine wunderschöne, verlassene Alp an einer noch gut mit SChnee gefüllten Schlucht entlang. Ein Teil der Gruppe, die uns entgegen kommt, nimmt diesen Schneeweg nach unten.
In weitern unzähligen Kehren gelangen wir zum Bivacco (1728m).
Klein, aufgeräumt, heimelig. So richtig zum wohlfühlen.
Obwohl wir nur zu viert sind, schlagen wir unser Zelt auf dem etwas höher gelegenen Helikopterlandeplatz auf und überlassen den anderen beiden die Schaumstoffmatten im oberen Stock.
Zelten ist laut Tourenbuch zwar verboten, wird aber toleriert, wenn man nur 1 Nacht am Ort bleibt und sich entsprechend verhält.
Tag 3:
Der Abstieg nach Premosello ist steil, wir können aber einige Höhenmeter auf Schnee rutschend bewältigen, was uns unsere Knie danken.
Den Versuch, auf de Piz Proman zu gelangen, haben wir abgebrochen, es hat noch recht viel Schnee auf dem ausgesetzten Weg.
Ab ca. 1400m sind wir wieder ohne Schnee, dafür verbraten wir in 30° im Schatten.
Schon fast in Premosello entdecken wir noch ein kleines Badebecken im Dorfbach, wo wir uns wohlverdient abkühlen können. Was für eine Wohltat!
Mit dem TrenItalia gehts zurück nach Domodossola und dann nach HAuse.
Tag 1
Die Verbindungen mit dem Zug sind schnell und so kommen wir schon nach rund 4h in Malesco (764m) an.
In Domodossola ist aber erst mal etwas Chaos angesagt, die kleine Centovallibahn ist mit dem Ansturm aus der Schweiz sichtlich überfordert und so können wir nicht den ursprünglich geplanten Zug nehmen(Panoramawagen, in dem man nicht stehen darf, wenn alles besetzt ist).
Wie sich herausstellt wollen auch zwei andere Wanderer an denselben Ort und so beschliessen wir, zusammen ein Taxi bis Fondo li Gabbi zu chartern. Leider hat das Taxi auch Feiertag, worauf wir den Wanderweg bis zur besagten Alp nehmen. Die beiden anderen verlieren wir aus den Augen.
Bei tropischer Wetterlage wandern wir die ersten 500hm gemütlich in 1:30h. Der Weg verläuft mit wenigen Ausnahmen in dichtem Buchenwald und angenehmer Steigung hoch über dem Bach.
Bei Fondo li Gabbi herrscht emsiges Treiben, die Bewohner sind dabei, Holz, welches massenweise von Lawinen ins Tal gerissen worden ist, zu zersägen und auf altmodischen aber superpraktischen Rückentragen zu ihren Häusern zu bringen.
Wir gehen weiter und gelangen schon kurz nachher in die ersten Schneefelder. Wir sinken zum Glück kaum ein, obwohl es so warm ist. Da wir so gut vorwärtskommen, beschliessen wir, noch bis zur Alpe Scaredi zu laufen.
Schon bald beginnt das grossen Kraxeln, da der Weg über eine weite Strecke unter Bäumen und Sträuchern, die Lawinen zu Boden gedrückt haben, begraben ist.
Es macht Spass und geht unerwartet gut, wir folgen den Spuren, die im Schnee gut zu sehen sind.
Ab einer Höhe von ca. 1550m sind wir dann definitiv im Schnee, wir nehmen die Abkürzung über eine steile Rinne und schwenken wieder auf den Weg ein.
Nach einem kurzen Abstecher zur Kapelle und verdientem Waschen an einem Felsen sind wir um 19 Uhr dann auch beim Biv. A. Scaredi (1841m) angelangt.
Dort treffen wir auch wieder auf die beiden Zürcher und 5 Polen, welche bereits den Ofen angeworfen haben.
Es ist ungemütlich aber wenigstens einigermassen warm. Wir beziehen unsere Schlafplätze im oberen Stock.
Matratzen hat es keine, aber wir sind bestens ausgerüstet und pusten unsere Mätteli auf.
Im unteren Stock bröckelt der Verputz von den Wänden und der Boden ist klitschnass. Es ist definitv noch nicht Saison und der Standart doch etwas anders als von der CH her gewohnt.
Wir machen das Beste draus und nach einem feinen Znacht, Räubergeschichten am Ofen und Dessert kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke.
Tag 2
Nach genauerer Inspektion der Verhältnisse und eingehender Besprechung entscheiden wir, die vorgesehene Tour fortzusetzen.
Die ersten 100hm rutschen wir unter Gejauchze im Schnee runter, dann ists schon aper.
Etwas weiter unten ist dann erstmals etwas Intuition gefragt, da der Weg wieder unter Schnee liegt, es Lawinenschäden hat und keine Spuren sichtbar sind. Mit kleineren Umwegen finden wir den eigentlichen Weg wieder und steigen im dichten Buchenwald bis nach In la Piana (933m).
Es ist wieder richtig tüpig geworden und der Bach lädt zum Baden ein, das lassen wir dann aber schnell bleiben, als der Erste seine Zehen ins Wasser gehalten hat (7° ist dann doch noch etwas zu kalt).
Eine Überquerung finden wir etwas gewagt angesichts der Wassermassen und so tappt einer nach dem anderen über die doch sehr schiefe Brücke.
Das Geländer ist umgekippt, die Holzlatten aber noch mehrheitlich intakt und vorhanden. Ein mulmiges Gefühl kommt wohl in jedem von uns hoch, auch deshalb, weil die Brücke so richtig schön mitschwingt bei jedem Schritt..
Nach einer kurzen Pause gehts weiter am Biv. In la Piana vorbei Richtung Biv. Val Gabbio.
Alles ist dicht bewaldet.
Nach ca. 20min kommen wir zu einer intakten, sehr robusten Brücke und gelangen über zig Kehren ("da bechummsch de ewig") nach Colletta (1270m). Laut der Karte hätten wir ein ganzes Stück in offenem Gelände laufen sollen, es ist aber alles zugewachsen, auch die Alp mit Resten einer Transportbahn.
Es ist unerträglich heiss und wir schwitzen Liter um Liter. Zum Glück ist der nächste Bach nicht weit.
Nicht nur wir machen eine Pause am Ufer, auch eine Kreuzotter hat es sich auf einem warmen Stein gemütlich gemacht, genau dort, wo wir über den Bach wollen. Die Begegnung verläuft friedlich, die Schlange macht keinen Wank und posiert in aller Ruhe für ein Foto.
Bereits ist unser nächstes Ziel, das Biv. Alpe della Colma, in Sicht. Unereichbar weit oben erscheint es uns.
Der Weg führt durch eine wunderschöne, verlassene Alp an einer noch gut mit SChnee gefüllten Schlucht entlang. Ein Teil der Gruppe, die uns entgegen kommt, nimmt diesen Schneeweg nach unten.
In weitern unzähligen Kehren gelangen wir zum Bivacco (1728m).
Klein, aufgeräumt, heimelig. So richtig zum wohlfühlen.
Obwohl wir nur zu viert sind, schlagen wir unser Zelt auf dem etwas höher gelegenen Helikopterlandeplatz auf und überlassen den anderen beiden die Schaumstoffmatten im oberen Stock.
Zelten ist laut Tourenbuch zwar verboten, wird aber toleriert, wenn man nur 1 Nacht am Ort bleibt und sich entsprechend verhält.
Tag 3:
Der Abstieg nach Premosello ist steil, wir können aber einige Höhenmeter auf Schnee rutschend bewältigen, was uns unsere Knie danken.
Den Versuch, auf de Piz Proman zu gelangen, haben wir abgebrochen, es hat noch recht viel Schnee auf dem ausgesetzten Weg.
Ab ca. 1400m sind wir wieder ohne Schnee, dafür verbraten wir in 30° im Schatten.
Schon fast in Premosello entdecken wir noch ein kleines Badebecken im Dorfbach, wo wir uns wohlverdient abkühlen können. Was für eine Wohltat!
Mit dem TrenItalia gehts zurück nach Domodossola und dann nach HAuse.
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (7)