Dunkle Spuren des Krieges im Brendlkar
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Eine Tour mit ernstem historischen Hintergrund. Gerade angesichts der Freude, die die Berge vermitteln und des Friedens, den sie ausstrahlen, wirkt der Kontrast umso stärker.
Wer Interesse an Geschichte und Spurensuche hat, wählt auf dem Weg zur Coburger Hütte nicht die Route über den Seebensee, sondern steigt über Hohen Gang oder Klettersteig bzw. von der Ehrwalder Alm Richtung Brendlkar und dort auf dem AV-Steig (Ganghofersteig) aufwärts. Höhe Brendlsee sucht man nach Wegspuren, die vom Steig nach links, östlich, Richtung Igelskopf/Igelskar weisen. Die Steigspuren passieren eine Reihe von Senken, die man absucht. Eine liegt noch am AV-Steig, eine weitere (mit Gedenkstelle) einige hundert Meter östlich.
Dort finden sich die Überreste eines US-amerikanischen Bombers vom Typ "B-24 Liberator", der zusammen mit allen sieben weiteren Maschinen seines Geschwaders am 3.8.1944 von deutschen Jagdfliegern abgeschossen wurde. Von zehn Mann Besatzung kamen zwei ums Leben, die weiteren gerieten in Gefangenschaft. Auch die Hälfte der 16 in Schongau/Allgäu gestarteten Jäger zerschellte an den Wänden des Wetterstein, bohrte sich in die Erde des Ehrwalder Beckens. Insgesamt starben hier an einem schönen Sommertag 36 Menschen. Das Durchschnittsalter der gefallenen deutschen Piloten betrug 22 Jahre, die Amerikaner waren nicht viel älter.
Dennoch oder möglicherweise gerade deshalb ist der Aufstieg ansonsten beeindruckend still und großzügig, im Vergleich zum turbulenten Auftrieb über den Seebensee. Zurück am See westwärts zum Tajatörl und abwärts zur ab dem Joch sichtbaren Hütte. Tour kann man auch gut an einem Ruhetag auf bzw. von der Coburger machen.
Die Absturzstelle ist eine Gedenkstätte. Man lässt alles unangetastet.
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