Kurzbericht 

Pizzo Tambo (3.279 m)


Publiziert von Andi75 , 21. Mai 2018 um 15:07.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Hinterrhein
Tour Datum:27 Juli 2006
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Tambo-Curciusa   CH-GR   I 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Der Pizzo Tambo ist die höchste Erhebung im Bereich des Splügenpasses bzw. der Cenerigruppe (Rheinwald, Schweiz). Über den Ostrgat lässt sich der Tambo vom Splügenpass aus (2.113 m) relativ einfach erreichen. Der Aufstieg ist geprägt durch einen langen und flachen Verlauf neben dem Grat (Gletscherschliffe, Blockfelder, Schutt, Schneefelder) und einem kurzen aber steilen und im obersten Bereich ausgesetzten Gipfelhang. Da in der näheren Umgebung keine höheren Berge vorhanden sind, herrscht bei gutem Wetter eine entsprechende Fernsicht. 
 
Seit meiner ersten Fahrt über den Splügenpass im Jahr 2001 stand der Pizzo Tambo auf meiner "Wunschliste". Vom Lago die Monte Spluga aus, sah der Aufstieg recht einfach aus. Nach dem heißen Juni/Juli 2006 war mit schneefreien Verhältnissen am Gipfel zu rechnen, so ging es also Ende Juli auf den Splügenpass. Auf der Passhöhe mit Grenzübergang (Schweiz/Italien) stellt man sein Auto ab.
 
Direkt hinter der Zollstation beginnt ein Fußweg den Grashang hinauf in Richtung Ostgrat des Pizzo Tambo. Erst ab ca. 2.400 m ist der Ostgrat als solcher zu erkennen. Falls man wegen Dunkelheit oder Schnee den Fußweg nicht findet, so geht man hinter dem Zollhaus zuerst gerade den Hang hinauf. Wenn sich der Grat schäfer abzeichnet, wechselt man auf die Südseite und bleibt dort bis unterhalb des Gipfels.
 
Auf ca. 2.500 m wechseln die Grashänge in Schutt- und Blockfelder bzw. teilweise Gletscherschliffe. Zwar ist der Aufsteig hier flach, aber auf den Blockfeldern trotzdem mühsam. Auch geht es immer wieder in eine Mulde ein paar Meter hinab, die man wieder hinauf muss. In Bereich der Blockfelder verlieren sich die Wegspuren oft im Gestein. Jedoch sind Steinmänner vorhanden, die eine geeignete Route aufzeigen. Derart umgeht man südlich die unbedeutenden Graterhebungen P. Tamboretto (2.669 m) und Lattenhorn (2.857). Oberhalb eines kleinen Sees quert man den Hang des Lattenhorns. Hier öffnet sich erstmals der Blick zum Tambo und zur weiterem Auftsieg.
 
Nach der Queerung kommt man kurz auf den Grat bzw. die Einsattelung hinter dem Lattenhorn. Schon bald verlässt die "Steinmannroute" den Grat wieder und in einem Linksbogen überwindet man einige Steilstufen, um dann bei der Graterhebung in Bildmitte wieder auf den Ostgrat zu gelangen. Von der breiten Graterhebung in ca. 3.050 m empfiehlt es sich, etwas westlich (links) und nicht nördlich in den Sattel abzusteigen Denn hier ist ein gletscherfreier Übergang zur nächsten Graterhebung Punkt 3.096 m (im Bild rechts) und dann zum Gipfelhang möglich. Alternativ zum Punkt 3.096 kann man im Sattel auf den südlichen Tambogletscher wechseln und darauf den Gratkopf südlich umgehen. Der Gletscher war im oberen Bereich spaltenfrei, bei aperem Zustand sind aber Steigeisen notwedig. Diese hatte ich dabei und gelangte so zum Sattel vor dem eigentlichen steilen Gipfelaufbau des Tambo.
 
Zuerst noch erträglich steil und wenig ausgesetzt geht es dieSchuttflanke in Bildmitte hinauf. Ganz so schlimm wie aussieht ist es nicht. Mit Hilfe der Trittspuren/Steinmänner findet man eine passable Route. Die klettertechnischen Schwierigkeiten halten sich mit dem I. Grad in Grenzen. Unterhalb des Gipfels welchselt dann die Wegführung vom Ostgrat auf die Südseite. Spätestens hier - hoch über dem Gletscher - sind dann Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Die Steilheit kommt im Bild nicht ganz rüber, man sieht aber, dass es an den Blöcken immer ordentliche Tritte/Griffe gibt. Kurze Zeit später erreicht man dann den Gipfel. Auf dem Hauptgipfel in 3.279 m befindet sich ein leicht ramponiertes Gipfelkreuz und der höchstegelegene Steinmann des Tages ;-). Der Westgipfel ist 5 m niedriger.
 
Lieder war es bei meiner Tour etwas trüb und später zogen Wolken auf. So musste ich mich mit der Nahsicht auf z. B. Pizzo Ferre (3.103 m) mit der vergletscherten Nordseite oder das Surettahorn (3.027 m) begnügen. Bei guter Fernsicht kann man den ganzen Alpenbogen von Bernina bis Monte Rosa und Berner Alpen erkennen.
 
Der Abstieg erfolgte wie der Aufstieg. 

Tourengänger: Andi75


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