Punta San Matteo - Tresero Überschreitung


Publiziert von Matthias Pilz , 8. September 2018 um 15:37.

Region: Welt » Terra Incognita
Tour Datum:13 Juli 2018
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 

Die Punta San Matteo ist nicht nur im Winter ein lohnendes Ziel, auch im Sommer gibt es lohnende Touren auf diesen Gipfel. Der Gipfel wird nicht nur von den eindrücklichsten und größten Gletschern der Ortlergruppe gesäumt, er bietet sich auch als fantastischer Aussichtsberg an. Im Sommer besonders lohnend ist die Überschreitung von der Punta San Matteo hin zum Pizzo Tresero, der Grat bietet tolle Abwechslung zwischen Fels (bis II-) und Firn (bis 40°) und ist an den meisten Stellen leicht zu begehen. Nur einige wenige Passagen sind anspruchsvoll. So bleibt umso mehr Zeit, um die Aussicht auf die umliegenden Gipfel zu genießen!
Wir entschieden uns, den Gipfel als Tagestour zu besteigen und nicht auf der Branca-Hütte zu nächtigen, dabei ist ein Mountainbike sehr hilfreich - zwar muss bergauf ein Teil geschoben werden, beim Abstieg ist das Bike aber sehr zeitsparend.
Nicht zu unterschätzen ist der Direktabstieg vom Pizzo Tresero über den spaltenreichen Gletscher, bei schlechten Verhältnissen ist es besser, nach Süden abzusteigen und so die Gavia-Passstraße als Endpunkt der Tour zu wählen.

AUFSTIEG / ABSTIEG: Von der Forni-Alm (Parkgebühr) folgt man dem sehr steilen Fahrweg zur Brancahütte (ca. 1h), dieser Abschnitt kann auch per Bike komfortabler gestaltet werden. Von hier geht es nun absteigend (entgegen der in alten Führern beschriebenen Variante) zur flachen Wiese, wenige Meter über die Moräne und weiter absteigend querend auf deutlichem Weg zur Gletscherzunge (Steinmänner). 
Man folgt nun dem rechten Gletscherufer aufwärts, steigt links an der L'Isola Persa vorbei und in einer leichten Schleife in das obere Gletscherbecken. So erreicht man nun ein (von unten nicht sichtbares) Gletschertal unterhalb der großen Eisbrüche, es leitet zwar spaltenreich, aber technisch leicht auf das Gipfelplateau. Ein kurzer schmaler Grat führt zum höchsten Punkt.
Man folgt nun dem Nordwestgrat steil (kurz 40°) abwärts (expo!) und in einer kleinen Scharte (BH) verlässt man den Grat nach links unten (ca. 20m steil abwärts). So einen Gratzacken umgehen und zurück an den Grat, diesem folgt man nun stets an seiner Schneide oder knapp daneben (Stellen max. II-, meist I) bis zum Pizzo Tresero (großes Kreuz). 
Vom Tresero gilt es nun, das nördliche Gletscherbecken zu erreichen, dazu gibt es zwei Möglichkeiten: aus dem Sattel vor dem Tresero gerade hinab (kurz 35°, sieht von oben viel steiler aus) und über die oft heikle Randkluft oder direkt vom Gipfel des Tresero über den Nordgrat einige Meter heikel hinab und querend in den Kessel. Diesen ersten Kessel verlässt man nun nach rechts oberhalb von Eisbrüchen und folgt weiter kurz dem NO-Grat in einen breiten Sattel unter der Cima S. Giacomo. Nun nach Osten hinab und immer dem Gletscher folgen zurück zur Aufstiegsspur.

SCHWIERIGKEITEN: WS+, Firn bis 40° (Stellen) und Fels bis II- (Stellen), großteils leichter. Abstieg stark von den Verhältnissen abhängig.

ABSICHERUNG: +/++++, Absicherung am Abstiegsgrat vom Matteo auf den ersten steilen Metern schwierig. Auf der Überschreitung reichen die zahlreichen Felszacken zur Sicherung aus.
 
WETTER: Sonne, windig.
 
MIT WAR: Tanja
 
Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering

Tourengänger: Matthias Pilz


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