... zu Adula | Rheinwaldhorn


Publiziert von Felix , 9. Juli 2018 um 15:53.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:28 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   CH-TI   Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Cima di Pinadee 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1110 m
Abstieg: 2600 m
Strecke:Capanna Adula UTOE - P. 2520 - P. 2642 - Vadrecc di Bresciana - Adulajoch - Rheinwaldhorn > Capanna Adula UTOE > Capanna Adula CAS; Passo di Piotta - Capella di Termini - Capanna Adula CAS; > Dangio, Paese
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Dangio, Paese - Biasca - Erstfeld - Arth-Goldau - Luzern - Huttwil - cff logo Wyssachen, Abzw. Roggengrat
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna Adula CAS
Kartennummer:1253 - Olivone

Nach einem guten Frühstück verabschieden wir uns von den Mitarbeitern der Capanna Adula UTOE und beginnen - wir alle voller freudiger (und leicht angespannter) Erwartung - bei vielversprechenden Wetteraussichten den doch längeren Marsch hoch zum höchsten Tessiner Gipfel.

Länger wandern wir dabei im Schatten der Adula erst gemächlich hoch, länger meist über grasige Flächen, zu P. 2520, wo der BWW weiterführte zum Passo del Laghetto und zur Capanna Quarnei. Hier folgen wir jedoch der Seitenmoräne des ehemals viel grösseren Vadrecc di Bresciana noch unschwierig hoch bis zu P. 2642.

 

Das Gelände nimmt nun rasch andere Formen an: es wird felsiger und leicht alpiner - wie auch der Blick hoch zum Restgletscher nun einen Hinweis auf das bald folgende Gletschertrekking eröffnet. In einer steilen Felsstufe heisst es sogar mal Hand anzulegen - eine leichte Kraxelstelle kann reizvoll gemeistert werden. Danach schreiten wir wieder relativ flach über Geröll- und „Schutt“flächen, an letzten, ausserordentlich gefälligen Alpenblumen vorbei, unserem Rast- und Pausenplatz auf ~ 2910 m zu; hier findet vor wieder steilerem, und nun schneebedeckten Terrain, das Anlegen von Steigeisen und Seilen statt. Anschliessend führt Franz seine und unsere beiden nachfolgenden Seilschaften mal weniger, selten steiler, auf einer guten Spuranlage über den gut eingeschneiten (trittfester Altschnee) Vadrecc di Bresciana (Vadrecc: rätoromanisch für Gletscher) - der Gang über diesen, unterhalb des Verbindungsgrates vom Grauhorn zum Adulajoch ist ein sehr attraktiver. Die Sonne beleuchtet die wenigen Wolken darüber (welche deutlich aufzeigen, welch starker Wind uns erwartet …), und der Schlussanstieg zum Gipfel leuchtet herrlich. Doch bis zum Joch ist eine doch vergleichsweise abschüssige Traverse auf dem Gletscher zurückzulegen, bevor wir die letzten Meter zum Sattel aufsteigen - und von beinahe stürmischem, sehr kühlen, Wind empfangen werden.

 

Hier, wenige Meter unterhalb, vor den Gratfelsen, ziehen wir alle verfügbaren Kleidungsstücke an, um uns vor dem heftigen Wind auf dem Schlussanstieg - auf dem Läntagletscher - schützen zu können. Der Hang ist doch derart steil, dass wir zu Beginn in ausholenden Serpentinen hochsteigen; die letzten Meter im Felsbereich wieder flacher - und dann stehen wir oben, auf Adula|Rheinwaldhorn! Hatte es uns zeitweise beinahe etwas durchgeschüttelt, lässt der Wind auf dem höchsten der Tessiner Gipfel leicht nach, so dass wir eine halbstündige Gipfelrast - mit traumhafter Aussicht (vom Monte Rosa  bis Oberalpstock sowie in den Süden) - geniessen können; fantastisch!

 

Auf derselben Route steigen wir anschliessend zurück, erst zum Adulajoch, und über den Vadrecc di Bresciana wieder zum Anseilplatz - unterwegs, wie auch hier selbst, können wir uns einiger Kleiderschichten entledigen; und feststellen, dass sich nun stets mehr Wolken über dem Grenzberg TI-GR auftürmen > ein gutes Timing hatten wir für die Gipfelbesteigung.

 

Auf unserem Aufstiegsweg legen wir die weiteren Abschnitte zurück; via P. 2642 und P. 2520 streben wir der Capanna Adula UTOE zu - eine verdiente und gemütliche Trink- und Stärkungspause ist hier angesagt.

Während unserer Verabschiedung vom Hüttenteam behändigen wir uns beinahe alle eines der mit leeren Petflaschen oder Abfall gefüllten „Futtersäckchen“ - eine Recyclingaktion der Regierung des Kanton Tessin sowie der kantonalen Abteilung für Abfälle - welche wir morgen im Tal fachgerecht entsorgen werden.

 

Auf identischer Route kehren wir frühzeitig zurück zur Capanna Adula CAS; hier verbleibt so viel Zeit, dass vor dem vom Hüttenchef zubereiteten Apéro (mit offeriertem Cuvée brut Dabón Astoria millesimato), ein Abstecher, Rundgang, zum Passo di Piotta und zur Capella di Termine gut eingeflochten werden kann.

Lange konnten wir der Zubereitung von Vorspeise und Hauptgang beiwohnen;  Franz lag völlig richtig, die zweite Übernachtung auf dieser Hütte zu verbringen - diesen Aufwand und Genuss von Gastfreundschaft und feinem Essen ist die Reise wert! (zumal wir auch in der Person von Sara sehr zuvorkommend und sympathisch bedient wurden …)

 

Am darauffolgenden Morgen brechen wir nach einem einfachen, doch mit leckeren Alpkäse bereicherten, Frühstück auf - nicht ohne Wehmut die Hütte sowie das Umfeld unserer grandiosen Tour verlassend, und steigen rassig auf dem vorgestern begangenen Aufstiegsweg, an der bekannten prächtigen Blumenpracht vorbei (heute sichten wir sogar noch einen Türkenbund) nach Soi ab, wo wir wiederum eine kurze Rast einlegen.

 

Wenig später - der Weg zieht sich wiederum in der Flachpassage etwas hin - erreichen wir (viel zu früh für den Busanschluss) Dangio, Paese; die Inhaberin des kleinen Bistros an der Haltestelle öffnet jedoch extra für uns; verschiedene Getränke (inkl. Bier vom Fass) und selbstgemachter Schokoladekuchen „erleichtern“ uns die Wartezeit.

 

(und in Biasca hat der Anschlusszug ebenfalls grössere Verspätung > so fahren wir mit dem RegioExpress via Erstfeld, und über Arth-Goldau zurück …)

 

▲ 3 ¾ h inkl. ¾ Pausen bis Rheinwaldhorn

 

▼ 2 h 10 min inkl. 25 min Pausen bis Capanna Adula UTOE

 

▼ 35 min bis Capanna Adula CAS

 

▲▼20 min Abstecher zur Capella Termini

 

▼ 1 h 55 min bis Dangio
 

unterwegs mit Doris, Karin, Kathrin, Lilly, Mona, Fabian, Martin, Oskar, Plazi, Ruedi, Walter und Werner - und Bergführer Franz

 

das war eine tolle „Bergfahrt“, ein unvergessliches Bergerlebnis - ich danke euch allen herzlich fürs aufgestellte Miteinander-Unterwegssein, Franz für Organisation und Leitung, ihm und den Seilträgern für den Zusatzeffort!


Tourengänger: Felix


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