Freetrip am Bockmattli


Publiziert von MarcelL , 26. August 2018 um 11:48.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 August 2018
Klettern Schwierigkeit: VII (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Oberseegruppe 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wägitaler See. Am Ostufer des Sees entlang. Parken: ca. 1 km nach dem Haus mit den vielen Gartenzwergen, wo die Strasse eine sehr deutliche Rechtskurve macht (um einen Bacheinfluss rum) und die Materialseilbahn ankommt (Wanderschilder). Wenn vollgeparkt, dann z.B. weiter vorne bei den Gartenzwergen, oder noch weiter vorne, wo der Alpweg abgeht (dort auch für MTB Zustieg)

Zustieg: vom Kletterhüttli dem Zaun entlang zur Wand, dort unten entlang, bis der steile Steig auf den grasigen Pfeiler abzweigt.Am besten hier schon mit Helm und Gurt gehen. Am Schluss führt der Weg waagrecht zu einer kleinen Felsplattform mit Standhaken. Von dort mit Seil kletternd (Stellen II), recht ausgesetzt stark nach links und oben (ca. 3 ZH). Stand nach 50 m (guter Haken bei Büschen). Von dort die Tinne nach oben, dann den linken Rand der Rinne hoch (1 ZH) zu breiter Plattform am Auslauf der W-Schlucht (Muniring). Hier Kletterschuhe anziehen. Tatsächliche Tour beginnt (= Einstieg)

Gemeinsame Längen mit direkter N-Wand und anderen Routen (Aufwärmseillängen, ASL):
1. ASL - Variante a: Vom Stand weg (Kaltstart) ca. 2 m 5c, dann schräg nach links oben (gut gesichert mit BH) zu Abseilhaken mit fixem Schraubkarabiner. Dort einhängen, und ca. 8-10 m ablassen lassen, zum Stand hin in schöner Platte. Der Seilzweite klettert dann zum umlenker nach und wir ebenfalls schnell abgelassen. Bindet sich dann am Stand aus, so dass man Seil abziehen kann. Leider ist diese Stelle öfter duch Chaoten blockiert, die die Seilmanöver nicht kennen, oder nicht durchführen könne (obwohl das eigentlich sehr schnell gehen kann).
2. ASL . Variante b: (von uns gewählt, da a mal wieder total blockiert): Vom Stand in der Schluchtrinne ca. 4 m absteigen. Sieht sehr glatt gewaschen aus, Löst sich aber gut. Weiter absteigen, als man erst denkt (unterhalb des Bohrhakens in der Platte links). Dann Querung über die Platte zum Bohrhaken (Start bei Stehloch für linken Fuß im steilen unteren Teil der Platte), und weiter zum Stand (6a/6a+). Der Seilzweite muss einen schwierigen Schritt nach Aushängen der Zwischensicherung machen (Pendelsturzgefahr, da Stand waagrecht mehrere Meter daneben. De Zweite kann abgesichert werden, wenn der erste vom Stand etwas rechts hochklettert und dort um Köpfel eine Schlinge legt, oder Cam platziert und das als zusätzliche Nachsteigerzwischensicherung verwendet.

2. ASL: Vom Stand 10 m waagrecht nach links (3, keine Haken) zu kleinem Pfeiler/Vorsprung. Dort BH (mit langer Schlinge einhängen). Von diesem steil links hoch ums Eck (4a) auf Band. Auf diesem nach links und wieter links nach oben zu Stand (auf höherem Band) an Muniring (3, 2 BH). Dort gehen die anderen Routen links weiter. Freetrip geht genau nach oben (leicht rechts).

Eigentliche Tour (mit 'gefühlten' Schwierigkeiten - vom Printtopo abweichend):
1. SL: Sehr rauhe Steilplatten (scharfe Schuppen) nach oben. Leicht brüchig und grasig. Dann Querung nach rechts auf sehr solidem Fels  (3 BH entlang) zur Crux der SL (Platte am Eingang in die deutliche Verschneidung). Wenn man groß genug ist, kann man deutlich links der Crux hochstehen (Untergriffschuppe weit links) und dann das scharfe Band oberhalb des Crux-BH mit der rechten Hand erreichen. Dann einmal mit starker Körperspannung nach rechts treten und fertig (6a+). Für Kleinere könnte das deutlich härter sein. Nach der Crux ca. 6 m die Verschneidung hoch (Piaz und nach links ausspreizen). Dort 1 BH, aber löst sich erstaunlich gut und sicher ohne weitere Absicherung. Stand an Muniring, etwas unbequem (Hänge).

2.SL: Ausserordentlich schön. Die Verschneidung hoch zum Dach, dort rechts rum (spektakulär, aber relativ einfach durch gute Trittleisten). Nach dem Dach dann 2-3 m sehr anstrengender Piazer (SL-Crux). Tritte können etwas schmierig sein (6a+, Absicherung OK), dann nach rechts in die Wand zu rauhen Schuppen und Wasserlöchern. Zuletzt steil an rauher Wasserrinne mit Löchen zum Stand (6a, hier eventuell zusätzlicher Friend 3). Nach Regen 1-2 Tage lang noch nass.

3. SL:Sehr schön straight nach oben (5b, weitere Hakenabstände, aber gutgriffig)

4. SL: Vom Stand fast waagrecht nach rechts über Platte queren, ein schwerer Schritt (1 BH, 6b), dann ums Eck, in den Schrofen nach oben (Rampe entlang mit 2 BH) bis unters gr0ße Dach, dort ca. 5 m Quergang nach rechts zum Stand (4a)

5. SL: Querung waagrecht nach links in die Verschneidung (1 schwerer Schritt, 6b - oder wir haben entscheidenden Tritt/Griff übersehen). Schön und griffig, ca. 10 m die Verschneidung hoch (mehrere BH, 5b), dann nach links in Platte. Dort 3 m Quergang nach links (1 BH vor Crux, einer in Crux) an Löchern und einer scharfen Schuppe in der sehr steilen Platte (6b, Einzelstellenbewertung).

6. SL: Vom Stand in der Verschneidung links der glatten Platte beginnt eine weitere spektakuläre Länge. In der Verschneidung hoch zum Dach (6a(+), griffig, aber anstrengend). Unter dem Dach queren. Grosse Griffe oben im Dach. Beim Bohrhaken im Dach noch etwas weiter nach rechts queren (richtig gut), dann erstaunlich einfach übers Dach (5c). Danach wieder glatte Platte. Komplex zu stehen (zweimal sehr hoch antreten, Füsse in Riss klemmen). Gesamtcrux der Route (6b). Im oberen Teil länger nass (zusätzliche Absicherung mit großen Friends möglich).

7. SL: Kurze Seillänge nach oben. Schöne Verschneidung 5b/c aufs Band. Unten anstrengend.

8. SL: Lange Seillänge, die anstrengender ist, als sie aussieht (großgriffig, gute Risse, aber sehr steil), hoch auf die Schulter (5c). Hier endet die eigentliche Tour.

9. SL: Links an der Kante ca. 15-20 m nach oben (4a), dann auf Band weit nach links (ca. 30 m, I) zu Stand an Metallplatte. Auf ca. 2/3 des Wegs auf Band kommt eine Höhle/Gufel. Dort noch weiter weiter nach links.

10. SL: Brüchig nach oben (es kommen noch 3-4 BH), ca. 40 m bis auf den Gipfelgrat, zu Stand an Metallplatte auf Block der ca. 10 m westlich von Gipfelkreuz ist (z.T. 5a)

Abstieg:
Abschnitt 1: Hinterm Gipfel 50 m abklettern (besser als abseilen; schneller und weniger Steinschlag; löst sich alles gut, obwohl es steil aussieht.
Abschnitt 2: Ca. 5 m vor der ersten Scharte kann man Stand machen. Dann gesicherte Kletterei (sehr brüchig), links an erstem Turm vorbei, dann die Kante am zweiten Turm hoch, am Gipfelzapfen des Turms vorbei (BH als Zwischensicherung) und 5 m dem Grat entlang absteigen bis er steiler abbricht. Dort Stand an Muniring. Den Seilersten, am Muniring ablassen (besser als abseilen). Seilzweiter fädelt Seil durch den Ring und wir dann auch abgelassen (vom ersten, der jetzt in der Scharte steht).
Abschnitt 3: Am nächsten Turm links vorbei und auf den danach hoch, den scharfen grat entlangbalancieren, bis es wieder abwärts geht. Dort ist der Schrottfels durch schlingen zusammengebunden, und man macht Stand an einem Maillon Rapide. Dann wieder Ablassaktion wie in Abschnitt 2, bis beide in Scharte stehen. Geht schnell und belastet Fels minimal).
Abschnitt 4: Von der Scharte eine SL (II) zum Fuss des kamins hochklettern. Dort stand (1 BH), und noch eine kurze SL (20 m) im Kamin hoch (4a, unangenehm geschichteter Fels) zum oberen Kaminende und durch den Dreck nach links oben zu Stand.
Abschnitt 5: Ausseilen, alles verpacken und durchs Gras (deutlicher Steig hoch zum Grat (nach rechts, nicht gerade aus in den Fels). Wenn man am Grat steht geht ein deutlicher Pfad auf der anderen Seite (SW) waagrecht weiter (ca. 15 m, bis zu einem Felsgrat). Das ist der Falsche (Verhauer). Man nimmt richtig den oberen Pfad (nach oben ansteigend, nicht waagrecht), und erreicht den Felsgrat 10 m weiter oben, steigt durch eine Art Scharte über den Grat und dahinter durch eine Rinne nach unten (sieht erst mal steil aus, geht aber sehr gut). Am Ende der Rinne scharf nach links ums Eck und Richtung Süden zur Bockmattliwiese. Da steht man dann erst mal in der Riesenwiese und es gibt keinen Weg mehr. Also einfach weitergehn, waagrecht über die Wiese rüber zu deren linken Rand (südlich) und dort zieht ein kleiner deutlicher Zickzackpfad nach unten. Dieser biegt dann irgendwann scharf nach links in die groß Kählen (grosse Rinne, die zum Kletterhüttli zieht) ab, und man zickzackt dann in 15 min zur Hütte.

Tourengänger: MarcelL


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