Sendero de los Contrabandistas - ein Irrweg im Regen


Publiziert von basodino , 16. Juli 2018 um 17:11.

Region: Welt » Ecuador
Tour Datum:29 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: EC 
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 250 m
Abstieg: 300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Banos mit Auto oder Bus bis vor die erste Brücke, die den Fluss überquert, dort beginnt der Weg
Zufahrt zum Ankunftspunkt:an der ersten Tarabita war letztlich Schluss, mit selbiger erreicht man die Straße auf der anderen Seite (1 Dollar pro Person)
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel La Floresta in Banos, sehr gutes Hotel mit hilfreichen Angestellten, ruhige Lage, gute Ausstattung, fairer Preis

Hatte ich erwähnt, dass in der zweiten Woche nicht mehr viel klappte? Wenn es einen Höhepunkt für diese Entwicklung gibt, dann ist das der heutige Tag gewesen. 

Tourinette hat sowieso ein leicht gestörtes Verhältnis zu Rother Wanderführern. Seit dieser Tour kann ich das nachvollziehen. Der Sendero de los Contrabandistas ist im Rother blau gekennzeichnet, also als leicht eingestuft. Das mag vor 8 Jahren noch gegolten haben und man müsste den Weg erst mal finden, um ein abschließendes Urteil abzugeben, aber das ist uns nicht gelungen. 

Deshalb kann ich vor diesem Weg nur warnen. Nach unserer aktuellen Erfahrung ist er nur was für Matschfetischisten und für Abenteurer, die eine große Machete dabei haben. 

Der Weg beginnt an der ersten Brücke, die von der rechten Talseite nach links den Fluss überquert. Bis zur Hacienda Guamag, welche nach der ersten Tarabita liegt, ist der Weg nicht zu verfehlen, ausgeschildert und auch eigentlich leicht. Nur besteht er streckenweise aus purem Matsch (und das wohl nicht nur bei Regen), so dass er eigentlich nur mit Gummistiefeln begangen werden sollte. Mit unseren Schuhen sind wir den schlimmsten Löchern ausgewichen und gerade so durchgekommen. 
Nach einer knappen halben Stunde erreicht man die erste Tarabita (Seilbahn von einer Talseite auf die andere), 5 Minuten später die Hacienda. Dort erwarten einen kläffende Hunde und ein alter Mann, der einem einen Dollar pro Nase abnimmt. Wir nannten ihm das Ziel unserer Wanderung und er nickte mit dem Kopf und wies uns den Weg durch seine Hacienda. Diese liegt auf einer Geländeterrasse, die Richtung Fluss beinahe senkrecht abbricht. Insofern bleibt einem nur ein kleiner Anstieg und eine Querung hinüber auf die andere Seite (hierher führt auch ein Seilbahn), wo sich eine Art Weide befindet. Auf dieser verliert der Weg etwas an Höhe und führt zu einem Bach, den wir nur mit Mühe überqueren konnten (tiefe, lange Pfütze; mit Gummistiefeln kein Problem). In der Folge steigt der Weg kontinuirlich an. Laut Wanderführer, sollte man hier irgendwo nach 25 Minuten Hinweisschilder und etwas später ein Gehöft auf 1700 m finden. Wir waren inzwischen auf beinahe 1800 m und der Weg stieg und stieg an. Eine Abzweigung, ein Hinweisschild, eine obskure Spur, die mal ein anderer Weg gewesen sein sollte, konnten wir nicht finden. Und schon gar nicht in der Kategorie Blau des Rother Wanderführers. Wir gaben auf und kehrten zur ersten Tarabita zurück, die einen dann wenigstens mit einer spektakulären Passage über zwei große Wasserfälle belohnt. 

Unser Fazit: Es gibt in Banos bessere Dinge zu tun, schöne Orte zu sehen und vor allem sicherlich auch angenehmere Wege. Wenn der Sendero de los Contrabandistas nicht wieder hergerichtet wird, ist er keinen Abstecher wert, mit Ausnahme der ersten halben Stunde, sofern man Gummistiefel dabei hat. 

Am nächsten Morgen spielte dann aus mir nicht weiter plausiblen Gründen mein Magen nicht mehr mit. Trotzdem zogen wir weiter zum Chimborazo. 

Zurück zur Überblicksseite, weiter zum Chimborazo geht es bei Tourinette. 

Tourengänger: basodino, tourinette


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»